Auch der Park Sanssouci ist von der seit Jahren zu beobachtenden sommerlichen Dürre bedroht. Wie die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) mitteilt, ist der alte Baumbestand durch Trockenheit und Hitze akut bedroht und sterbe langsam ab. „Schon jetzt ist klar, dass sich die Parkbilder stark verändern werden“, erklärt Ralf Kreutz, Parkrevierleiter in Sanssouci.
In den Parks der SPSG stehen rund 80.000 Bäume, davon viele älter als 100 Jahre. Vor allem diese alten, bis zu 30 Meter hohen Bäume sind akut von anhaltendem Wassermangel bedroht. Ihre Wurzeln liegen in einer Tiefe von 1,50 bis 1,80 Metern. Diese Erdschichten befinden sich knapp oberhalb des Grundwassers und sind durch den fehlenden Regen der letzten vier Jahre extrem ausgetrocknet. Die alten Bäume können die Äste der eigenen Krone nicht mehr mit Wasser versorgen, der Baum stirbt von oben nach unten langsam ab. Zudem sind die geschwächten Gehölze weniger widerstandsfähig gegen Schädlinge und heftige Stürme. So brachen alleine in diesem Frühjahr bei heftigen Unwettern 122 Bäume in den Parks der SPSG vollständig um, 38 Mal brach die Baumkrone aus.
Die Garten-Teams der SPSG entfernen mehrmals im Jahr die absterbenden Äste in den Baumkronen. In vielen Fällen wurden Bäume stark zurückgeschnitten, in der Hoffnung, dass sich diese revitalisieren. Größere Lücken im Park, die unter anderem durch Windbruch entstanden sind, bepflanzen die Gärtner mit selbstgezogenen Setzlingen. „Wir gehen im Moment davon aus, dass die nachwachsenden Bäume, die sich hier selbst ausgesamt haben, Hitze und Trockenheit besser aushalten können“, so Kreutz.
Trotz allem wird die Potsdamer Schlössernacht am 19. und 20. August wie gewohnt im Park Sanssouci stattfinden. Mit vielen tausend Gästen ist eine der größten Veranstaltungen im UNESCO-Welterbepark. Erwartet werden tausende nationale und internationale Gäste. In diesem Jahr bekommen sie erneut sogenannte sprechende Bäume geboten. Diese Attraktion entstand aus einem Wunsch der Garten-Teams der SPSG und wurde 2021 aus einer Idee des Veranstalters zum ersten Mal umgesetzt. An ausgewählten Orten kann das Publikum den „Erzählungen eines alten Baumes“ lauschen.
Die Schlössernacht ist bemüht, ihren ökologischen Fußabdruck im Park so klein wie möglich zu halten. Unter anderem wird das traditionelle Feuerwerk durch ein Leuchtspektakel, bestehend aus Projektionen, Illuminationen, Lasern und Performance, ersetzt, das mehrfach am Abend stattfindet. Dadurch wird die CO₂- und Feinstaub-Emission reduziert und auch auf die Brandgefahr durch anhaltende Trockenheit reagiert.
Dank innovativer LED-Technik sank der Stromverbrauch für die Wegebeleuchtung im Vergleich zu den Vorjahren zudem um 89 Prozent. Der jetzige Verbrauch entspricht dem von vier Wasserkochern pro Tag. Beim Cateringkonzept setzt die Schlössernacht auf regionale Anbieter, saisonale Zutaten mit einem veganen und vegetarischen Angebot.
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