Engpässe durch EU-Verordnung
Brüssel – Eine im Mai 2017 in Kraft getretene Medizinprodukteverordnung der EU dürfte ab 2024 dafür sorgen, dass bei über 20.000 medizinischen Artikeln gravierende Versorgungsengpässe entstehen. Dann endet die Übergangsfrist, in der die Hersteller noch nicht verpflichtet sind, die aufwendige und teure Neulizensierung ihrer Produkte vornehmen zu lassen. Nach Schätzungen des Bundesverbandes Medizintechnologie würden die Kosten in jedem einzelnen Fall bei bis zu 500.000 Euro liegen. Deshalb steht zu erwarten, dass Medikamente, für die der Patentschutz ausgelaufen ist, und Nischenerzeugnisse für einen kleinen Anwenderkreis vom Markt verschwinden, weil sich das Zulassungsverfahren nicht lohnt. Gleichzeitig können aber Firmen aus den USA, die keine Neulizensierung ihrer Bestandsartikel nachweisen müssen, weiter in die EU exportieren, was auf eine Ungleichbehandlung und Marktverzerrung hinausläuft.W.K.
Vorwürfe gegen Offiziere
Kiew – In einem Video erheben ukrainisch sprechende Soldaten, die einer Brigade der ukrainischen Marineinfanterie angehören sollen, schwere Vorwürfe gegen Vorgesetzte. Demzufolge soll einer ihrer Kameraden, der Soldat Roman Stebo, von einigen Offizieren so stark verprügelt worden sein, dass er den erlittenen Verletzungen erlag. Damit der Tod des Soldaten nicht vertuscht werden kann oder in Vergessenheit gerät, verlangen die Soldaten in dem Video ein Maximum an Öffentlichkeit in dem Fall. In den Sozialen Medien haben russische Nutzer das Video vielfach als Beleg für eine Erschöpfung und eine wachsende Frustration ukrainischer Soldaten über die eigenen Befehlshaber gewertet. Angehörige dieser Marinebrigade hatten zu den letzten ukrainischen Verteidigern der Hafenstadt Mariupol gehört.N.H.
Lichter-Aus in Österreich
St. Pölten – Stephan Pernkopf, der erste Landeshauptmann-Stellvertreter von Niederösterreich, hat sich für eine „Sperrstunde“ für unnötigen Strom- und Lichtverbrauch ausgesprochen. Geprüft werden könne laut dem ÖVP-Politiker, ob öffentliche Gebäude und Parkplätze in den gesamten Nachtstunden beleuchtet werden müssen. Auch bei Einkaufszentren samt Parkplätzen sowie Schaufenstern „wäre eine Lichtsperrstunde in Krisenzeiten zu überlegen“. Der niederösterreichische Gemeindebundpräsident Johannes Pressl schlug zudem vor, die Verkehrssicherheit zu prüfen, wenn bei Verbindungen im untergeordneten Straßennetz Laternen gedimmt oder abgeschaltet werden. Wegen der hohen Energiepreise haben Linz und Wiener Neustadt bereits im Juli die Beleuchtung bei Sehenswürdigkeiten und öffentlichen Gebäuden reduziert. Die Hauptstadt Wien entwickelt derzeit einen Energiesparplan, der auch das Abschalten der nächtlichen Beleuchtung für den Stephansdom beinhalten wird.N.H.