29.03.2024

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Folge 28-22 vom 15. Juli 2022 / Aus den Landesgruppen der Landsmannschaft Ostpreußen e.V.

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 28-22 vom 15. Juli 2022

Aus den Landesgruppen der Landsmannschaft Ostpreußen e.V.

Hessen

Vorsitzender: Ulrich Bonk Stellv. Vorsitzender:: Gerhard Schröder, Engelmühlenweg 3, 64367 Mühltal, Tel. (06151)148788

Gartenfest 

Wiesbaden – Sonnabend, 23. Juli, 15 Uhr, Hof Erbenheim, Erbenheim: Sommer-Gartenfest. Zu Beginn werden Sie mit Kaffee und leckerem Kuchen verwöhnt. Danach ist Zeit zu Spiel und Unterhaltung und/oder Teilnahme an einer Planwagen-Fahrt von etwa einer Stunde. Zum Abschluss erfreuen wir Sie mit einer zünftigen Abend-Vesper. Eine Anmeldung war notwendig. Helga Kukwa, Telefon (0611) 373521, Ilse Klausen, Telefon (06122) 504583.

Bericht zur JHV

Wiesbaden – Trotz der Außentemperatur von über 30 Grad ging es bei der Jahreshauptversammlung keinesfalls hitzig zu. Auf der Tagesordnung standen turnusgemäß wieder Wahlen des Vorstands und der Kassenprüfer.

Für die verstorbenen Vorstandsmitglieder Irmgard Steffen und Bernd Sievers wurden Christa Gintaut und Gerhard Skibka in das Gremium gewählt. Alle bisherigen Vorstandsmitglieder wurden in ihrem Amt einstimmig bestätigt: Dieter Schetat (Vorsitzender), Helga Kukwa (stellvertretende Vorsitzende), Christian Wnuck (Rechnungsführer), Ilse Klausen (Schriftführerin) und Helmut Zoch (Organisation, Technik und Mitgliederbetreuung). Zu Kassenprüfern wurden Irmgard Gethöffer, Sabine Knoop und Dagmar-Maria Payne berufen. Vor den Wahlen war der gesamte Vorstand für das Geschäftsjahr 2021 einstimmig entlastet worden. Besondere Anerkennung der Kassenprüfer erhielt Christian Wnuck für seine einwandfreie Rechnungsführung.

Nach dem Gedenken der im vergangenen Jahr verstorbenen Landsleute und der Opfer von Krieg, Flucht und Vertreibung folgte der Tätigkeitsbericht des Vorstandes durch den Vorsitzenden, verbunden mit Informationen über das Geschehen in den Heimatgebieten – dies auch im Hinblick auf die kriegerischen Ereignisse in der Ukraine. Herzlich dankte er den Geld- und Sachspendern, die damit die Vereinsarbeit wohlwollend unterstützten.

„Die regelmäßigen Monatstreffen und Veranstaltungen der Landsmannschaft sind ein wichtiges Element für unser heimatverbundenes Miteinander. Leider konnten wir im vergangenen Jahr wegen der Corona-Situation nur zu einem einzigen Treffen einladen“, bedauerte der Vorsitzende. In den Folgemonaten war der Versammlungsort „Haus der Heimat“ amtlich geschlossen. Deshalb mussten alle bereits angekündigten Monatstreffen abgesagt werden, so auch die geplante Erinnerungsfeier zum 75-jährigen Bestehen der Landsmannschaft. Sie soll in diesem Jahr nachgeholt werden. In den Monaten Juli bis November konnte wenigstens zu dem traditionellen „Gemeinsamen Mittagessen“ in die Gaststätte Waldlust eingeladen werden.

Über viele Jahre hindurch greift die Landsmannschaft zwei deutschstämmigen Familien in Ost- und Westpreußen mit Geldspenden zur Weihnachtszeit unter die Arme, deren kleine Rente meist nicht für das Allernötigste reicht.

