24.04.2024

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Folge 28-22 vom 15. Juli 2022 / Aufgefallen / Wiederkehr eines einstigen Auslaufmodells

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 28-22 vom 15. Juli 2022

Aufgefallen
Wiederkehr eines einstigen Auslaufmodells

Corona-Pandemie und Ukrainekrieg würfeln uns wie beim Monopoly zurück auf Start. Bei der Frage, ob Kern- und Kohlekraftwerke die gegenwärtigen Energieprobleme lösen sollen, fühlt man sich in längst vergangene Debatten zurückkatapultiert. War vorgestern doch die bessere Zukunft? Und ist man in den letzten Jahren mit Rücksicht auf die Umwelt Wege gegangen, die in eine wirtschaftliche und soziale Falle geführt haben? 

Auch bei der Lufthansa scheinen derlei Gedanken umzugehen. In einer Mitteilung an ihre Kunden, in der sie sich für Flugausfälle, Verspätungen und weitere Unannehmlichkeiten infolge Corona- und kriegsbedingter Engpässe entschuldigt, kündigt die Kranich-Airline die Reaktivierung des Airbus A 380 an. Der Riesenflieger war eigentlich schon eingemottet, weil er mit seinen vier Triebwerken als Kerosinfresser und daher wenig wirtschaftlich galt. Weil außer Emirates auch andere Fluggesellschaften den A 380 nach und nach ausgemustert haben, stellte Airbus die Produktion Ende vergangenen Jahres sogar ganz ein. 

Nun also die Kehrtwende. Als Grund dafür nannte die Lufthansa Verzögerungen bei der Auslieferung der geplanten Nachfolgeflugzeugtypen sowie den Mangel an Personal für die Abfertigung der vielen mittelgroßen Maschinen, die den Riesen-Airbus eigentlich ersetzen sollten. Insofern ist die Rückkehr des A380 kein Beleg für eine Rückbesinnung, sondern das Eingeständnis weiterer Engpässe. tws