26.04.2024

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Folge 25-22 vom 24. Juni 2022 / Meldungen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-22 vom 24. Juni 2022

Meldungen

Gläserne Norweger

Oslo – Norwegens Statistisches Zen­tralbüro (SSB), das dem Finanzministerium untersteht, will die Lebensmittelkäufe der Bürger erfassen. Künftig sollen alle großen Supermarktketten und der Transaktionsdienstleister Nets die Daten von Kartenzahlungen sowie auch die Einkaufsquittungen an das SSB weiterleiten. Dieses verknüpft dann sämtliche Informationen, sodass es möglich ist, sieben Zehntel der Lebensmittelkäufe konkreten Personen zuzuordnen. Der Sinn des Ganzen besteht laut dem SSB darin, „die Entwicklung des norwegischen Lebensmittelkonsums zu berechnen und zu sehen, wie dieser in verschiedenen geographischen Gebieten variiert“. Kritik hieran kam von der Lebensmittelkette NorgesGruppen und Nets. Der Staat verhalte sich „sehr aufdringlich“. Es wird vermutet, dass nun wieder mehr Norweger mit Bargeld zahlen werden, um weniger gläsernen zu sein.W.K.





Mit Sandsäcken fürs Klima

München – Der tschechisch-österreichische Physiker und Umweltaktivist Radko Pavlovec hat vorgeschlagen, zur Begrenzung der „Erderhitzung“ im großen Stil mit Aluminium beschichtete Sandsäcke in Wüstenflächen auszulegen, um so das Sonnenlicht zu reflektieren. Damit könne man doch noch das „Jahrhundertziel“ erreichen, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur bis 2100 auf 1,5 Grad zu begrenzen. Pavlovec will seine „Lumobags“ auf etwa 40.000 Quadratkilometern in der Sahara oder Nordwestaustralien deponieren. Den Energie- und Materialaufwand für die Produktion der Säcke sowie deren Befüllung und Transport übersieht er bei seinem Vorschlag geflissentlich. Ebenso unberücksichtigt bleiben die Umweltfolgen vor Ort. Dennoch soll Pavlovec nun die Gelegenheit erhalten, ein Pilotprojekt auf 16 Quadratkilometern in Südspanien zu starten. Angeblich kann er so bereits die Kohlendioxidemissionen eines 2500-Megawatt-Kohlekraftwerkes kompensieren.W.K.





Wien für  Londons Weg

Wien – Vor einem Treffen der EU-Innenminister hat Österreichs Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) eine Auslagerung der Prüfung von Asylanträgen in Drittstaaten vorgeschlagen. Im Gegenzug sollten letztere wirtschaftliche Unterstützung erhalten. In Großbritannien versucht die Regierung von Boris Johnson bereits, mit der Auslagerung von Asylverfahren illegale Einreisen unattraktiv zu machen. Ein erster Versuch, Asylbewerber ins ostafrikanische Ruanda zu bringen, war von juristischen Auseinandersetzungen begleitet. Nachdem das oberste britische Gericht den Abschiebeflug in letzter Instanz genehmigt hatte, stoppte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in einem Fall die Abschiebung. Per Charterflug wurden am 14. Juni dennoch erstmalig sieben Asylbewerber, darunter Albaner und Iraker, nach Ruanda gebracht.N.H.