24.04.2024

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Folge 22-22 vom 03. Juni 2022 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 22-22 vom 03. Juni 2022

Leserforum

Nöte eines Altkanzlers

Zu: Der Fall Schröder (Nr. 21)

Jetzt soll es dem Altkanzler Schröder aber ganz hurtig an die Wäsche und ans Eingemachte gehen. Neue Ideen braucht nun das Land, und wer eine hat, der wende sich an höchste Stellen. Das staatlich finanzierte Altkanzler-Büro samt seiner Mitarbeiter muss jetzt auf die Schnelle weg. Muss Herr Schröder gar in ein „Obdachlosenheim“ umziehen? Aber wie und von wo aus soll er nur um Himmelswillen seine Termine mit dem Wladimir planen? 

Klaus P. Jaworek, Büchenbach






Schmutzige Geschäfte

Zu: „Ein Staat im Dienste eines Dienstes“ (Nr. 20)

Danke Herrn Weißgerber für die gut recherchierte „Liste der Besten“ des sowjetisch/russischen Geheimdienstes! Jenen Lesern, welche nun meinen, das ist aber drüben in Amerika (oder anderswo) genauso, sei ebenso recht gegeben. Und dieses ist ja gerade das Dilemma unserer Werteordnung, welche auf der Basis „wissenschaftlicher Erkenntnisse“ aufgebaut ist. Ein offenbares Geheimnis? Denn nämlich nichts, aber auch gar nichts fundiert auf Freiheit, Demokratie und Wissenschaft, und die sogenannten Geheimdienste in Ost und West haben ihre helle Freude daran, Menschen zu belügen, zu betrügen, zu korrumpieren und hinters Licht zu führen. Und greifen, für den Laien spätestens sichtbar nach dem Zweiten Weltkrieg, in Ost und West in die Gefüge des Staates und dessen Lenkung aktiv und direkt ein. Deshalb wäre die Überschrift „Eine Welt im Dienst der Dienste (am Beispiel Russland)“ angebrachter. Seit der Rede von Herrn Mielke vor der Volkskammer mit den Worten: „Ich liebe doch … ich liebe doch alle … alle Menschen, ich liebe … ich setze mich doch dafür ein“, ist jedem bewusst, wie sehr man seine Feinde lieben kann. Wir als Deutsche haben die Chance, dieser Art von besonders rührigen Vertretern der „Menschenliebe“ in die Karten zu schauen und sie in Zukunft in ihrer Liebesfähigkeit an der objektiven Realität zu messen und gegebenenfalls zu erinnern, vertan. Nunmehr ist der Gaul in Ost und West vollends wild geworden und wohl erst mal nicht mehr zu bändigen, dies muss uns ebenso bewusst sein. Leider.

Jan Enger, Ottersberg      






Verzerrte Ergebnisse

Zu: Quittungen für eine Politik der unklaren Kurse (Nr. 20)

Um mal ehrlich zu sein – hier das wirkliche Wahlergebnis der Parteien, die nun im Landtag die Geschicke in NRW lenken, bezogen auf die Wahlberechtigten: CDU 19,8 Prozent, SPD 14,8 Prozent, Grüne 10,1 Prozent, FDP 3,3 Prozent, AfD 3,0Prozent. Diese Parteien kommen also zusammen auf 51 Prozent der Wahlberechtigten. Dies bedeutet auch, dass fast die Hälfte aller Menschen in NRW diese Parteien nicht will und mangels Alternativen nicht zur Wahl geht. Eine wahrscheinliche Regierung aus CDU und Grünen wurde gerade einmal von 29,9 Prozent der Wahlberechtigten gewählt – nicht einmal ein Drittel will diese Politik. Angesichts solcher Zahlen muss man sich langsam fragen, ob eine derartige Regierung überhaupt eine demokratische Legitimation hat. Komischerweise spricht keiner der Politiker mehr von Politikverdrossenheit, obwohl die Wahlbeteiligung stetig sinkt. Die niedrige Beteiligung wird stattdessen geflissentlich verschwiegen, obwohl gerade dies das wichtigste politische Thema wäre. Das ganze Politikergerede von: „Uns geht es um die Politik und nicht um Posten“ kann man getrost in die Tonne kippen.

