Seit Tagen schon erleben Bürger im ganzen Land beim Einkaufen ein Ärgernis: In zahlreichen Super- und Discountmärkten sowie in Tankstellen sind derzeit keine bargeldlosen Zahlungen mit Giro- oder Kreditkarten möglich. Grund dafür ist eine bundesweite Störung an Kartenzahlungsterminals des Typs 

Verifone H5000. Zwar gibt es inzwischen ein Update, das das Problem beseitigen soll, doch müssen sich die Kunden bis zu dessen flächendeckender Installation noch einige Zeit gedulden. Bis dahin können sie vielerorts nur mit Bargeld zahlen – oder gar nicht einkaufen.

Der Vorfall lenkt die Aufmerksamkeit auf ein grundlegendes Problem des digitalen Zeitalters – die zunehmende Abhängigkeit vom Funktionieren der IT-Systeme. Die Digitalisierung ermöglicht es, mit Freunden an anderen Enden der Welt zu plaudern, vom Sofa aus bequem alle denkbaren Waren einzukaufen oder an den heimischen Geräten ein unbegrenztes Angebot an Radio- und Fernsehprogrammen sowie Kinofilmen, Hörspielen und Serien zu konsumieren. In der Wirtschaft gibt es praktisch kein Unternehmen mehr, das nicht an irgendeiner Stelle Software in seine Abläufe integriert hat. 

Der aktuelle Vorfall um den defekten Zahlungsterminal mahnt gleichwohl daran, sich nicht allein auf die Digitalisierung zu verlassen – sondern auch den Störfall von grundsätzlich segensreichen Technologien in allen Planungen mitzudenken. Wobei „Störfall“ keineswegs nur Pannen meint, sondern auch gezielte Sabotage-Akte. 

Zudem mahnt der aktuelle Vorfall daran, althergebrachte Systeme wie eben das Bargeld nicht ohne Not abzuschaffen. Wenn es – aus welchen Gründen auch immer – zu digitalen Störfällen kommt, ist es gut zu wissen, dass ein paar Relikte des analogen Zeitalters noch immer funktionieren.