29.03.2024

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Folge 26-22 vom 01. Juli 2022 / Kommentare / Angstraum Freibad

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26-22 vom 01. Juli 2022

Kommentare
Angstraum Freibad
Norman Hanert

Zuweilen trifft man sie noch, die Berliner, die davon berichten, wie sie in ihrer Kindheit in Berlin-Neukölln ganz selbstverständlich die Wohnungstür offenließen, während sie beim Nachbarn waren. Oder die Seniorin, die erzählt, wie sie als Jugendliche nach erfüllenden Theaterabenden oft durch die nächtlichen Straßen von Berlin-Mitte nach Hause schlenderte – ganz allein und völlig angstfrei. 

Für diese Menschen ist es inzwischen Normalität, die Wohnungstür lieber mehrfach zu sichern und dem neuen Nachbarn mit tschetschenischem Immigrationshintergrund nicht zu widersprechen, wenn dieser mit Fingerzeig auf den mitgeführten Hund und Hinweis, er sei Muslim, zum Verlassen des Fahrstuhls auffordert. Die Enkelkinder dieser Senioren können von der Angst berichten, in der Schule von den Sprösslingen arabischer Großclans „abgezogen“ zu werden. 

Derlei „interkulturelle Begegnung“ taucht in den Medien kaum auf. Für Schlagzeilen sorgen allenfalls Übergriffe und Gewalt, bei denen Menschenmassen beteiligt sind. Dies ist nun immer öfter auch der Fall: Im Essener Stadtteil Altendorf kam es Ende Juni zu einer Massenschlägerei zwischen zwei arabischen Großfamilien, bei der Hunderte Beteiligte in aller Öffentlichkeit aufeinander losprügelten. 

Auch Berlins Freibäder entwickeln sich für „die Menschen, die schon länger hier leben“, zu Gebieten, die man tunlichst meidet. Am 19. Juni mussten in der Hauptstadt 13 Streifenwagen und Teile einer Einsatzhundertschaft wegen einer Massenprügelei zum „Sommerbad am Insulaner“ anrücken. 

Gut eine Woche später rückte die Polizei wegen Tumulten mit einem Großaufgebot beim Neuköllner Columbiabad an. Dort sahen sich die Beamten dann von einem aggressiven Mob von bis zu 250 Badegästen bedrängt. Bodo Pfalzgraf, Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, stellte inzwischen klar, die Berliner Polizei könne „nicht jederzeit mit einem Großaufgebot an Berliner Bädern im Einsatz sein“.