19.04.2024

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Folge 25-22 vom 24. Juni 2022 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-22 vom 24. Juni 2022

Leserforum

Eine Pillepalle-Diskussion

Zu: Spender am Pranger (Nr. 23)

Leider gibt es auf dieser Welt zu viele Menschen, die nicht in Frieden und Eintracht leben können oder wollen und stets auf der Suche nach Streit sind. Einer jener Menschen scheint unter anderem auch der Architekt und Schloss-Kritiker Philipp Oswalt zu sein.

Wie anders soll ich das als parteiloser Spender für den Berliner „Schloss-Torso“ sonst deuten, was ich in dem PAZ-Artikel über ihn zu lesen bekam. Dass den hochverdienten Herren Wilhelm von Boddien und Prof. Dr. Richard Schröder durch den unverschämten Angriff Oswalts sozusagen der „Kragen platzte“, ist nachvollziehbar für jede Leserin und jeden Leser, welche ein gesundes Verhältnis zu Recht und Gesetz haben.

Mit Oswalts Aufforderung zum Gesetzesbruch werden hier ausgerechnet diejenigen Herren angesprochen, welche sich in beispielhaftem und offenem Wirken um das Schlossprojekt verdient gemacht haben. Mögen sie deshalb den Anfeindungen mit den absurden Forderungen widerstehen und standhaft bleiben.

Da kommt nun Oswalt daher und will ausspionieren lassen, wer für das Projekt Berliner Schloss überhaupt spenden durfte beziehungsweise noch darf. Geht es noch? Auch ich fühle mich von diesem „Herrn der Korrektheit“ in unverschämter Weise persönlich angegriffen und bin ebenso erbost wie die bereits genannten Herren.

Wir könnten dann künftig auch gleich sämtliche geheimen Wahlen abschaffen und mündlich abstimmen lassen – und zwar laut und unüberhörbar. Gesinnungsschnüffelei hätte keine Chance mehr.

Herrn Oswalt kann ich nur empfehlen, seine Trauer über den hässlichen und Gott sei Dank längst abgerissenen „Palast der Republik“ zu beerdigen und nicht anzufangen, wieder schandvolle DDR-Sitten zum Leben erwecken zu wollen. Wer kam einst überhaupt auf die witzige Idee, einen Schuhkarton mit Glasfassade und einer „Armee von Lampen“ Palast zu nennen? Im Wortsinn sollte eigentlich nur ein repräsentativer Prachtbau dieser Bezeichnung würdig sein.

Nun zur „Peinlichkeit“ mit dem Kreuz auf der Schloss-Kuppel sowie der hellen Empörung über die Bibelzitate der Fries­inschrift. Das kann bei jedem geschichtsbewussten Menschen in unserem Staat eigentlich nur Kopfschütteln auslösen, zumal wir gegenwärtig mit wirklich echten Problemen ganz anderen Kalibers (darf man wörtlich nehmen) zu tun haben, deren Auswirkungen unvorhersehbar sind. Dagegen sind die derzeitigen Diskussionen in Berlin nur „Pillepalle“.

Ich zähle Herrn Oswalt zu den „Weltverbesserern“, die selbst in 500 Jahren noch nach Rechtsverdächtigem aus der deutschen Historie fahnden würden, jedenfalls nach allem, was sie dafür hielten. Hat er eigentlich schon mal daran gedacht, über die Namensgeber für „ihr Schloss“, Wilhelm und Alexander von Humboldt, ein bisschen was irgendwie „Rechtes“ rauszukriegen? Es wäre doch gelacht, wenn sich da nicht wenigstens ein Krümel „falsches Gedankengut“ finden ließe. Martin Luther wurde aus heutiger Sicht ja auch schon verdächtigt. 

Joachim Hennig, Balingen






Neue Denkverbote?

Zu: Aufgeschnappt (Nr. 23)

Martin Wageners Buch „Kulturkampf um das Volk“ gibt viele Stellen her, die zum Nachdenken anregen sollten. Eine davon, die allerdings losgelöst vom eigentlichen Text ist, ist die Danksagung auf der Seite 21. Hier führt er nur einen Namen an, schreibt aber dann: „Weitere Fachkollegen haben sich des Geschriebenen angenommen und inhaltliche Anregungen wie formale Korrekturen vermerkt. Ihre Bitte, an dieser Stelle nicht namentlich erwähnt zu werden, wird natürlich respektiert.“ 

Ist es schon wieder so weit, dass man Repressalien befürchten oder Angst um seinen Arbeitsplatz haben muss, sofern die eigene Meinung nicht der veröffentlichten Meinung entspricht? Der Radikalenerlass (Berufsverbot) von 1972 ist anscheinend in einigen Köpfen noch vorhanden. Eine Demokratie lebt von Gegensätzen, auch wenn die der politischen Elite nicht gefallen. 

