Gabriele Tilmann, Münchener Oberstaatsanwältin und Leiterin der bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Terrorismus und Extremismus, kann nicht nur juristische Qualifikationen vorweisen, sondern ist auch Kennerin der Gepflogenheiten der islamischen Welt. In Deutschland werden seit einiger Zeit im öffentlichen Raum Morde begangen, bei deren Ausführung der Täter „Allahu Akbar“ („Gott ist am größten“) ruft. Wie Tilmann jetzt gegenüber dem „Spiegel“ erläuterte, lässt sich daraus aber erst einmal wenig ableiten. So habe etwa der Somalier, der im Juni vergangenen Jahres in einem Würzburger Kaufhaus drei Frauen mit Messerstichen ermordete und fünf weitere Menschen schwer verletzte, auch lautstark „Allahu Akbar!“ von sich gegeben, aber „das deutet eben nicht zwingend auf einen islamistischen Hintergrund hin“, erklärt Tilmann. Untersuchungen hätten ergeben, dass der Täter psychisch krank sei. Strafverfolger, so die Oberstaatsanwältin weiter, dürften „Menschen nicht in Schubladen stecken“. E.L.