19.04.2024

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Folge 21-22 vom 27. Mai 2022 / Aus den Landesgruppen der Landsmannschaft Ostpreußen e.V.

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 21-22 vom 27. Mai 2022

Aus den Landesgruppen der Landsmannschaft Ostpreußen e.V.

Niedersachsen

Vorsitzende: Dr. Barbara Loeffke, Alter Hessenweg 13, 21335 Lüneburg, Tel.: (04131)42684, Schriftführer und Schatzmeister: Hilde Pottschien, Volgerstraße 38, 21335 Lüneburg, Tel.: (04131)7684391. Bezirksgruppe Lüneburg: Heinz Kutzinski, Im Wiesengrund 15, 29574 Ebsdorf, Tel.: (05822)5465. Bezirksgruppe Braunschweig: Fritz Folger, Sommerlust 26, 38118 Braunschweig, Tel.: (0531) 2509377. Bezirksgruppe Weser-Ems: Otto v. Below, Neuen Kamp 22, 49584 Fürstenau, Tel.: (05901) 2968

Treffen

Oldenburg – Mittwoch, 8. Juni, 15 Uhr, Stadthotel, Oldenburg-Eversten: Lebensbilder: Ostpreußen als Vertriebene in Oldenburg, in Vorträgen von Gisela Borchers: Hans Fleischer, Installateurmeister aus Königsberg, Oberbürgermeister von Oldenburg, Elfi Hoppe, Schauspielerin aus Labiau, Ostpreußen, Otto Springer, Entsorgungsunternehmen aus Gerdauen, Ostpreußen. Teilnehmer müssen sich bei mir anmelden unter Telefon (0441) 2047676.

Bericht

Oldenburg – Einen vorsichtigen Neuanfang wagte die Landsmannschaft der Ostpreußen und Westpreußen in Oldenburg mit einem gemütlichen Kaffee-Nachmittag in dem Ausflugslokal Hotel Wöbken vor den Toren Oldenburgs. Weil es für einen Halbtagesausflug nicht mehr reicht, haben wir diese zwanglose Zusammenkunft gewählt, die jeder auch ohne Auto per öffentlichem Bus erreichen kann. Wir waren 14 Personen und bestes Sommerwetter ließ uns Kaffee, Tee und Kuchen bei Klönschnack und Schabbern mit den Nachbarn und dem Gegenüber genießen. Gisela Borchers


Nordrhein-Westfalen

Erster Vorsitzender: Klaus-Arno Lemke, Stellv. Vorsitzende: Dr. Bärbel Beutner, Arnold Schumacher Schriftführerin: Elke Ruhnke, Geschäftsstelle: Buchenring 21, 59929 Brilon, Telefon (02964)1037, Fax (02964) 945459, E-Mail: Geschaeft@Ostpreussen-NRW.de, Internet: Ostpreussen-NRW.de

Bericht 

Landesgruppe – Endlich konnte am 7. Mai wieder eine Delegierten- und Kulturtagung der Landesgruppe NRW in Oberhausen stattfinden. Corona hatte die treuen Gäste vom „Haus Union“ zwei Jahre lang ferngehalten; lediglich Vorstandssitzungen waren möglich, und am 23. Oktober 2021 gab es eine erste Zusammenkunft, auf der Menno von Aden die „Reichsstraße 1 rückwärts von Eydtkuhnen bis zur Weichsel“ vorstellte. Nun freuten sich die Landsleute über das Wiedersehen.

Die Neuwahl des Vorstandes - dringend notwendig nach einer langen Zeit mit einem Notvorstand – leitete Alfred Nehrenheim mit langjähriger Erfahrung. Klaus-Arno Lemke wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt, seine Stellvertreter sind Bärbel Beutner und Arno Schumacher. Elke Ruhnke stellte sich als Schriftführerin zur Verfügung. 

Es war gelungen, Hans Heckel als Referenten zu gewinnen. In der brisanten momentanen Situation erhoffte man sich von ihm hilfreiche Erklärungen. Die Landsleute wurden nicht enttäuscht. Heckel benannte konkret die furchtbaren Auswirkungen des Ukraine-Konfliktes, um dann sachlich die Vorgeschichte und die Ursachen zu analysieren. 

Angesichts der Schrecken des Ukraine-Krieges, so der Referent, entstehen Pauschalurteile über die Russen, die Völkerhass, Rassismus und diffamierende Aussagen über einen „barbarischen Nationalcharakter“ mit sich bringen. Dagegen verwahrte sich Heckel nachdrücklich. Einen „Nationalcharakter“ gebe es ebenso wenig wie eine dadurch bedingte Zwangsläufigkeit der Geschichte. Sehr deutlich vertrat er den Standpunkt, Putin müsse „gestoppt“ werden, da sonst weitere Angriffe folgen würden und ein gefährliches „Vorbild“ für den Bruch des Völkerrechts und gewaltsame Annexionen entstehen könnte. Auch die Furcht der Deutschen vor einem Dritten Weltkrieg, der aus mehreren Gründen eintreten kann, sprach Heckel an. Doch nachdrücklich wies er darauf hin, dass trotz aller Enttäuschungen (man hatte den Kalten Krieg für überwunden gehalten) und trotz der fragwürdigen Propaganda von beiden Seiten für Europa eine Zukunft ohne Russland nicht möglich sei. 

