26.04.2024

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Folge 21-22 vom 27. Mai 2022 / Stimmen zur Zeit

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 21-22 vom 27. Mai 2022

Stimmen zur Zeit

Jacques Schuster appelliert in der „Welt“ (19. Mai), sich in Bezug auf Russland nicht von Rachegelüsten oder Bestrafungsphantasien leiten zu lassen, sondern von kühler Vernunft, denn:

„Wie man es dreht und wendet, die Ostpolitik der Bundeskanzler von Willy Brandt über Helmut Schmidt und Helmut Kohl bis zu Angela Merkel hatte ihre Berechtigung – trotz der Fehler, die begangen wurden. Über kurz oder lang wird man zu ihr zurückkehren (müssen), denn der Schlüssel für den Zugang zur europäischen Stabilität liegt nicht in Kiew, Warschau, Prag oder Berlin, er liegt in Moskau.“





Hadmut Danisch macht sich auf seinem Blog (22. Mai) Gedanken über aggressive Gleichmacherei und „Wokeness“:

„Herkunft, Rasse, Hautfarbe, dick oder dünn – alles wird künstlich egal gemacht, werden wir unterschiedsblind gemacht. Wir werden systematisch darauf abgerichtet, dass wir nicht mehr das zu sehen glauben, was unsere Augen sehen, sondern das, was die Partei uns sagt. Und das nicht nur so sagen, damit wir unsere Ruhe haben, sondern das auch wirklich glauben.“





Oliver Stock, Chefredakteur des „Wirtschaftskuriers“, lässt in „The European“ (18. Mai) seiner Enttäuschung über die FDP in der Ampelregierung freien Lauf:

„Die FDP geht in der Ampelkoalition unter. Und das liegt daran, dass sie ihren Markenkern verkauft hat ... Die Selbstverleugnung der Liberalen geht so weit, dass die Partei ihre besten Ideen, wie zum Beispiel die Einführung einer Aktienrente auf den Sankt Nimmerleinstag verschiebt.“





André F. Lichtschlag fragt sich im Editorial des Monatsmagazins „eigentümlich frei“ (Nr. 223, Juni 2022), warum laut Umfragen seit Kriegsausbruch mehr Russen hinter Putin stehen sollen als vor dem 24. Februar – und findet eine auch für die meisten Deutschen wenig schmeichelhafte Antwort:

„Viele Deutsche fragen sich, warum die Russen in Umfragen jetzt Putins Politik noch stärker befürworten als vor dem Krieg. Es ist im Kern derselbe Grund, warum in Deutschland bei den letzten Landtagswahlen die etablierten Parteien weiter zulegen: In Kriegs- und Krisenzeiten scharen sich die Herdenmenschen – mit Ausnahme der libertären Mutanten – instinktiv noch enger und folgsamer hinter den vermeintlichen Leithammeln. Das geht so weiter bis zur Katastrophe, zum Zusammenbruch, zum Herdenkollaps. Die gute Nachricht: Das kommt auch noch.“





Wort der Woche

„Wir gehen in eine Dekade der Inflation. Es wird richtig, richtig schwierig.“

Anja Kohl, ARD-Börsenexpertin, warnte in der ARD-Sendung „Hart aber fair“ (23. Mai) vor harten 2020er Jahren