Mit zunehmender Sorge beobachtet der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge die Situation in der Ostsee, wo die Wracks von Schiffen, die 1945 in den letzten Kriegsmonaten versenkt wurden, nun durch Schatzsucher, Wracktaucher und Hobbyforscher heimgesucht werden. Viele dieser Wracks sind deutsche Seekriegsgräber und stehen unter internationalem Schutz – von einer Totenruhe unter Wasser kann aber keine Rede sein. Vielmehr werden die Toten von Tauchern auf der Suche nach Souvenirs ausgeplündert.
Die in den Wracks liegenden Seekriegstoten sind zumeist verwundete Soldaten und zivile Flüchtlinge aus Ostpreußen. Bekannt sind die Versenkungen der „Wilhelm Gustloff“, der „Goya“ oder der „Steuben“, doch insgesamt wurden innerhalb weniger Monate Hunderte von Schiffen und Boote versenkt. Der Volksbund plante für dieses Jahr in Hamburg am Internationalen Seegerichtshof eine internationale Konferenz aller Ostseeanrainerstaaten, um den Schutz der Seekriegsgräber zukünftig zu verstärken. Aufgrund des Krieges in Osteuropa wird diese Konferenz nun verschoben. Sie können jedoch unter Umständen zum Gelingen der Tagung beitragen.
Der Volksbund besitzt Zahlen, Daten, Fakten und Beweise, doch etwas fehlt ihm noch. Es ist ihm wichtig, bei dieser Konferenz den Teilnehmern vor Augen zu führen, dass es bei jedem Seekriegstoten auch eine moralische, eine menschliche Komponente abseits von Zahlen und Fakten gibt. Hinter jedem Namen verbirgt sich ein Schicksal, steht eine Familie. Der Volksbund braucht diese Informationen, er braucht diese Geschichten. Bitte unterstützen Sie den Volksbund.
Haben Sie Angehörige auf See verloren? Waren Sie oder Ihre Verwandten Zeuge einer Versenkung? Dann schreiben Sie bitte eine E-Mail an Christian.Luebcke@volksbund.de oder auf dem Postweg an den Landesverband Hamburg des Volksbundes, Brauhausstraße 17, 22041 Hamburg.