Verständlich, dass sich dem eine lebhafte Aussprache anschloss. Besonders die Frage, wie Putin denn gestoppt werden und wie es danach mit der Ukraine und mit Russland weitergehen solle, bewegte die Landsleute. Heckel antwortete darauf schlicht, dass man das nicht voraussagen könne, dass Deutschland aber einen eigenen Standpunkt finden müsse und nicht nur auf Bündnisstrukturen und auf sein Angebot von finanzieller Hilfe setzen dürfe. In einer globalisierten und technisch vernetzten Welt wird das schwierig sein. Doch die Besinnung auf die preußischen Tugenden und auf das Erbe Kants könnte auch hier von Nutzen sein.

So wiesen die Landsleute, die aus dem Königsberger Gebiet stammen und seit nunmehr drei Jahrzehnten in ihrer Heimat enge Verbindungen zu den Russen dort aufgebaut haben, auf ihr Schicksal hin. Reisen in das Königsberger Gebiet sind nicht möglich, die russischen Freunde dort leiden unter den Sanktionen, die deutschen „Aktiven“ sind plötzlich nicht mehr die „Brückenbauer“, sondern die „Naiven“ oder gar die „Putinversteher“. Aber sie werden als „sture Ostpreußen“ an ihren bisherigen Zielen und Freundschaften festhalten.

Bärbel Beutner


Schleswig-Holstein

Vorsitzender: Edmund Ferner, Julius-Wichmann-Weg 19, 23769 Burg auf Fehmarn, Tel.: (04371) 8888939, E-Mail: birgit@kreil.info

Vertreterversammlung

Landesgruppe – Sonntag, 19. Juni, 10 Uhr, „Haus der Heimat“, Kiel: Vertreterversammlung der Landesgruppe Schleswig-Holstein.

Auf seiner Vorstandssitzung am 7. Mai hat der Vorstand folgendes 20 Punkte-Programm beschlossen. Nach der Begrüßung, Grußworten von Gästen und Totenehrung folgt der Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden. Alsdann werden die Vereinsregularien wie Kassenbericht und Haushaltsplan abgehandelt und die Entlastung des Vorstandes beantragt. Ein ganz wichtiger Tagesordnungspunkt ist die Satzungsänderung, für die zunächst in einer Synopse die bestehende Satzung der Änderung gegenübergestellt und diskutiert werden wird. Eine Beschlussfassung ist für die nächste Sitzung vorgesehen. Die Satzungsänderung wurde von dem stellvertretenden Vorsitzenden Dieter Wenskat ausgearbeitet. Als Berater stand ihm Michael Weber von der OG Flensburg zur Seite.

Nach diesem offiziellen Teil folgt der kulturelle Teil. Den ersten Vortrag hält Stephan Ehmke vom Verband der Heimatvertriebenen Kreis Kiel e. V. (VDH) und gleichzeitig Hausherr unserer Begegnungsstätte zum Thema: „Deutsche Kolonialpolitik – Verbrechen oder Erfolgsgeschichte“ – eine Buchbesprechung. Danach Mittagspause. Den zweiten Vortrag hält Manfred Lietzow, Vorsitzender der OMV Ostholstein zum Thema: „Burgen und Schlösser im Hirschberger Tal, Niederschlesien“, die er selbst bereist hat. Nach der Kaffeepause wird Dieter Wenskat einen Film über seine Reise durch das nördliche Ostpreußen zeigen und kommentieren. Er wird auch eine weitere Reise nach Ostpreußen vorstellen.

Mit einer Aussprache und dem Ostpreußenlied wird die Veranstaltung dann ausklingen.

Hans-Albert Eckloff

Historisches Seminar 

Helmstedt – Man kann sich bezüglich der regionalen Lage kaum einen besseren Platz als Helmstedt an der Grenze zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt suchen, wenn man Brücken bauen will zwischen Mittel- und Ostmittel-Europa. Helmstedt, an der früheren innerdeutschen Grenze zwischen zwei an Waffen starrenden Systemen nicht nur gelegen, sondern zur Totalüberwachung des Ost-West-Verkehrs immer stärker aufgerüstet, zeigt heute in seinem „Zonengrenz-Museum Helmstedt“ die ganze Brutalität des Kalten Krieges, der fast 40 Jahre dem Heißen Krieg folgte. Wenn heute die im Dezember 2011 mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel der Europäischen Union ausgezeichnete „Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn“ besucht werden kann, können wir mit Dankbarkeit feststellen, dass die ehemalige hochgesicherte Grenze von ihrem Schrecken fast alles verlor, bis auf die schreckliche Erinnerung. Mögen wir die Hoffnung nicht verlieren und alles dafür tun, dass neue schreckliche Grenzen und heiße Kriege ebenso eingedämmt und schnellstens befriedet werden.

