27.04.2024

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Folge 24-22 vom 17. Juni 2022 / Der Wochenrückblick / Notfalls mit Gewalt / Was der Klimawandel alles gleichzeitig kann, und wie wir die Schwarzen auf unsere Linie zwingen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 24-22 vom 17. Juni 2022

Der Wochenrückblick
Notfalls mit Gewalt
Was der Klimawandel alles gleichzeitig kann, und wie wir die Schwarzen auf unsere Linie zwingen
Hans Heckel

Es wird immer schlimmer, der Klimawandel schlägt erbarmungslos zu, oder genauer gesagt: Er sticht zu. Ja, er sticht jetzt auch. Der Sender n-tv berichtet über eine Mückenplage, die uns derzeit heimsuche. Dabei kommt der Arzt und Medizinjournalist Christoph Specht zu Wort, der uns aufklärt, welchem Phänomen wir die Plage zu verdanken haben: „Natürlich spielt auch hier der Klimawandel mächtig mit hinein.“ Nämlich, weil es früher im Jahr feucht und warm werde wegen des Wandels, weiß Specht. 

Aber hatten wir nicht gerade erst verdaut, dass der Klimawandel mitverantwortlich sei für das Insektensterben? Das baue mir mal einer zusammen: Der Klimawandel überschüttet uns einerseits mit einer Mückenplage, während er gleichzeitig das grassierende Wegsterben der Quälgeister bewirkt. Ich gebe zu: Ich bin verblüfft.

Oder bin ich nur so ein blöder „Klimawandel-Leugner“? Den Vorwurf handelt man sich ja sofort ein, wenn man sich ein wenig skeptisch zeigt. Wer mir das vorhält, möge mir aber wenigsten verraten, was genau ich nun „leugne“: die Mückenplage oder das Insektensterben? Ich zöge für Mückenplage vor, denn von der habe ich hier an den Gestaden Küstengermaniens noch nichts mitbekommen.

Luisa Neubauer dürfte mein Problem herzlich egal sein. Greta Thunbergs Statthalterin in Deutschland plagen ganz andere Sorgen. Ihr kommt seit gut zwei Jahren ständig etwas in die Quere. Bis Anfang 2020 war die Welt der „Fridays for Future“-Aktivistin noch in Ordnung, das ganze Land hing an ihren Lippen, von denen unausgesetzt Horrorszenarien tropften und die Menschen in Gehorsamsstarre versetzten.

Dann überrollte erst Corona die Bewegung, und seit dessen Schockwirkung am Verklingen ist, saugen der Ukrainekrieg, die rapide Inflation und infolgedessen ganz handfeste Zukunftssorgen der einfachen Menschen alle Aufmerksamkeit auf. Zwar geben sich die Medien, allen voran die Staatssender, alle erdenkliche Mühe, die Klimakiste am Kochen zu halten. Aber der Funken springt nicht mehr über: Krieg und Inflation überflügeln das Thema „Klimaschutz“ bei jüngsten Umfragen als größte Sorge der Deutschen um Längen.

Es muss also wieder Schwung in die Sache, dachte sich Neubauer, und nahm ein neues Projekt ins Visier. Und zwar mit Schmackes: In Kopenhagen protestierte sie gegen ein Pipeline-Projekt, das Uganda mit Öl versorgen soll. Dazu sagte Neubauer: „Wir sind am planen, wie wir eine Pipeline hochjagen können.“ Gemeint war die in Afrika.

Möglicherweise war der Satz keine so gute Idee. Die den Klima-Aktivisten geneigten Medien wollten nicht recht anspringen, es war ihnen wohl zu peinlich, was Neubauer da rausgehauen hatte. Tatsächlich verrät die Passage eine Menge über Neubauer und ihre Sicht der Dinge.

Als erstes fällt die hohe Nase in den Blick, mit der die Tochter aus gut situiertem Hamburger Elternhaus den Afrikanern begegnet. Die Pipeline soll einem der ärmsten Länder der Welt ein bisschen aus der Patsche helfen und Tausenden von Menschen dort direkt Arbeit geben bei einem Vorhaben, von dem Millionen profitieren werden. Und da kommt die jugendfrische Weltretterin aus Europa und doziert aus der Ferne, was Afrika frommt und was nicht und dass die Schwarzen alles falsch machen. Vor allem aber: Dass diese klimapolitisch unterentwickelten Halunken unsere ganze Härte spüren müssen („hochjagen“), wenn sie nicht von selber spuren.

