06.05.2024

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Folge 23-22 vom 10. Juni 2022 / Stimmen zur Zeit

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 23-22 vom 10. Juni 2022

Stimmen zur Zeit

Wladimir Putin sei seinerzeit nicht zum Spionagedienst zugelassen worden, weil er in den Augen seiner Ausbilder „nicht in der Lage war, die Folgen seiner Entscheidungen angemessen einzuschätzen“. Dies behauptet Sergej Jirnow, der mit Putin zusammen auf dem KGB-Institut ausgebildet wurde. Im Interview mit dem französischen „Figaro“, das die „Welt“ (2. Juni) auf deutsch herausbrachte, warnt Jirnow:

„Seit dem 21. Februar ist jede Entscheidung, die er trifft, schlechter als die vorherige, und diese Logik kann ihn nur in eine Katastrophe führen. Das gilt für Russland und auch die ganze Welt. Und ja, das macht einem Angst. In seiner Blindheit ist er zum Schlimmsten in der Lage. Das ist es, was seine Ausbilder beim KGB befürchteten, als sie ihn von der Spionage ausschlossen. Und sie hatten recht.“





Gabor Steingart wiederum wirft im „Focus“ (31. Mai) einen kritischen Blick auf den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyi und empfiehlt westlichen Politikern dringend, nicht blindlings dessen Kurs zu folgen: 

„Wir wollen helfen, Putins Armee zurückzudrängen, aber nicht Russland in die ökonomische Steinzeit katapultieren. Wir können nur den begrenzten Krieg riskieren, aber niemals den totalen Krieg wollen. Wolodymyr Selenskyj lebt ein Leben in der politischen Eindimensionalität ... Der Realpolitiker aber lebt auf einem anderen Stern. Er respektiert Selenskyj. Aber er darf ihm in seiner eifernden Totalität nicht folgen. Er muss auf seiner Souveränität bestehen. Oder in der gebotenen Deutlichkeit gesagt: Berlin ist kein Vorort von Kiew.“





Im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (2. Juni) anlässlich seines 85. Geburtstages wundert sich Schlagerlegende Roberto Blanco über die überspitzte Rassismus-Debatte in Deutschland:

„Man sollte die Kirche doch im Dorf lassen, der Ton macht die Musik. Wenn jemand über mich sagt, ,er ist ein wunderbarer Neger‘ - soll ich beleidigt sein? Warum? Sagen Sie mir einen Grund, warum ich, Roberto Blanco, beleidigt sein sollte, wenn jemand sagt, ich sei ein wunderbarer Neger ... Heute wird viel darüber gestritten, was man sagen darf und was nicht. Solche Diskussionen würde es nicht geben, wenn wir hier Krieg wie in der Ukraine hätten. Da haben die Leute andere Sorgen“





Wort der Woche

„Die politischen Antworten auf die Corona-Krise haben keine Gruppe so stark getroffen wie die Kinder. Das darf sich nie wiederholen.“

Andreas Schleicher, Bildungsexperte der OECD, sprach sich gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (7. Juni) strickt gegen weitere Schulschließungs-Debatten aus