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Folge 28-22 vom 15. Juli 2022 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 28-22 vom 15. Juli 2022

Leserforum

Das Bildungsniveau sinkt

Zu: „Wir fordern nichts mehr, wir fördern nur noch“ (Nr. 26)

Einen Aspekt lässt der im Artikel erwähnte Erziehungswissenschaftler Norbert Seibert komplett aus, in meinen Augen den wichtigsten. Weil Schulen so sind, wie er es beschreibt – und das schon seit langer Zeit –, haben alle, die sie abschließen und etwas wissen und können, das zu Hause im Elternhaus gelernt. Nicht zufällig ist gerade Deutschland das Land, in dem Schulerfolg am stärksten vom Elternhaus abhängt.

Das war einmal anders. Hermann Hesses „Unterm Rad“ ist zwar der Roman eines an Überforderung Gescheiterten, zeigt aber deutlich, welche Aufstiegsmöglichkeit aus einem bildungsfernen Umfeld Schule einmal bot. Die völlige Wert- und Aussagelosigkeit von Schulnoten ist lange bekannt. Die Konsequenz für das Fach Maschinenbau war Anfang der 80er Jahre, ohne Numerus clausus zunächst jeden zuzulassen und in den ersten Semestern mit hohen Anforderungen auszusieben. Von den 2000 Kommilitonen, die mit mir zusammen anfingen, war im dritten Semester die Hälfte übrig und zum Vordi­plom ein Viertel. Dieser Teil erreichte fast ausnahmslos das zu Recht weltweit anerkannte Diplom der RWTH Aachen.

Es sind aber nicht nur die Schulen. Aus Großbritannien gibt es eine umfassende Studie zum deutlich verschiedenen Schulerfolg verschiedener Gruppen. Natürlich sind Herkunft und Elternhaus das Entscheidende, aber weder Einkommen noch Bildungsstand der Eltern. Als einziger Parameter mit wirklichem Einfluss erwies sich, ob Schule und Bildung den Eltern wichtig sind oder nicht. Waren sie es, waren die Kinder fast ausnahmslos erfolgreich, wo nicht, da nicht. Bei Eltern im hiesigen Umfeld sehe ich dasselbe. Auch denen, für die Noten und Abschlüsse wichtig sind, ist es völlig egal, ob die Kinder wirklich etwas lernen und können oder nicht. Dem passen sich Lehrer gezwungenermaßen an.

Inzwischen bin ich mit einem kleinen Lehrauftrag im Fach Archäologie an der philosophischen Fakultät gelandet. Noch vor wenigen Jahren wurde es hier genauso gehandhabt. Unsere Klausur zum Proseminar war gefürchtet, wenn auch für die zum Studium und für das Fach Geeigneten nicht wirklich schwer.

Jetzt hat das Ministerium angedroht, bei weiter hohen Durchfallquoten die Mittel zu kürzen. Mittelkürzung mögen Professoren aus nachvollziehbarem Grund nicht, also sinkt die Durchfallquote. Auf welche Weise muss ich wohl nicht genauer erklären.

Heute kann von Studenten im Seminar nicht mehr erwartet werden, vorbereitet zu kommen und Texte gelesen zu haben. Die Konsequenz ist nicht, diese wegen mangelnder Leistung auszuschließen, sondern zunehmend zwei Drittel der Seminarzeit damit zu verplempern, ex­trem kurze Texte gemeinsam vor Ort zu lesen. Was das für die trotzdem verliehenen Abschlüsse bedeutet, dürfte offensichtlich sein. 

Archäologen braucht ohnehin fast niemand, aber schlechte und unfähige Archäologen? Handwerker dagegen sind heute fast nicht mehr zu finden und die wenigen Ausnahmen stehen mehrheitlich kurz vor der Rente.

Axel Berger, Köln






Die Gasverschwender

Zu: Der Energiewende geht die Puste aus (Nr. 26)

Jeder normale Mensch würde doch, wenn er sieht, in welche Bredouille der Gasmarkt im nächsten Winter die Wirtschaft und die Haushalte steuert, als erste Notmaßnahme die stromerzeugenden Gaskraftwerke vom Netz nehmen. Danach sieht es aber nicht aus. Alle Recherchen zeigen eher, dass es noch Monate, Jahre dauern wird, bis sie abgeschaltet werden. Monate, in denen sie Gas verbrauchen, das im Winter dringendst gebraucht wird.

