27.04.2024

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Folge 26-22 vom 01. Juli 2022 / „KF51 Panther“ / Rheinmetalls Antwort auf Russlands T-14 / Neben einem deutsch-französischen Projekt bieten die Düsseldorfer einen eigenen Kampfpanzer an

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26-22 vom 01. Juli 2022

„KF51 Panther“
Rheinmetalls Antwort auf Russlands T-14
Neben einem deutsch-französischen Projekt bieten die Düsseldorfer einen eigenen Kampfpanzer an
Wolfgang Kaufmann

Als der Düsseldorfer Rheinmetall-Konzern auf der Pariser Rüstungsmesse Eurosatory seinen neuen Kampfpanzer „KF51 Panther“ vorstellte, sorgte dies für erhebliche Überraschung. Immerhin arbeiten deutsche und französische Unternehmen bereits seit 2012 an dem Main Ground Combat System (MGCS), das ab 2035 den „Leopard 2“ ersetzen soll. Darin war auch Rheinmetall involviert, ohne jedoch seine technischen Vorstellungen hinreichend verwirklichen zu können. Daher die Parallelentwicklung des „Panther“, der spätestens 2030 truppendiensttauglich sein dürfte. 

Kritik an dem Alleingang schmettert das Unternehmen mit der Behauptung ab, der Panzer sei vorwiegend für den Export beziehungsweise Einsatz in Osteuropa gedacht. Dort gebe es auch schon erste Interessenten. Andererseits wünscht sich der Rheinmetall-Vorstandsvorsitzende Armin Papperger aber die Bundeswehr als Referenzkunden.

Auf jeden Fall ist der „Panther“ eine direkte Antwort auf den innovativen russischen Kampfpanzer T-14. Der wurde 2015 erstmals auf der Maiparade in Moskau vorgestellt, seither aber nur in geringer Stückzahl produziert. Alles deutet darauf hin, dass das Modell von Rheinmetall den T-14 sowie auch jeden anderen derzeit existierenden Panzer an Kampfkraft übertrifft. Somit hat der Konzern wohl durchaus recht, wenn er den „Panther“ als radikal neuartigen „Gamechanger (wörtlich: Spielveränderer) für die Gefechtsfelder der Zukunft“ bezeichnet.

Die Überlegenheit des „Panther“ ergibt sich dabei aus fünf Faktoren. Zum Ersten verfügt er über das Rheinmetall Future Gun System, eine vollkommen automatisch nachladbare 130-Millimeter-Glattrohrkanone, deren Feuerkraft die der 120-Millimeter-Kanone des „Leopard  2“ um die Hälfte übersteigt bei gleichzeitig höherer Reichweite. Da kann auch der T-14 mit seiner 125-Millimeter-Glattrohrkanone 2A82-1M nicht mithalten. Zum Zweiten ist die sonstige Bewaffnung des „Panther“ ebenfalls sehr beeindruckend. Diese besteht aus einem Koaxial-Maschinengewehr vom Kaliber 12,7 Millimeter sowie der Waffenstation Natter und diversen Kampfdrohnen. 

Zum Dritten besitzt der Panzer hochgezüchtete elektronische Anlagen, die es ihm erlauben sollen, auf dem Schlachtfeld mit allen denkbaren bemannten oder unbemannten Systemen zu kooperieren. Aufgrund der flexiblen digitalen Architektur sind Modernisierungen jederzeit möglich. Darüber hinaus dürfte er zukünftig auch in der Lage sein, unbemannt und ferngesteuert zu operieren. Zum Vierten besticht die Mobilität des „Panther“, der nur 59 Tonnen wiegt und rund 500 Kilometer Reichweite hat. Und zum Fünften wäre da noch das ausgefeilte aktive und passive Schutzsystem. Dieses ist darauf ausgerichtet, aus jeglicher Richtung anfliegende Granaten, Lenkraketen und Kamikaze-Drohnen zu neutralisieren.

Angesichts der drohenden Konkurrenz durch einen deutsch-französischen „Leopard 3“ erscheint das Rheinmetall aber noch nicht ausreichend, um die Bundeswehr zum Erwerb des „Panther“ zu animieren. Deshalb verweist der Konzern in seiner Produktwerbung auch auf die vielfältigen Möglichkeiten für „einen umweltfreundlichen Einsatz in Friedenszeiten“.

(Siehe Seite 10.)