25.04.2024

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Folge 22-22 vom 03. Juni 2022 / Für Sie gelesen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 22-22 vom 03. Juni 2022

Für Sie gelesen

Fit in fünf Minuten

Manuel Eckardt hat 2009 als Motivations- und Gesundheitstrainer ein großes Liveportal für Gesundheit mit dem Namen pure-life.de gegründet und darüber hinaus schon mehrere Bücher geschrieben, wie man in fünf Minuten pro Tag zu mehr Gesundheit gelangen kann.

In seinem neuesten Ratgeber „Das 5-Minuten-Immunprogramm“ erklärt er seinen Lesern, was das Immunsystem ist, wie es arbeitet und wie man sich durch bewusste Atmung, genügend Flüssigkeitszufuhr, die richtigen Nährstoffe und Hormone,  Bewegung sowie mentale Stärkung fithalten kann. Dieser Informationsteil nimmt etwa zwei Drittel des Taschenbuches ein. Das letzte Drittel begrüßt den Leser zu seinem Vier-Wochen-Training. Neben den gut beschriebenen Übungen, die im Buch mit Bild und Text dargestellt werden, kann sich der Leser online zu einer Probemitgliedschaft anmelden. 

Eckardt verkauft seine Produkte, das macht er auch in diesem Ratgeber; es gibt Verweise auf andere Bücher und Hinweise auf die Onlineangebote. Aber man kann die Onlineangebote kostenlos für einen Monat testen. Wer aus seinem Trott einmal ausbrechen möchte und den richtigen Anstoß sucht, hat ihn mit diesem Buch gefunden. Christiane Rinser-Schrut

Manuel Eckardt: „Das 5-Minuten-Immunprogramm“, Humboldt, 2022, gebunden, 188 Seiten, 19,99 Euro





Erwartung nicht erfüllt

In seinem Roman „Die Kandidatin“ entwirft der „Tagesschau“-Sprecher und Sachbuchautor Constantin Schreiber die Dystopie der deutschen Gesellschaft im Jahr 2050. Die Muslimin Sabah Hussein, Kind einer syrischen Flüchtlingsfamilie, kandidiert für das Bundeskanzleramt. Sie vertritt die der Political Correctness verhaftete ökologische Partei und ist durch und durch der islamischen Ideologie verhaftet. Für ihre politischen Ziele bedient sie sich linker Manipulationsmuster. Im Land herrscht derweil das Chaos; Wohnungsnot, Armut und Gewalt bestimmen den Alltag in Deutschland. Die politischen Lager stehen sich unversöhnlich gegenüber, und so gibt es auch Personen in ihrem Umfeld, die ihr den Sieg streitig machen wollen. 

Obwohl es ein paar Überraschungsmomente im Roman des Islamexperten Schreiber gibt, fehlt der Geschichte insgesamt der Spannungsbogen. Weder die Charaktere noch die Handlungsstränge lassen eine Entwicklung erkennen, der Stil ist ziemlich schlicht, wodurch das Buch langweilig wirkt. Die von der Werbung geschürte Leseerwartung bleibt unerfüllt. MRK

Constantin Schreiber: „Die Kanddatin“, Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2021, gebunden, 208 Seiten, 22 Euro





Ein intensiver Blick auf Berlin

Martin Otto, Jurist und Wissenschaftler an der Fernuniversität Hagen, führt mit seiner Biographie des Rechtsanwalts Ulrich Biel (1907–1996) in die Berliner Nachkriegsgeschichte. Nach dem Studium in Genf, Bonn und Berlin musste dieser 1934 als Jude in die USA emigrieren. Mutter, Großmutter und andere Verwandte wurden von den Nationalsozialisten ermordet. 1942 trat Biel  – damals noch als Bielschowsky – in die amerikanische Armee ein und kam 1945 als Captain nach Deutschland.

Im April besuchte er Konrad Adenauer in Rhöndorf. In seinem Bericht an seinen Vorgesetzten schrieb er: „Adenauer ist ein Mann mit bedeutender Vergangenheit und vielversprechender Zukunft.“ Biel begann mit diesem Gespräch, in der deutschen Politik mitzumischen. Später pflegte er in seiner Heimatstadt Berlin enge Beziehungen zu Kurt Schumacher und hielt es sich zugute, dass Ernst Reuter Regierender Bürgermeister von Berlin wurde. 

Otto, der vor diesem Buch schon zwei kürzere Arbeiten über Biel veröffentlicht hat, beschreibt detailliert. wie Biel als rechte Hand des amerikanischen Stadtkommandanten Howley, später als CDU-Mitglied, die Kommunalpolitik beeinflusst und – wenn das nicht übertrieben ist – das Zusammenwachsen der drei westalliierten Stadtteile vorangetrieben hat. 

Norbert Matern

Martin Otto:  „,Ich hab die Stadt Berlin regiert‘. Ulrich Biel, ein stiller Stratege auf der Weltbühne“, be.bra Verlag, Berlin 2022, gebunden, 224 Seiten, 22 Euro