26.04.2024

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Folge 27-22 vom 08. Juli 2022 / Kolumne / Klima-Extremisten

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 27-22 vom 08. Juli 2022

Kolumne
Klima-Extremisten
Vera Lengsfeld

Als ich am Morgen in Richtung A 100, der Stadtautobahn, aus Berlin herausfuhr, sah ich auf der gegenüberliegenden Seite einen endlos erscheinenden Stau von Autos, mit denen ihre Besitzer offenbar in die Stadt zur Arbeit fahren wollten. Ich wunderte mich, denn eine Baustelle hatte ich nicht gesehen. Ich höre Klassik-Radio, deshalb kam keine Meldung darüber in den Nachrichten. 

Erst am Ziel erfuhr ich, dass sich wieder sogenannte Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ auf verschiedenen Ausfahrten der Stadtautobahn festgeklebt hatten. Nach Polizeiangaben waren es weniger als zehn Personen, die stundenlang den Verkehr lahmlegten, Menschen daran hinderten, ihre Arbeitsstellen zu erreichen, Notarztwagen und Lieferfahrzeuge festsetzten und hohe Kosten verursachten. In der vorangegangenen Woche hatte es bereits vier solcher Blockaden und zusätzlich Schmierereien mit schwarzer Farbe am Kanzleramt gegeben. 

Die Klima-Extremisten wollen damit von Bundeskanzler Scholz einen Stopp der Ölbohrungen in der Nordsee erzwingen. In Zeiten, da die Bevölkerung bereits jeden Tag auf Heizungsausfall, Stromsperren und Duschverzicht eingestimmt wird, weil unsere Energieversorgung täglich unsicherer wird, wollen diese Wohlstandskids, die von ihren Eltern zur Schule und zum Ballett gefahren wurden, die glauben, Strom käme aus der Steckdose, Geld aus dem Automaten und Klamotten materialisierten sich im H&M oder COS, auch die letzten Versuche, eigene Ressourcen für die Energieerzeugung zu erschließen, stoppen. 

Die Politik wird die Geister, die sie gerufen hat, nicht mehr los. Die „Letzte Generation“ hört seit ihrer Kindheit pausenlos Weltuntergangsdrohungen. Sie weiß nicht, dass sie die Katastrophe, die sie befürchtet, selbst herbeiführt, nicht für das Klima, sondern für die Gesellschaft.