Sorge bereitet Schetat der „biologische Faktor“ mit der Folge, dass sich dadurch der Kreis der Erlebnisgeneration zwangsläufig verringert und die Landsmannschaft zunehmend kleiner wird. So ist die Mitgliederzahl inzwischen auf 94 geschrumpft; 1961 lag sie noch bei rund 440. In Zukunft werde es an der sogenannten Bekenntnisgeneration liegen, die Landsmannschaft aufrechtzuerhalten, meinte der Vorsitzende.Dieter Schetat


Nordrhein-Westfalen

Erster Vorsitzender: Klaus-Arno Lemke, Stellv. Vorsitzende: Dr. Bärbel Beutner, Arnold Schumacher Schriftführerin: Elke Ruhnke, Geschäftsstelle: Buchenring 21, 59929 Brilon, Telefon (02964)1037, Fax (02964) 945459, E-Mail: Geschaeft@Ostpreussen-NRW.de, Internet: Ostpreussen-NRW.de

Heimatnachmittag

Bielefeld – Montag, 18. Juli, 15 Uhr,  Gasthaus-Restaurant Bültmannshof „Das Wirtshaus 1802“, Kurt-Schumacher-Straße 17a, 33615 Bielefeld: Treffen der Gruppe der Ost- und Westpreußen zu einem gemütlichen Nachmittag bei Kaffee und Kuchen zum Thema: Sommer in Ostpreußen mit einem Bericht vom Sommerfest der Deutschen Minderheit in Ermland und Masuren, im Freilichtmuseum in Hohenstein. Herzlich eingeladen sind alle Mitglieder und Freunde Ostpreußens.

Der Treffpunkt ist mit der Straßenbahnlinie 4 „Universität“, Haltestelle „Bültmannshof“ zu erreichen. Voranmeldung bitte bei Barbara Dörr, Telefon (0521) 82026, oder Gertrud Riede, (05202) 5584. Wir freuen uns auf Ihr Kommen.


Schleswig-Holstein

Vorsitzender: Edmund Ferner, Julius-Wichmann-Weg 19, 23769 Burg auf Fehmarn, Tel.: (04371) 8888939, E-Mail: birgit@kreil.info

Vertreterversammlung

Kiel – Zur Vertreterversammlung der LO Landesgruppe Schleswig– Holstein am 19. Juni konnte der Vorsitzende Edmund Ferner 31 Teilnehmer einschließlich 16 stimmberechtigte Mitglieder im Haus der Heimat in Kiel begrüßen. In Anbetracht der Situation des Krieges und Flucht und Vertreibung aus der Ukraine zitierte Ferner in Bezug auf was ist Heimat von Borislaw v. Salchow folgenden Sinnspruch: „Ich bin geboren, deutsch zu fühlen, bin ganz auf deutsches Denken eingestellt, erst meine Heimat, dann die Welt“ und „Wem sein Volk und seine Heimat etwas bedeuten, hört nicht auf, beiden zu dienen.“ (namenlos). Er begrüßte insbesondere die Referenten Herrn Ehmke und Herrn Lietzow sowie Herrn Mrozek vom BdV und Herrn Klingbeutel von der LO Gruppe Hamburg.

Die vereinsinternen Regularien konnten kurz abgehandelt werden, da keine Wahlen anstanden und nur ein Kassenprüfer zu bestimmen war. Jürgen Köhler von der Ortsgruppe (OG) Bad Schwartau nahm dieses Amt für zwei Jahre an. Der Tagesordnungspunkt bezüglich der Synopse und Aussprache zur Satzungsänderung wurde einstimmig von der Tagesordnung genommen, da er nicht ausreichend begründet worden war. In der Totenehrung gedachten wir der Verstorbenen Klaus Kuhr, Vorsitzender der OG Mölln, Herrn Baltrusch, ehemaliges Vorstandsmitglied, Brigitte Profé, Vorsitzende der OG Neumünster, und Herrn Rudat von der OG Uetersen.

Nach Anerkennung des Jahresabschlusses 2021 und positivem Kassenprüfbericht wurde dem Schatzmeister und dem Vorstand die Entlastung erteilt. Damit war der offizielle Vereinsteil beendet, und der kulturelle Teil konnte beginnen mit dem ersten Vortrag von Stephan Ehmke „Deutsche Kolonialpolitik – Verbrechen oder Erfolgsgeschichte. Eine Buchbesprechung des Titels: Verteidigung des deutschen Kolonialismus von Bruce Gilley (Lüdinghausen 2021)“. Einleitend führte Ehmke aus: Die derzeitige Geschichtsschreibung über die deutsche Kolonialpolitik ist ideologisch geprägt und nicht wissenschaftlich begründet. Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen lassen Zweifel an der These aufkommen, die deutsche Kolonialpolitik sei verbrecherisch gewesen. Im Gegenteil legen sie nahe, dass es sich sogar im Wesentlichen um eine Erfolgsgeschichte handelt und verweist auf das Buch von Bruce Gilley, in dem der Autor Maßstäbe zur Beurteilung festlegt und die deutschen Kolonialgebiete untersucht. 