Gerhard Schöttke, Uhingen






Falscher Anreiz

Zu: Chance oder „Strohfeuer“? (Nr. 20)

Das Neun-Euro-Ticket im öffentlichen Personennahverkehr ist eine gute Idee zur Energieeinsparung, könnte jedoch zum Rohrkrepierer werden. Die Nachfrage der Bürger könnte sich in den Sommermonaten derart stark entwickeln, dass dem Nahverkehr sogar der Kollaps droht.Die Sünden der deutschen Verkehrspolitik in den vergangenen Jahre werden durch die Krise schonungslos offengelegt.Die notwendige Energiewende wurde völlig „verschlafen“. Man hat politischerseits den ehemals insgesamt gut funktionierenden ÖPNV zu Gunsten der Automobilindustrie geopfert. Im meiner Kindheit in den 1970er Jahren besaß nahezu jede größere Ortschaft eine Bahnanbindung. Diese Verkehrsinfrastruktur wünschen sich heute viele Bürger wieder zurück. Doch dieser „Zug“ dürfte abgefahren sein. Die Fehler der deutschen Bundespolitik der vergangenen Jahrzehnte holen uns derzeit auf mehreren Ebenen auf brutale Weise ein. Der neuen Bundesregierung  bleibt derzeit nur die Aufgabe, die Brandherde zu bekämpfen, die die Vorgängerregierungen hinterlassen haben. Dafür erhält sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit öffentliche Kritik von mehreren Seiten. Nur eine Person, bei der das Wort Selbstkritik in deren Sprachschatz offensichtlich nicht vorkommt, wird öffentlich geschont: Angela Merkel. Das öffentliche Schweigen zu Merkel ist ohrenbetäubend. Immerhin hat Merkel 16 Jahre lang die politischen Geschicke dieses Landes als Regierungschefin maßgeblich beeinflusst. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass das „Denkmal“ Angela Merkel unter allen Umständen aufrechterhalten werden muss, auch wenn der Sockel bereits erheblich bröckelt. 

Alfred Kastner, Weiden






Es trifft die Falschen 

Zu: Die Sanktionen des Westens verfehlen bislang ihr Ziel (Nr. 19)

Mir kommt es so vor, als ob je länger dieser unsägliche Krieg zwischen den ehemaligen Bruderländern Russland und Ukraine tobt, auch jegliche Kritik an der militärischen Beteiligung des Westens und Bemühungen um eine friedliche Lösung des Konflikts verdammt werden. Die vielen Sanktionen gegen Russland treffen vor allem den einfachen Menschen und weniger diejenigen, auf die sie gerichtet sind, geschweige denn jene, die diese beschließen. 

Jürgen Frick, Dessau-Roßlau






Unvergessene Alma Mater

Zu: Eine Art Deutscher Modell-Uni (Nr. 16)

Danke für den interessanten Artikel. Allerdings endet die Geschichte der deutschen Universität Straßburg nicht, wie der Beitrag vermuten lässt, mit dem Jahr 1918. 1940 wurde die Universität mit der Bezeichnung „Reichsuniversität Straßburg“ wiederbegründet. Führend beteiligt waren Oberbürgermeister Robert Ernst, der Historiker Ernst Anrich als Gründungsbevollmächtigter des Reichsdozentenführers sowie Rektor Karl Schmidt. Die Wiedereröffnungsfeier fand am 23. November 1941 statt (erste Vorarbeiten gehen bis zum Sommer 1940 zurück). Der Forschungs- und Lehrbetrieb endete auf den Tag genau nach drei Jahren. Straßburg ist am 23. November 1944 gefallen. Es gab Planungen, die Universität vorübergehend nach Tübingen auszulagern; da der Vorstoß der französischen Truppen sehr schnell erfolgte, nehme ich an, dass die Archivbestände, Bibliothek und so weiter nicht mehr gesichert werden konnten. Dem Autor ist für den Hinweis im letzten Absatz seines Artikels zu danken. Dass die Erhaltung der (hoch-)deutschen Sprache in Elsass-Lothringen bei der Pflege der deutsch-französischen Beziehungen nach 1945/49 stets ein untergeordnetes Ziel war, soweit davon überhaupt davon gesprochen wurde. Die Bundesrepublik Deutschland hat die Landsleute im Elsass und im früher deutschsprachigen Teil Lothringens solange im Regen stehen lassen, bis sich das Problem biologisch erledigt. Das geschieht gerade im Elsass und hat sich in Lothringen, fürchte ich, bereits vollzogen. 

Andreas Wendel, Dreieich