25.04.2024

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Folge 22-22 vom 03. Juni 2022 / Opernfestspiele Heidenheim / „Aufpoppender“ Hitler-Attentäter / Beim Opernfest „OH!“ wird an Georg Elser erinnert und Wagner groß in Szene gesetzt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 22-22 vom 03. Juni 2022

Opernfestspiele Heidenheim
„Aufpoppender“ Hitler-Attentäter
Beim Opernfest „OH!“ wird an Georg Elser erinnert und Wagner groß in Szene gesetzt
H. Tews

Nach zwei Jahren der pandemischen Einschränkungen spielen auch die Opernfestspiele Heidenheim (kurz OH!) wieder groß auf. Das größte Opernfestival des Landes Baden-Württemberg will vom 4. Juni bis zum 31. Juli wieder mit über 40 Veranstaltungen rund 20.000 Festspielgäste anlocken. 

Im Mittelpunkt stehen mit Richard Wagners „Tannhäuser“ (Premiere am 1. Juli) und „I due Foscari“ von Giuseppe Verdi (Premiere am 21. Juli) wieder zwei große Neuinszenierungen, wobei „Tannhäuser“ im frisch erneuerten Rittersaal von Schloss Hellenstein gleich siebenmal zu erleben sein wird. Mit dem Österreicher Georg Schmiedleitner ist ein international renommierter Regisseur engagiert, der regelmäßig mit dem Dirigenten Marcus Bosch zusammenarbeitet und mit diesem unter anderem bei den Opernfestspielen Wagners „Der Fliegende Holländer“ auf die Bühne gebracht hat. 

International für Aufsehen sorgt seit Jahren die Reihe der frühen Verdi-Opern, die in Heidenheim chronologisch aufgeführt werden. Nach dem „Ernani“ von 2019 steht dieses Mal mit „I due Foscari“ (Die beiden Foscari) eine Geschichte aus dem Venedig der Renaissance nach einer Vorlage von Lord Byron auf dem Programm. Die Operninszenierungen werden jährlich im Festspielhaus CCH auf die Bühne gebracht, live aufgezeichnet und im Deutschlandfunk Kultur übertragen. Bei den beiden Aufführungen am 21. und 23. Juli dirigiert Bosch das Cappella Aquieila, dem Orchester der OH!, das 2022 den zehnten Geburtstag feiert. 

Mit zwei weiteren Opernproduktionen gehen die Opernfestspiele ungewöhnliche Wege und richten sich an ein junges und spontanes Publikum: „Wurst“ ist eine Küchenoper, die nicht nur Kinder zum Opernzelt in den Brenzpark locken soll (Premiere am 22. Juni). Die vierte Produktion ist die Pop-up-Opera „Nau bens hald I“, in der ein regionaler Stoff überregionale Bedeutung gewinnt: Erzählt wird die Geschichte des Hitler-Attentäters Georg Elser, der aus dem benachbarten Hermaringen stammte und in diesem Stück plötzlich im Heidenheimer Stadtraum „aufpoppt“.

Fünf große Konzerte gehören außerdem zum Programm der Opernfestspiele: Im Eröffnungskonzert „Frizzante“ verbreitet sich italienisches Flair mit der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern unter der Leitung von Christoph Poppen und dem Solisten Niek Baar (Violine). Mit Omar Sosa, Ernesto Simpson und der NDR Bigband erklingt Jazz. In zwei weiteren Orchesterkonzerten mit der Cappella Aquileia, der norwegischen Geigerin Eldbjørg Hemsing und den Stuttgarter Philharmonikern sowie einem Chorkonzert mit dem Tschechischen Philharmonischen Chor aus Brünn kommen die hauseigenen Klangkörper der Opernfestspiele zur Geltung.

Programm und Kartenbuchungen

www.opernfestspiele.de