Das Leben als Politiker ist auch nicht mehr das, was es einmal war. Zumindest für künftige Grünen-Parlamentarier im „Großen Rat“ des Schweizer Kantons Genf. Im Mai erging ein Parteibeschluss, wonach sich die Kandidaten zur vegetarischen Ernährung verpflichten müssen – bei Plenarsitzungen, Arbeitssitzungen, offiziellen Essen und anderen Veranstaltungen, die sie als Abgeordnete aufsuchen. Auch Bewerber für den Schweizer Ständerat sind dem unterworfen. Sophie Desbiolles, die bereits im „Großen Rat“ sitzt, erklärte, die Parteimitglieder „haben sich dazu entschieden, angesichts des Klimanotstands und des Zusammenbruchs der Artenvielfalt verantwortungsvoll zu handeln“, sie sei „sehr stolz darauf, grün zu sein“. Nach Kritik aus den eigenen Reihen, so bezeichnete ein Abgeordneter die Initiative als „religiöse Anordnung“, wird über das Ganze im Juni noch einmal abgestimmt. Unstrittig war hingegen die Alkoholfrage für die Mandatsträger – hier wurde ein Verbot klar abgelehnt. E.L.