28.03.2024

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Folge 26-22 vom 01. Juli 2022 / Italien / So klingt der Sommer südlich der Alpen / Von den Dolomiten bis nach Apulien und von Rossini bis Puccini – Ein Querschnitt durch die Freiluft-Festivals des Belpaese

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26-22 vom 01. Juli 2022

Italien
So klingt der Sommer südlich der Alpen
Von den Dolomiten bis nach Apulien und von Rossini bis Puccini – Ein Querschnitt durch die Freiluft-Festivals des Belpaese

Der sonnige Süden eignet sich immer gut für Freiluftkonzerte. Musikfreunde reisen daher jedes Jahr nach Italien, um dort Konzerten unter freiem Himmel beizuwohnen. In Rom kann man dies in den Caracalla-Thermen erleben, wo in diesem Sommer „Mass“ von Leonard Bernstein, Bizets „Carmen“, Rossinis „Barbier von Sevilla“ sowie zwei Ballettabende auf dem Programm stehen (1. Juli bis 9. August).

Nicht minder bekannt ist das Festival im römischen Amphitheater von Verona, dessen 99. Ausgabe bis zum 4. September läuft. Großereignisse sind unter anderem Carl Orffs „Carmina Burana“ (12. August) sowie eine Veranstaltung mit Startenor Plácido Domingo in der „Verdi Opera Night“ (25. August).

Toskanische Opernnächte erlebt man in Torre del Lago unweit von Lucca. Im Gran Teatro Puccini wird dem italienischen Komponisten am Ufer des Massaciuccoli-Sees mit dem „Puccini Festival“ jährlich Tribut gezollt. Zu den 13 Aufführungen gehören Neuinszenierungen von „Tosca“ und „La Rondine“ sowie die Wiederaufnahme der erfolgreichen Inszenierungen von „Madame Butterfly“ und „Turandot“ (15. Juli bis 27. August).

Im Herzen des Val d’Orcia, UNESCO-Kulturerbe, in der Toskana lässt das internationale Festival für klassische Musik „Paesaggi Musicali Toscani“ klassische Musik an außergewöhnlichen Plätzen erklingen (18. bis 27. August). Dazu gehören die Chiesa Collegiata, die Cappella di Vitaleta, der Palazzo Piccolomini von San Quirico d’Orcia und Umgebung, die mittelalterlichen Bäder von Bagno Vignoni oder die Giardini Nilde Iotti.

In den Marken gedenkt Pesaro mit dem „Rossini Opera Festival“ Jahr für Jahr des berühmten Sohns der Stadt. Gegeben werden „Othello“, „La Gazzetta“, „Le comte Ory“ und „Il viaggio a Reims“ (9. bis 21. August). Opernmusik im Rahmen historischer Residenzen wie dem Castello di Miramare und dem Castello di Spessa oder zauberhafter Villen bietet das „Piccolo-Festival“ in Friaul-Julisch Venetien noch bis zum 17. Juli. 

Spoleto in Umbrien feiert seit 1958 das „Festival dei 2 Mondi“ mit Tanz, Musik, Theater und visuellen Künsten bis zum 10. Juli. Bei der diesjährigen Ausgabe mit Fokus auf weibliche Kunstschaffende sind Barbara Hannigan, Anne Teresa de Keersmaeker, Trisha Brown, das Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia sowie das Budapest Festival Orchestra vertreten.

Im apulischen Martina Franca geht das „Festival della Valle d’Itria“ über die Bühne (19. Juli bis 6. August). Dieses Jahr stehen unter anderem die Oper „Der Spieler“ von Prokofjew, „Beatrice di Tenda“ von Vincenzo Bellini sowie die Weltpremiere der „Opera italiana“ von Nicola Campogrande auf dem Programm.

Jazz und Klassik am Lago Maggiore

Im Mittelpunkt der „Notte della Taranta“, einem Wanderfestival im apulischen Salento, stehen die Pizzica, ein schneller und rhythmischer Volkstanz der Tarantella-Tanztradition, sowie die charakteristische Musik des Salento. Letzte Etappe des Festivals ist das jährlich tausende Besucher anziehende Abschlusskonzert im Städtchen Melpignano mit einheimischen und internationalen Musikgrößen (27. August).

Das „Ravenna-Festival“ in der Emilia-Romagna widmet seine 33. Ausgabe mit dem Titel „Tra la carne e il cielo“ – Zwischen Fleisch und Himmel – bis 21. Juli dem Regisseur Pier Paolo Pasolini, dessen Geburtstag sich dieses Jahr zum 100. Mal jährt. Die Polarität zwischen Menschlichem und Göttlichem durchzieht das interdisziplinäre Mammut-Festival mit insgesamt 120 Aufführungen und über 1000 Künstlern.  Mit der Herbst-Triologie findet das Festival seinen Abschluss (31. Oktober bis 6. November).

Bei Italiens größtem Straßenmusik-Festival „Ferrara-Buskers“ verwandeln alljährlich hunderte Straßenmusiker aus aller Welt in der Emilia-Romagna Ferraras malerische Plätze in eine riesige Bühne, die sowohl klassischer Musik als auch anderen Stilrichtungen Raum bietet (23. bis 28. August).

Mit dem „südtirol festival merano“ erleben die Musikveranstaltungen in Südtirol alljährlich ihren Höhepunkt (17. August bis 21. September). 1986 aus Anlass des 150. Jubiläums der Kurstadt gegründet, zählt es mittlerweile zu den bedeutendsten Festivals klassischer Musik in Europa mit Auftritten hochkarätiger Orchester und namhafter Solisten. Bühne ist Merans malerische Kurstadt mit den Ausblicken auf die umliegende Berg- und Naturlandschaft.

Die faszinierende Bergwelt des Trentino bietet die Kulisse für das legendäre Musikfestival „I Suoni delle Dolomiti – Die Klänge der Dolomiten“ (22. August bis 23. September). Auf der Bühne unter freiem Himmel stehen 16 Konzerte von Klassik bis Moderne auf dem Programm, dazu ein Konzert zum Sonnenaufgang sowie zwei musikalische Wanderungen.

Im Piemont teilt sich das „Stresa Festival“ am Lago Maggiore in diesem Jahr in zwei Teile: Jazzmusik (16. bis 29. Juli) und klassische Musik, die mit der Matthäuspassion von Bach eröffnet wird (20. August bis 9. September). Ein Großteil der Konzerte der 61. Ausgabe wird im Freien stattfinden, wobei die neue akustische Bühne „Catapulta“ Musikgenuss ohne Hilfe von Verstärkern verspricht. Bei Italienurlauben kann man auf Kultur einfach nicht verzichten.H. Sch.