Schnell noch die eine Nachricht verschicken, und dann nichts wie raus aus dem Büro. Die Mittagspause verbringen fast alle arbeitenden Menschen gerne abseits vom Arbeitsplatz. Vor allem im Sommer. Alleine oder mit Kollegen geht man zum Italiener um die Ecke oder in die Eisdiele gegenüber des Büros. Ob die freie Zeit drinnen oder im Freien verbracht wird, ist eine Typfrage. Der Einkauf auf dem Wochenmarkt, mit dem Buch auf der Dachterrasse die Sonne genießen oder die kleine Joggingrunde zwischendurch sind
– nicht nur im Sommerhalbjahr – längst nicht jedermanns Sache.
Die gerne zitierte „Mittagshitze“ ist jedoch kein Argument dafür, die Mittagspause innerhalb eines Gebäudes zu verbringen. Sie existiert nicht. Als Mittagszeit wird im allgemeinen Sprachgebrauch der Zeitpunkt um 12 Uhr bezeichnet. Zu dieser Zeit hat die Sonne jedoch in unseren Breiten- und Längengraden ihren Höchststand noch nicht erreicht. Daran ist unter anderem die Sommerzeit schuld.
Doch selbst dann, wenn die Sonne um zirka 13.30 Uhr am sommerlichen Himmel im Zenit steht, befinden sich die Temperaturen noch im Aufwärtstrend und ist das Maximum noch nicht erreicht. Mit dem Sonnenhöchststand ist lediglich die Sonneneinstrahlung am intensivsten. Der Zeitpunkt der größten Hitze wird erst ungefähr zwischen 17 Uhr und 17.30 Uhr erreicht. Zwischen Mittagszeit und 18 Uhr kann sich die Temperatur durchaus noch einmal um bis zu zehn Grad erhöhen. Der Grund dafür ist, dass sowohl der Boden wie auch die Luft dann aufgeheizt sind und Wärme abstrahlen.
Vorsicht vor UV-Strahlung
Aber Achtung! Auch wenn die Mittagshitze eher zu den Märchen und Legenden zählt, ist es nicht unbedingt ratsam, die Mittagspause für die tägliche Sporteinheit zu nutzen. Die UV-Strahlung ist in dieser Zeit besonders hoch und damit auch potentiell gefährlich. Wie Hitze kann auch die UV-Strahlung den Körper und vor allem den Kreislauf belasten. Zudem kann sie die Augen schädigen. Sport ist an heißen Tagen deshalb eher am frühen Morgen zu empfehlen oder alternativ nach
20 Uhr. Dabei lautet die Definition für den „heißen“ Tag: die Temperatur steigt auf 30 Grad Celsius und mehr. Übrigens werden die kühlsten Temperaturen des Tages nicht um Mitternacht, sondern kurz vor Sonnenaufgang gemessen.
Ist es also besser, die Mittagspause im Büro zu verbringen? In der Tat gibt es Vorbilder für eine solche Entscheidung. Wer seinen Urlaub beispielsweise bei den spanischen Nachbarn im Süden Europas verbringt, weiß, dass dort zwischen 12 und
15 Uhr die Zeit vorzugsweise im Haus verbracht wird. Die „Siesta“ ist aber mehr als ein „der Sonne ausweichen“. Sie ist als Mittagsruhe – gerne verbunden mit einem kleinen Schläfchen – dazu gedacht, Kraft für den zweiten Teil des Tages zu schöpfen. Ruhe und Entspannung, Erholung stehen hier im Vordergrund. Hier schließt sich der Kreis. Denn wie ein Mensch sich am besten erholt, wie er sich entspannt und Kraft gewinnt, ist individuell unterschiedlich – schlicht und einfach eine Typfrage.