Die jüngste Auslassung der Vorsitzenden des Verbraucherzentrale-Bundesverbandes (VZBV), Ramona Pop, ist bemerkenswert. Pop kritisierte den Tankrabatt, weil damit „vor allem jene mit großen Autos gefördert“ würden. „Menschen mit geringem Einkommen können sich solche Spritschlucker gar nicht leisten.“

Die Aufgabe der Verbraucherschützer besteht darin, die Verbraucher zu schützen, nicht, sie zu erziehen – etwa zu einer anderen Wahl beim Autokauf. Verbraucherschützer sind dazu da, die Interessen der Konsumenten zu vertreten, auch gegenüber der Politik, und nicht politische Ziele, wie sie offenbar die frühere Grünen-Politikerin Pop verfolgt, bei den Verbrauchern durchzusetzen – etwa per Steuerung durch einen „sozial“ gestaffelten Tankrabatt.

Auffällig ist, dass nicht nur Pop, sondern auch ihre Vorgänger an der VZBV-Spitze den Grünen entstammen. Offenbar ist hier kaum bemerkt ein parteipolitischer Erbhof entstanden, der den Zugriff auf den lukrativen Chefposten sichert. Von diesem aus wird dann unverblümt grüne Politik gemacht und damit die Warnung des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker bestätigt: „Die Parteien haben sich den Staat zur Beute gemacht.“

Obendrein ist Pops „soziale“ Attitüde heuchlerisch. Es ist ihre Partei, welche die Speerspitze stellt beim Verbot der Verbrennermotoren. Aber auch Pop ist klar, dass E-Autos im Schnitt den Verbraucher deutlich teuer kommen als der herkömmliche Verbrenner. Die Folge wird sein (und dies ist vielleicht sogar beabsichtigt), dass sich viele ärmere Menschen kein Auto mehr werden leisten können.

Das trifft diejenigen am härtesten, die in ländlichen Gebieten mit dünnem ÖPNV-Netz wohnen, weil sie sich das Leben in den teureren Städten gar nicht leisten können. Für diese Menschen könnte das Verbrenner-Aus existentielle Folgen zeitigen. Sie werden im nicht mehr nur übertragenen Sinne „abgehängt“ und bleiben chancenlos in Nirgendwo zurück.