Ein „normaler“ Geschäftsmann

Dabei vergisst Neubauer natürlich nicht, darauf hinzuweisen, welche europäischen Konzerne und Banken ihre schmutzigen Hände in dem Pipeline-Projekt haben. Damit will sie vermutlich den „kolonialistischen“ Charakter des Vorhabens bloßstellen. In Wahrheit gibt sie etwas ganz anderes preis: Nämlich ihre tiefe Überzeugung, dass die verantwortlichen Afrikaner viel zu doof sind, um zu begreifen, was da bei ihnen passieren soll, und sich deshalb von den geistig überlegenen Weißen aufs Glatteis führen lassen.

Wer hätte gedacht, dass der Kolonialismus in Deutschland noch in so hoher Blüte steht, wie er sich hier bei Neubauer zeigt. Die „da unten“ können es einfach nicht, weshalb wir sie anleiten müssen. Dass die neuen Kolonialisten zutiefst davon überzeugt sind, die wahren und reinsten Anti-Kolonialisten zu sein, kann nur den verwundern, der bislang auch die aufreizend enge Verwandtschaft von Faschismus und Antifa ignoriert hat. 

Von der Öffentlichkeit weitgehend übersehen, sind die nordamerikanischen und europäischen „Anti-Kolonialisten“ allerdings dabei, den größten Bock in der Geschichte ihrer Bewegung zu schießen. Es geht um die Sklaverei, mit der die Weißen angeblich eine untilgbare Schuld an den Schwarzafrikanern auf sich geladen haben, wofür sie – wie immer am Ende solcher Kampagnen – viel Wiedergutmachungsgeld zahlen sollten.

Nun war die Sache aber so: Nicht weiße Häscher durchkämmten afrikanische Wälder, um Leute zu kidnappen und in die Sklaverei zu entführen. Es waren schwarzafrikanische Häscher und Händler, welche die „Ware“ einsammelten, um sie wem auch immer in den Häfen ihrer Länder feilzubieten wie Obst und Gemüse. Und unter die Kunden mischten sich neben einheimischen Abnehmern eben auch arabische, europäische und amerikanische Interessenten. 

Volker Seitz, einst deutscher Botschafter in Jaunde (Kamerun), ließ vor zwei Jahren die nigerianische Bestseller-Autorin Adaobi Tricia Nwaubani zu Wort kommen, die „gestanden“ hat, dass auch ihr Urgroßvater im Sklavengeschäft tätig gewesen sei. Sie würde ihn als „Geschäftsmann“ bezeichnen, der Geld mit etwas verdient habe, das damals in ihrer Heimat als völlig normal anerkannt gewesen sei, lange schon, bevor die Weißen dort fußgefasst hätten. Und die Autorin warnt: „Die Beurteilung der Menschen der Vergangenheit Afrikas nach heutigen Maßstäben würde uns dazu zwingen, die Mehrheit unserer Helden als Schurken abzustempeln.“

Och, kein Problem: Die Stempelei unserer Helden haben wir hier schon fast vollständig und erfolgreich abgeschlossen. Wir können zeigen, wie das geht. Aber wenn die Afrikaner sich und ihrer Geschichte das gar nicht antun wollen? Dann fragen wir Luisa Neubauer. Die wird schon wissen, wie wir diese Schwarzen mit Gewalt auf unsere Linie zwingen.

Indes, wenn eines Tages Wiedergutmachung gezahlt werden sollte für die Sklaverei, in welche Richtung müsste die dann fließen? Etwa von Amerika (wo die Nachfahren der Sklaven leben) nach Afrika – also an die Nachfahren der Häscher und Händler? Oder nicht vielmehr umgekehrt? Die „Anti-Kolonialisten“ sollten noch einmal tief darüber nachdenken, was sie da lostreten. Nwaubani weiß genau, warum sie das Sklaverei-Thema lieber auf sich beruhen lassen möchte. Sie kennt die Geschichte ihres Volkes und weiß, dass die anders verlief als in der Propaganda-Schablone unserer „Aktivisten“.