27.04.2024

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Folge 22-22 vom 03. Juni 2022 / Ukrainekrieg / Hilfe von CIA & Co. bei Kriegführung / US-Dienste spüren feindliche Stellungen auf – Zahlreiche russische Generäle bereits getötet

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 22-22 vom 03. Juni 2022

Ukrainekrieg
Hilfe von CIA & Co. bei Kriegführung
US-Dienste spüren feindliche Stellungen auf – Zahlreiche russische Generäle bereits getötet
Wolfgang Kaufmann

Die USA haben der Ukraine bereits militärische Güter im Wert von rund zwei Milliarden Dollar geliefert oder zugesagt, darunter Hubschrauber, Patrouillenboote, Drohnen, Flug- und Panzerabwehrraketen, Granatwerfer, Maschinengewehre, Schutzwesten, Helme und jede Menge Munition. Der allerwichtigste Beitrag zur Kriegführung des angegriffenen Staates besteht aber darin, Geheimdienstinformationen weiterzugeben, die im Kampf gegen die russische Armee Gold wert sind.

So warnte die Central Intelligence Agency (CIA) die Ukraine zu Kriegsbeginn davor, dass der Antonow-Frachtflughafen bei Kiew besetzt werden und als Sprungbrett für die Eroberung der Stadt dienen sollte. Ebenso erhielten die ukrainischen Streitkräfte Hinweise bezüglich des effektiven Einsatzes ihrer Flugabwehrsysteme. Darüber hinaus halfen die US-Dienste, Präsident Wolodymyr Selenskyj vor russischen Mordanschlägen zu schützen. Außerdem geht die spektakuläre Versenkung des Raketenkreuzers „Moskwa“ durch zwei ukrainische „Neptun“-Raketen zum Teil auf das Konto der Amerikaner: Diese spürten das Flaggschiff von Putins Schwarzmeerflotte südlich von Odessa auf.

CIA warnte Selenskyj

Zusätzlich erleichterten die Geheimdienstbericht nach Informationen der „New York Times“, die sich ihrerseits auf die Aussagen hochrangiger US-Regierungsvertreter berief, wohl auch die Tötung mehrerer russischer Generäle. Die nutzen oftmals unsichere Kommunikationskanäle, was die Feststellung ihres Standortes erleichterte. Bisher starben die Generalleutnante Andrej Mordwitschew und Jakow Resanzew sowie die Generalmajore Kanamat Botaschow, Wladimir Frolow, Andrej Suchowezki, Witali Gerassimow, Andrej Kolesnikow, Oleg Mitjajew und Andrej Simonow. Zudem wurde noch der Tod von Magomed Tuschajew gemeldet, des Oberkommandierenden der tschetschenischen Sondereinheiten in der Ukraine, die auf Seiten Russlands kämpfen. 

Einige der Militärs starben beim Abschuss ihrer Flugzeuge, während andere gezielten Bombenangriffen oder ukrainischen Scharfschützen zum Opfer fielen. Letztere wurden zumeist von Spezialisten der paramilitärischen Special Activities Division (SAD) der CIA ausgebildet. Der ungewöhnlich hohe Blutzoll unter den Kommandeuren Putins resultiert allerdings ebenso aus den starren Kommandostrukturen innerhalb der russischen Armee, die erfordern, dass sich die Generäle regelmäßig an die vorderste Front begeben, um die Lage dort zu sondieren.

Die geheimdienstliche Kooperation zwischen Washington und Kiew begann bereits 2014 nach der russischen Annexion der Krim. Unter anderem unterstützte die CIA die ukrainischen Dienste damals bei der Enttarnung von Spionen Moskaus. Dennoch hielten sich die USA nach dem Kriegsbeginn im Februar zunächst zurück, was Informationen betraf, welche Angriffe auf russische Ziele ermöglichten. Allerdings änderten sie ihre Haltung alsbald. „Wir haben die Schleusen geöffnet“, beschrieb der Vorsitzende des Vereinigten Generalstabs der Streitkräfte der Vereinigten Staaten, General Mark A. Milley, diese Wandlung bei einer Anhörung im Senat. Und Evelyn Farkas, die unter Präsident Obama als stellvertretende Pentagon-Chefin unter anderem für Russland zuständig war, fügte mit Blick auf die Ukrainer hinzu: „Wir stellen ihnen alles zur Verfügung, was sie für einen Sieg benötigen … Wir werden uns nicht selber begrenzen.“

US-Regierung bestreitet Beteiligung

Gleichzeitig bestreitet die US-Regierung aber bis heute, dass sie Kiew mit geheimdienstlichen Erkenntnissen zur Ermöglichung der gezielten Liquidierung von russischen Generälen versorgt. Und auch an der Versenkung der „Moskwa“ will Washington nicht beteiligt gewesen sein. Zu diesen beiden Themen sagte der Pentagon-Sprecher Konteradmiral a. D. John Kirby: „Wir liefern keine Informationen über den Aufenthaltsort hochrangiger militärischer Führer auf dem Schlachtfeld und beteiligen uns nicht an den Zielentscheidungen des ukrainischen Militärs. Die Ukraine kombiniert Informationen, die wir und andere Partner zur Verfügung stellen, mit den Informationen, die sie selbst auf dem Schlachtfeld sammelt. Dann trifft sie ihre eigenen Entscheidungen und ergreift ihre eigenen Maßnahmen.“

Damit die Letzteren zum Erfolg führen, wollen die USA künftig noch mehr von den sogenannten Kamikaze-Drohnen vom Typ AeroVironment „Switchblade“ 300 und 600 an die Ukraine liefern. Diese sprengstoffbestückten, ferngesteuerten Mini-Fluggeräte mit zehn oder 40 Kilometern Reichweite erlauben es unter anderem, russische Kommandeure aus der Luft aufzuspüren und zu attackieren.