26.04.2024

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Folge 29-22 vom 22. Juli 2022 / Meldungen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 29-22 vom 22. Juli 2022

Meldungen

Boykottfolgen für Linde

Pullach – In der Anlagenbau-Sparte von Linde droht durch die westlichen Sanktionen gegen Russland ein massiver Stellenabbau. Aufträge aus Russland haben für Linde bislang zwei Drittel des Auftragsbestandes der Sparte Anlagenbau ausgemacht. Dem amerikanisch-deutschen Konzern sind durch die Sanktionen insbesondere milliardenschwere Großaufträge über Gasverflüssigungs- und Verarbeitungsanlagen mit dem russischen Energiekonzern Gazprom weggebrochen. Diese Aufträge hätten den Linde-Standort vor den Toren Münchens auf Jahre ausgelastet. Wie aus einem Schreiben des Betriebsrats an die Belegschaft hervorgeht, sprach der für das Geschäft zuständige Linde-Vorstand Jürgen Nowicki in einer Betriebsversammlung von „notwendigen strukturellen Maßnahmen am Standort Pullach“ und einem einschneidenden Personalabbau. Bislang beschäftigt Linde in der Sparte Anlagenbau in Pullach rund 2000 Mitarbeiter.N.H.





Kein Öl über Danziger Hafen

Potsdam – Pläne, die PCK Raffinerie Schwedt nach einem Boykott gegen russisches Erdöl ersatzweise zum Teil auch über den Seehafen Danzig zu versorgen, haben sich vorerst zerschlagen. Nach Angaben von Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) hat sich bereits die Raffinerie Leuna einen Teil der Kapazitäten des Danziger Ölterminals gesichert: „Der Rest geht an polnische Abnehmer. Das PCK bekommt kein Öl aus Polen“, so der Minister. Nach einer Besichtigung des Rostocker Seehafens sagte Michael Kellner (Grüne), Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, der Hafen könne bis zu drei Viertel des Rohölbedarfs der Raffinerie abdecken. Laut Kellner ist es sein Ziel, „dass wir das innerhalb einer Zeit von zwei Jahren umsetzen können“. Öllieferungen aus Kasachstan zur Versorgung der Raffinerie in der Uckermark lehnt die Bundesregierung ab, da diese über russisches Territorium laufen.N.H.





Mehr russisches Gas für Spanien

Madrid – Erklärtes Ziel der EU ist es, sich von russischen Gaslieferungen unabhängiger zu machen. Im Kontrast dazu sind die russischen Gasexporte nach Spanien im Juni deutlich angestiegen. Im Vergleich zum Juni vergangenen Jahres stiegen die Gasexporte Russlands nach Spanien um etwa ein Drittel. Russlands Anteil an den gesamten spanischen Gaseinfuhren stieg damit auf 24,4 Prozent an. Zumindest im Juni war Russland damit der zweitgrößte Gaslieferant Spaniens. Im ersten Halbjahr hatten die russischen Lieferungen nur gut zehn Prozent zum spanischen Gasmix beigetragen. Der Netzbetreiber Enagás erklärte den Anstieg der russischen Lieferungen von Flüssiggas mit Wartungsarbeiten an französischen Anlagen. Diese hätten eine Umleitung der Gaseinfuhren nötig gemacht, so Arturo Gonzalo, der Geschäftsführer von Enagás. Spaniens Hauptlieferant sind seit Beginn dieses Jahres die USA, die gut ein Drittel des Bedarfs decken.N.H.