Die Werke des pommerschen Komponisten Martin Plüddemann (1854-1897) sind heute kaum noch bekannt. Der pommersche Reederssohn aus Kolberg war begeisterter Anhänger der Balladenkompositionen von Carl Loewe und von Richard Wagners Musikdrama. In seinen eigenen Lied- und Balladenvertonungen wollte er eine Synthese zwischen den Musikstilen dieser beiden Komponisten schaffen. Zu Lebzeiten hatte er damit hin und wieder Erfolg, vermochte sich dann doch nicht durchzusetzen und geriet nach und nach in Vergessenheit.
Nun haben der Grazer Bassbariton Ulf Bästlein und der Pianist Hedayet Jonas Djeddikar insgesamt 31 Lied- und Balladenvertonungen auf zwei CDs eingespielt und zeigen damit, wie mitreißend vieler dieser Werke noch heute sind. Die Thematik reicht von historischen Geschehnissen („Vineta“, „Loewes Herz“) über sagenhafte Ereignisse („Siegfrieds Schwert“, „Der Glockenguss von Breslau“, „Des Sängers Fluch“), fröhlich-unbeschwerten Stücken („Die Katzen und der Hausherr“, Uhlands „Graf Eberhards Weißdorn“) bis hin zu Goethe-Vertonungen („Ihr verblühet, süße Rosen“, „Die Legende vom Hufeisen“ „Ritter Kurts Brautfahrt“). Bästleins Bassbariton beeindruckt mit perfekter Sicherheit in den lyrischen wie dramatischen Stellen der Werke; Djeddikars Begleitung lässt ebenfalls keine Wünsche offen. Beeindruckend auch das umfangreiche 74seitige Begleitheft mit ausführlichen Informationen zu Plüddemanns Leben und Werk.