Maximilian Both erklärt in der „Bild“-Zeitung (21. Juli) die grüne Energiepolitik für heuchlerisch:
„Den Grünen geht es dabei nicht ums Land, sondern um die Befindlichkeiten der eigenen Partei: Für sie ist der Atomausstieg Staatsräson – selbst wenn dafür nun viel mehr schmutzige Kohle verbrannt werden muss.“
Der langjährige SPD-Politiker Klaus von Dohnanyi äußert sich im „Hamburger Abendblatt“ (29. Juli) „beschämt“ über das deutsche Bangen um russische Gaslieferungen und gibt zu bedenken:
„Niemand hat uns gezwungen, ein Gas-Embargo gegen Russland auszurufen ... Aber wir wollten die berechtigte Empörung über Putins Krieg von heute auf morgen zu strafender Handelspolitik machen; so etwas ist immer ein Fehler. Jetzt müssen wir hoffen, das Putin uns nicht so ernst nimmt, wie wir international doch eigentlich genommen werden wollten und sollten.“
Der CSU-Chef und bayerische Ministerpräsident Markus Söder warnt seine Schwesterpartei im „Spiegel“ (23. Juli) vor den Gefahren von Schwarz-Grün:
„Die CDU entscheidet natürlich vor Ort selbst, mit wem sie zusammenarbeitet. Aber die Union darf sich nicht von vornherein an Schwarz-Grün berauschen. Sonst geht es ihr wie der SPD, die über die Jahre von den Grünen entkernt wurde. Die Frage ist: Macht Schwarz-Grün die Grünen schwärzer oder die Schwarzen grün?“
Münchens früherer Bürgermeister Christian Ude nimmt den Vorwurf der „kulturellen Aneignung“ aufs Korn. In einem Post, den die „Berliner Zeitung“ (31. Juli) zitiert, sagt der SPD-Politiker:
„Ohne ‚kulturelle Aneignung‘ gäbe es keinen Jazz in Europa. Davon haben in meiner Jugend alte Nazis geträumt. Und nur die Spießer von der ‚Sauberen Leinwand‘ waren so sittenstreng und verbotsfreudig wie heute die Sittenwächter der woken Generation. Immerhin durfte man damals aber noch unbeanstandet aussprechen, dass es überhaupt Männer und Frauen gibt …“
Wort der Woche
„Europa ist wieder an dem Punkt angelangt, dass es in den wichtigsten Sicherheitsfragen nicht mitreden wird, sondern wieder nur die Amerikaner und die Russen entscheiden.“
Viktor Orbán, ungarischer Ministerpräsident, im Gespräch mit „Tichys Einblick“ (1. August)