Der Bundesgeschäftsführer der Landsmannschaft Ostpreußen e.V., Sebastian Husen, lud mit seiner Referentin Hanna Frahm mit einem hochkarätigen, spannungsgeladenen und abwechslungsreichen Programm nach Helmstedt zum Thema „Ostpreußen: Landschaft – Geschichte – Kultur“ ein.

Der Spannungsbogen startete mit einer ungewöhnlichen Per-spektive, dem „Konstrukt Heimat“, wie es sich in Musik und Brauchtum im Nachkriegsdeutschland zeigt (Josephina Strößner), wandert einfühlsam mit Jörn Pekrul auf den Spuren des deutschen Baumeisters und Architekten Friedrich Heitmann in Königsberg und führt in die unendlichen Weiten der ostpreußischen Wälder, ihren einsamen Försterhütten, Auen, Wiesen und Seen, an denen Forstmeister Hubert Geiger die still eingekehrten Zuschauer und -hörer teilhaben lässt.

Der Nostalgie entgegnend, lässt der Sprecherzieher Lienhard Hinz in seiner Sprechwerkstatt Geist, Körper und Seele der zwischenzeitlich im Rondell auf- und zueinander blickenden fast 40 Teilnehmer aus fast allen Altersklassen aktiv werden durch bewusste Lippen- und Zungenaussprache der Vokale und stimmhaften Konsonanten unserer deutschen Sprache. Höhepunkt ist das Vortragen ostpreußischer Gedichte durch die gerade erlernten Sprechtechniken, die gepaart mit heimatlicher Inbrunst ihre Authentizität zum einmaligen Erlebnis machen.

Nicht lexikografisch, sondern mit in der Familie aufgeschnappten Geschichtchen von Marjellchen und Lorbass, entreißt Siegmund R. Fröhlich die Masurische Sprache dem Verschwinden hinter dem unbarmherzigen Mantel der Geschichte. Nach der nächtlichen zima-Schlittenfahrt (=Winter) vom Bahnhof zur großelterlichen gospodarka (Hof), immer den furchterregenden zjilk (=Wolf) im Nacken, begrüßt endlich seine batscha (Großmutter) ihren Enkel mit einem köstlichen Nachtmahl.

Ännchen von Tharau, wer kennt es nicht? Gleichwohl zeigt Wolfgang Brandes mit den mäandernden Verzweigungen seiner Lied-Geschichte, welchen Reichtum an Sprache, Melodie und vor allem Liebe sowohl die „Anke van Tharaw öß“ als auch bis heute bleibt, völkerverbindend und brückenbauend.

Das Bauen von Brücken über Sprach-, Regional-, Kultur- und Religionsbarrieren gelingt mit grenzüberschreitenden, inter- und transdisziplinären Projekten, so wie es Sabine Grabowski mittels des von ihr initiierten deutsch-polnischen Projektes „Im Rücken der Geschichte – Verlorene Dörfer in Masuren“ und dem projektbegleitenden Doku-Film zeigt. Von der Natur bereits wiedereingehüllte Gräber rufen die aktiven Schüler und Studenten ebenso wie die Teilnehmer des Historischen Seminars zur historischen Wahrheitssuche auf, zu Vergebung und Versöhnung, damit die reiche Kulturlandschaft Ostpreußen eines Tages UNESCO-Kulturerbe würde und alle Kriegstreiber in ihre Schranken weist.

In diesem Sinne verlieh der Landesgruppenvorsitzende der Landsmannschaft Ostpreußen e.V. in Schleswig-Holstein, Edmund Ferner, Träger des Bundesverdienstkreuzes, Urkunde „für Treue und Bekenntnis zur ostpreußischen Heimat“ und Verdienstabzeichen im Auftrag des Sprechers der LO an Günter H. Hertel, dem Verfasser dieses Berichtes und Sprecher der Stadtvertreterversammlung der Stadtgemeinschaft Tilsit e.V. „Meine Seele summt den Ton“ noch heute. „Vergiss des Tages Streit“ möchte man laut gen Osten schreien. Günter H. Hertel

Vereinigte Landsmannschaften Flensburg (VLM Fl) e.V. 

Bericht – Am 5. Mai begrüßte unser Vorsitzender Hans Legies die recht zahlreich erschienen Mitglieder zum alljährlichen Spargelessen. 

Zunächst jedoch gab er noch einige Hinweise zu den nächsten Veranstaltungen. Mittwoch, 15. Juni: Ausflugsfahrt durch Angeln, Dienstag, 12. Juli: Ausflug zum Museum Warde bei Esbjerg DK „Dänemark und seine deutschen Flüchtlinge“, veranstaltet durch die Landsmannschaft Pommern. Donnerstag, 11. August: Orgelkonzert in der Kirche Adelby. Sonnabend, 13. August und 8. Oktober: Veranstaltungen der Pommerschen LM Neumünster. 

Er berichtete über unser erkranktes Mitgliedes Winfried Brandes, dem wir erfolgreiche Genesung wünschen, gab einen Kurzbericht zu den Vorbereitungen für die Jubiläumsveranstaltung „70 Jahre Stein des Ostens“, in Flensburg und ermunterte die Mitglieder, Vorschläge für das Jahresprogramm 2023 zu machen. Michael Weber