26.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
Folge 26-22 vom 01. Juli 2022 / Rohstoff-Fund / China baut Goldvorkommen in Uganda ab / Ugander warnen vor „westlichen Dieben“ – Diese zahlen jährlich zwei Milliarden US-Dollar Entwicklungshilfe

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26-22 vom 01. Juli 2022

Rohstoff-Fund
China baut Goldvorkommen in Uganda ab
Ugander warnen vor „westlichen Dieben“ – Diese zahlen jährlich zwei Milliarden US-Dollar Entwicklungshilfe
Wolfgang Kaufmann

Bislang war Uganda nicht für größere Goldvorkommen bekannt. Zwar exportierte das Land im Herzen Afrikas in den letzten Jahren Gold für jeweils etwa 1,7 Milliarden US-Dollar in die Vereinigten Arabischen Emirate sowie nach Südkorea und Hongkong. Die Eigenproduktion, die zumeist aus illegalen und extrem umweltschädlichen Kleinminen in Mawero, Tiira, Amonikakinei und Syanyonja stammte, hatte aber nur einen Wert von rund 170 Millionen Dollar. Beim Rest des ausgeführten Edelmetalls handelte es sich um Schmuggelware aus dem Ausland, die anschließend von ugandischen Händlern weiterverkauft wurde.

Jetzt gab der Sprecher des Ministry of Energy and Mineral Development in Kampala, Solomon Muyita, bekannt, dass eine mehrjährige geologische Suchkampagne zur Entdeckung zahlreicher bislang unbekannter Goldlagerstätten in den Distrikten Busia, Kasanda und Bushenyi sowie in der Region Karamoja geführt habe. Dort vermute man insgesamt 31 Millionen Tonnen abbauwürdiges Golderz, aus dem sich 320.000 Tonnen Feingold gewinnen ließen. 

Allerdings zweifeln Experten wie der Wirtschaftsgeologe Philip Schütte von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover diese Rechnung an, weil sie darauf basiert, dass eine Tonne Erz etwa zehn Kilogramm Feingold ergibt. Normalerweise liegt der Goldanteil auch in den vergleichsweise reichhaltigen Lagerstätten Afrikas erheblich niedriger.

Auf jeden Fall steht schon ein Unternehmen aus der Volksrepublik China, die Wagagai Mining Uganda Ltd, eine Tochtergesellschaft der Liaoning Hongda Group, bereit, um bei Alupe in Busia an der Grenze zu Kenia Golderz zu fördern und daraus gleich vor Ort Feingold zu gewinnen. Dafür investierten die Chinesen bereits 200 Millionen Dollar. Bald sollen noch weitere Firmen aus dem Reich der Mitte die Genehmigung erhalten, Gold in Uganda zu schürfen. Regierungsvertreter in Kampala gehen davon aus, dass das afrikanische Land 700 Millionen Dollar pro Jahr an Lizenzgebühren einnehmen könnte. Der Wert der neu gefundenen Goldvorkommen wurde  auf 12,8 Billionen Dollar veranschlagt.

Peking scheint wieder eine glückliche Hand zu haben, wenn es um die kostengünstige Ausbeutung der Bodenschätze Afrikas geht. Dennoch machen schwarze Nationalisten nicht etwa Stimmung gegen China, sondern äußern Verdächtigungen zulasten westlicher Staaten. So schrieb ein gewisser „ITISIS“ über den Kurznachrichtendienst Twitter: „Uganda ist jetzt das reichste Land auf dem Planeten, da es riesige Goldvorkommen besitzt – da werden wir nun bald sehen, wie die Weißen einen Krieg anzetteln, um diese zu stehlen.“ Dabei unterstützen ebendiese Weißen Uganda Jahr für Jahr mit rund zwei Milliarden US-Dollar Entwicklungshilfe, von denen auch ein erklecklicher Teil aus der Bundesrepublik kommt: Allein 2018 und 2019 beliefen sich die deutschen Zahlungen an Uganda auf 138 Millionen Euro.