Gas für Strom, der, dann zwar wenig umweltfreundlich, aber notgedrungen, genauso gut von Atom- oder Kohlekraftwerken oder einfach durch Importe bereitgestellt werden könnte. Die Recherche dazu ist so schwierig, dass ich alle, die im Winter warm duschen wollen, bitte, das aufzudecken: Verbrauchen die Grünen und die Ampelregierung im Sommer 2022 Gas für die Stromerzeugung? Sollen wir aus ideologischen Gründen frieren? 

Michael Maresch, München






Mutige Besprechung

Zu: Erforschung sowjetischer Lager (Nr. 26)

Mit Genugtuung habe ich die Buchbesprechung „Erforschung sowjetischer Lager“ gelesen, aber auch mit zweifacher Überraschung: Einmal, dass sich die Verfasser heutzutage überhaupt noch damit befasst haben, denn Fördermittel gibt es dafür nicht, und zum anderen, dass Sie es wagten, diese Besprechung zu veröffentlichen.

Wolfgang Lehmann, Rimbach






Ukraine bitte nicht in die EU!

Zu: Kiew in der Beitrittsfalle? (Nr. 25) und: „Mehr Selbst­bewusstsein ist gefragt“ (Nr. 25)

In der aktuellen Ukraine-Diskussion wird zu wenig beachtet, dass auch ein möglicher Weltkrieg ausgelöst werden könnte. Die aufkommende Angst vor einem Dritten Weltkrieg hat ernst zu nehmende Gründe. Im Artikel 5 des NATO-Vertrags heißt es: „Die Parteien vereinbaren, dass ein bewaffneter Angriff gegen eine oder mehrere von ihnen in Europa oder Nordamerika als ein Angriff gegen sie alle angesehen wird; sie vereinbaren daher, dass im Falle eines solchen bewaffneten Angriffs jede von ihnen Beistand leistet.“ 

Fast gleichlautend legt der EU-Lissabon-Vertrag in Artikel 42, Absatz 7, fest: „Im Falle eines bewaffneten Angriffs auf das Hoheitsgebiet eines Mitgliedstaates schulden die anderen Mitgliedstaaten ihm alle in ihrer Macht stehende Hilfe und Unterstützung.“ Was das im Falle einer Mitgliedschaft der Ukraine in der EU bedeuten würde, wird sofort klar. Sie wäre der Auslöser für einen möglichen Weltkrieg. Ein Schwerpunkt in einem solchen auch mit Atomwaffen geführten Krieg läge mit Sicherheit in Mitteleuropa. Das würde die Auslöschung Deutschlands bedeuten. Wer kann das wollen? Die Ukraine darf nicht Mitglied in der EU werden, auf gar keinen Fall. 

Hermann Schubart, Marburg






Der Gefrierfleischorden

Zu: Zurück zur Atomkraft? (Nr. 24)

Im Russlandfeldzug 1941/1942 gab es für die deutschen Soldaten, die die sibirische Kälte überlebt hatten, den sogenannten „Gefrierfleischorden“. Das wäre doch was für Habeck: Eine Neustiftung dieses Ordens/dieser Medaille für den kommenden Embargo-Winter mit dem eingravierten Gauck-Motto „Frieren für die Freiheit“. Es kann verliehen werden an alle Bundesbürger, die ohne russisches Gas und Öl den Winter überstehen.

Dr. Christian Gerth, Haltern am See






Das kann ja heiter werden

Zu: Der Westen erlebt Tage der Offenbarung (Nr. 26)

Der Männerklub G7 mit einer Frauenduldungsquote gegen Null entwickelt sich langsam zu einem reinen Ukrainehilfsverein. Viele schöne Bilder aus Elmau mit merkwürdigen Menschen, die sich ständig ablichten lassen wollen und ziemlich belangloses Zeug daherlabern.

Teuer war’s schon dieses verlängerte Wellness-Wochenende mit allem Pipapo. Aber das macht nichts, der „Steuerzahler“ hat eingeladen, der Steuerzahler zahlt die Zeche. Wohin geht es doch gleich noch zum nächsten Treffen? Richtig, zum 

G20-Gipfel nach Indonesien mit Wladimir Putin. Das kann ja wirklich richtig lustig und heiter werden. 

Klaus P. Jaworek, Büchenbach