Nach der Mittagspause – es gab Rindersauerbraten – folgte der zweite Vortrag Schlösser und Burgen im Hirschberger Tal – Niederschlesien Vortrag von Manfred Lietzow. Schlesien, einst die Perle der deutschen Ostprovinzen ist immer eine Reise wert. Das stellte Lietzow auch auf einer Herbst-Studienreise fest, als er mit dem PKW nach Hirschberg in Niederschlesien fuhr und die Schlösser und Burgen dieser historisch und kulturell so reizvollen Landschaft besuchte.

Von Schlesiens 3500 Adelssitzen sind heute nur fünf Prozent wieder saniert worden. Die meisten sind vom Verfall bedroht, doch erfreut es den Besucher, Gutsanlagen wie Schloss Lomnitz zu besuchen, das wieder von der deutschen Familie v. Küster im alten Stil saniert wurde. In den meisten wieder aufgebauten Schlössern und Burgen Niederschlesiens befinden sich heute Hotels mit teilweise wieder hergestellten historischen Räumen. Es ist eine Freude für jeden Besucher zu sehen, wie ein kleiner Teil dieser einst blühenden deutschen Kulturlandschaft wieder entsteht. 

Unter Verschiedenes, berichtete der Vorsitzende, dass der ARD bei ihm nachfragte, ob er jemanden kennen würde, der im Zweiten Weltkrieg über das zugefrorene Haff geflohen wäre und verwies auf Herrn Weichler von der LO OG Nortorf. Der ARD suchte daraufhin Herrn Weichler auf, der ihm seine Erlebnisse, wie er die Flucht damals als Junge erlebt hatte, erzählte. Er lebte in Ostpreußen im Kreis Osterode und seine Familie hatte mit Pferd und Wagen die Heimat in Richtung Frisches Haff und über das Haff verlassen. Seine Erzählung war für die Medien so interessant, dass nun das Fernsehen mit ihm nach Ostpreußen fuhr und seine Geschichte vor Ort aufzeichnete. Seine Erzählung war sehr emotional, sodass sie auch uns nun in seinen Bann zog. Der Dokumentarfilm wird im Oktober im Fernsehen zu sehen sein. Die nun folgende Kaffeepause wurde noch mal genutzt, um sich auszutauschen, bevor der Vortrag „Eine Reise durch das nördliche Ostpreußen“ von und mit Dieter Wenskat begann.

Was heute oder zurzeit nicht mehr möglich ist, aber 2019 von Dieter Wenskat mit einer Gruppe von 16 Teilnehmern unternommen wurde, ist einzigartig. Mit seinen Bildern gab er uns einen wunderbaren Eindruck über ein Ostpreußen, in dem die Zeit stehengeblieben zu sein scheint, wobei andererseits die kulturellen und historischen Bauten, Denkmale und Kirchen, sicher auch Dank des Heimattourismus, einen gepflegten gut erhaltenen Zustand zeigten.

Sein Reiseverlauf: Nach Flug über Warschau nach Königsberg begann die Busreise in das nördliche Ostpreußen zunächst nach Rauschen. Von dort ging es mit einer Rundfahrt über das Samland nach Palmnicken und Pillau. Königsberg, Gumbinnen, Arnau, Tapiau, Trakehnen und die Rominter Heide standen auf dem Programm, ebenso Tilsit mit dem neuen Königin-Luise-Denkmal im Park Jakobsruh, Insterburg mit Ritterspielen sowie die Dorfschule in Waldwinkel, die heute ein Museum beherbergt, eine Rundfahrt durch die Elchniederung, durch das Memeltal, Heydekrug, Nidden, Memel, Rossitten und Salem. Für eine weitere bereits geplante Reise nach Ostpreußen vom 28. August bis 7. September nimmt der Vortragende Anmeldungen entgegen. Damit ging ein reich an Informationen ausgefüllter Tag zu Ende, den der Vorsitzende mit dem Singen des Ostpreußenliedes ausklingen ließ.Hans-Albert Eckloff