29.03.2024

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Folge 27-22 vom 08. Juli 2022 / ILA Berlin Air Show / Stark geschrumpft nach Corona-Zwangspause / ILA in Schönefeld: Halb so viele Besucher und Aussteller – Russen und Chinesen gar nicht mehr dabei

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 27-22 vom 08. Juli 2022

ILA Berlin Air Show
Stark geschrumpft nach Corona-Zwangspause
ILA in Schönefeld: Halb so viele Besucher und Aussteller – Russen und Chinesen gar nicht mehr dabei
Frank Bücker

Nachdem die weltbekannte Flugschau 2020 ausgefallen war, feierte die Luftfahrtmesse ILA in Schönefeld bei Berlin Ende Juni ihr Comeback. Es wurden zwar nur 72.000 Besucher gezählt, das lag aber daran, dass die Zahl vom Veranstalter begrenzt worden war. Mittwoch bis Freitag war für die Fachbesucher reserviert, die normalen Flug-Interessierten konnten am Sonnabend und Sonntag die Veranstaltung besuchen. 

Die Zahl der Aussteller war mit 550 nur noch halb so groß wie bei der vorigen Ausgabe 2018. Besucher strömten nicht einmal halb so viele zur Messe wie 2018. Damals kamen 180.000 Menschen. Zudem ist die Messe durch die Inbetriebnahme des BER räumlich eingeschränkt worden. 

Russische Aussteller waren dieses Mal gar nicht erst eingeladen worden. Auch die chinesische Fliegerei wäre vielleicht von Interesse gewesen. Aus Brasilien suchte man den Hersteller Empresa Brasiliera de Aeromautice S.A. gleichfalls vergeblich. Im Bereich der Militärfliegerei waren „Saab“ mit dem „Gripen“-Jet und Dassault mit der „Rafale“ nicht präsent. Aus Europa wurde lediglich der multinationale Abfangjäger „Eurofighter“ gezeigt. 

Auch weniger Vorführungen

Dafür bekamen die US-Amerikaner Gelegenheit, ihre Kampfflugzeuge potentiellen Kunden zu präsentieren. Die schon sehr alte Konstruktion Lockheed Martin C-130J „Hercules“ und der Transporter Boeing C-17 „Globemaster III“ wurden präsentiert. Die auch nicht mehr neuen Hubschrauber Boeing CH-47F „Chinook“, Sikorsky CH-53K „King Stallion“, Sikorsky UH-60A „Black Hawk“ bewarben sich in Schönefeld um einen Anteil aus dem „Sondervermögen“ für die deutsche Bundeswehr.

An US-Kampfjets waren die betagten Boeing F-15E „Eagle“ und Lockheed Martin F-16 „Fighting Falcon“ zu sehen. Natürlich durfte auch die neue Lockheed Martin F-35A „Lightning II“ nicht fehlen, von der das Bundesverteidigungsministerium gerade 35 Exemplare bestellt hat. Airbus stellte fünf seiner Passagier- und  Transportmaschinen aus. Beachtenswert war auch das viermotorige Riesenflugzeug Airbus A 380, das in den Farben von Emirates Airlines gezeigt wurde. Rund 60 Fluggeräte aller Größen und Kategorien konnten bewundert werden. 

Bundeskanzler Olaf Scholz eröffnete die ILA mit den Worten: „Sie machen uns Lust auf die Zukunft des Fliegens – klimaneutral, geräuscharm und hochinnovativ.“ Auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) ließen sich die Gelegenheit nicht nehmen, öffentlichkeitswirksam in Erscheinung zu treten. 

Viele „normale“ Zuschauer bedauerten indes die Einschränkung der Flugvorführungen. ILA-Sprecherin Britta Wolters äußerte Verständnis für die Enttäuschung: „Wir sehen, dass die Vorführungen gerade für das Privatpublikum natürlich immer ein Highlight sind ... Wir bemühen uns auch, das auf jeden Fall anzubieten. Aber wir müssen schauen, dass das auch in Zukunft mit dem Flugverkehr am BER zusammenpasst.“ Die nächste ILA ist vom 5. bis 9. Juni 2024 in Schönefeld geplant.