Dr. Hans-Dieter Seul, Berlin






Vertrauen aufbauen

Zu: Die guten Jahre sind vorbei (Nr. 22)

Die Vereinigten Staaten werden sich immer stärker dem als Bedrohung empfundenen China zuwenden. Sie werden dem selbstgesetzten Anspruch, Hüter einer liberalen Weltordnung zu sein, immer weniger gerecht. Der militärische Schutzschirm wird erkauft mit politischer und wirtschaftspolitischer Unterordnung. Das kann für Europa keine Zukunft sein.

Es scheint so, dass Deutschland zwischen die Mühlsteine der USA und Chinas gerät.

Jürgen Frick, Dessau-Roßlau






Wir nehmen alles nur in Kauf

Zu: Krieg und Corona sollen von eigenen Irrwegen ablenken (Nr. 18)

Krieg und Corona sollen ablenken? Richtig ist: Kriege und Corona. Es ist schon fatal, dass in einem Staat, der die Menschen auslaugt, jene auch alles abnicken, was uns verkauft wird. Es ist ja nicht nur die Daseinsvorsorge, die wegbricht, sondern wir werden in die Armut geschickt. Unser Staat strebt zunächst danach, dass es der Welt gut geht und dass es unseren Gästen gut geht. Und dann kommen wir, mit Abstand, versteht sich. Viele Menschen in unserem Land werden bald nicht mehr in der Lage sein, überhaupt noch eine Daseinsvorsorge zu treffen. Wovon denn auch?

Wir brauchen nicht auf die letzten sechs Jahre zurückzuschauen, als wir zum Gästehaus der Welt und Weltsozialamt wurden. Bleiben wir nur bei dem derzeitigen Krieg: Hier wurden und werden günstige Lebensmittel in die Ukraine gegeben. Genau diese Lebensmittel benötigen hier in Deutschland sehr viele Menschen. Menschen, die sich nicht die Lebensmittel leisten können, die oft mehr als das Doppelte kosten. Läuft das unter „Pech“ gehabt? Oder aber man ignoriert einfach die vorhandene Armut. Sie wird aber noch gewaltig zunehmen. 

Die Energieversorgung wird auch zu einem Desaster. Hier hat die Politik völlig versagt. Kernenergie und Kohle wurden abgesetzt, ohne wirklich Ersatz zu haben. Wir haben stattdessen Energie (Kernenergie) aus dem Ausland dazugekauft. Muss eigentlich wirklich alles teurer werden, weil es Krieg in der Ukraine gibt? Diese Frage musste man sich auch zum Thema Corona stellen. Da wird ernsthaft überlegt, die Fahrschulstunden auf das Doppelte bis Dreifache zu erhöhen. Was, außer die enorme Erhöhung der Spritpreise, hat dieser Krieg damit zu tun? Gibt es wirklich eine Stelle in unserem Land, die das auf Richtigkeit prüft? 

Es bleibt abzuwarten, ob die Bürger alles richtig finden, was die Politik vorgibt, und wie sie reagieren, wenn es ihnen an den „Kragen“ geht. Es werden dann genau jene sein, die dann laut nach dem Staat rufen und ihm Versagen vorwerfen. Seit dem Eintreffen der Flüchtlinge aus der Ukraine wurden mit einer „unglaublichen“ Geschwindigkeit Arbeitsplätze, Studienplätze oder Kindergartenplätze geschaffen. Das alles kostet viel Geld. Das hätten wir in Deutschland auch schon vorher dringend benötigt. Hier wurde jahrelang falsch gespart. Jetzt kommt man plötzlich mit einigen Millionen Euro um die „Ecke“.

Haben also zu viele Deutsche Angst, Kritik zu üben? Übersetzt man in Deutschland Kritik mit feindlicher Einstellung? Bist du nicht mein Freund, bist du mein Feind? Wir sind auf dem besten Weg, eine „Abnicknation“ zu werden. Kommen wir endlich dazu, nicht die Welt an erste Stelle zu setzen, sondern darauf zu achten, dass es uns gut geht. Erst wenn das der Fall ist, kann man auch etwas abgeben. 

Heinz-Peter Kröske, Hameln