26.04.2024

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Folge 32-22 vom 12. August 2022 / Meldungen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 32-22 vom 12. August 2022

Meldungen

Arbeitsplätze in Gefahr

Moskau – Im dritten und vierten Quartal dieses Jahres könnten Zehntausende russische Arbeitnehmer ihren Job verlieren. Laut offizieller Statistik liegt die Arbeitslosenquote zwar bei einem historischen Minimum von 3,9 Prozent, laut dem Ministerium für Wirtschaftsentwicklung wird sie aber von 4,8 Prozent im Vorjahr auf 6,7 Prozent steigen. Besonders die „Mono-Städte“, also Orte, deren Wirtschaft im Wesentlichen von einem Konzern abhängt, leiden unter den Sanktionen des Westens. Betroffen sind vor allem Unternehmen der Automobil- und Metallindustrie sowie der Holzverarbeitung. In diesen Branchen ist mit Massenentlassungen, Lohnkürzungen oder gar mit Schließungen der Betriebe zu rechnen. 182.000 Arbeitsplätze in 16 Mono-Städten sind in Gefahr. Eine Kettenreaktion ist nicht auszuschließen, denn die Krise der Konzerne hat auch Auswirkungen auf kleinere Unternehmen wie Lieferdienste.MRK





Scharia-Banken als Alternative

Moskau – In einem Pilotprojekt plant Russland, Scharia-konforme Bankgeschäfte zuzulassen. Das Experiment soll über zwei Jahre, von 2023 bis 2025, in einigen Regionen mit einem hohen muslimischen Bevölkerungsanteil durchgeführt werden. Gedacht ist an Tschetschenien, Dagestan, Tatarstan und Baschkortostan. Hintergrund für die Einführung islamischer, Scharia-konformer Banken ist der Ausschluss russischer Banken vom internationalen Zahlungsverkehr im Rahmen der Sanktionen. Da es weltweit 1,5 Milliarden Muslime gibt, darunter viele reiche, hofft Russland, neue Investitionen anlocken zu können. Zudem könnte sich das Land aus der Isolation von westlichen Finanzmärkten lösen, indem es Zugang zu alternativen Investitionsquellen erhält, etwa den Märkten arabischer Länder, insbesondere am Persischen Golf und in den Ländern Südostasiens.MRK





Kritik stößt auf Kritik

Hamburg – Peter Tschentscher (SPD), Hamburgs Erster Bürgermeister, fordert vom Bund mehr Unterstützung für die deutschen Seehäfen und die Entwicklung einer nationalen Hafenstrategie. Tschentscher sagte, wenn es darauf ankomme, stünden die Hafenstädte mit ihren Entscheidungen allein da. Aus Sicht des Hamburger Bürgermeisters muss sich der Bund stärker an Hafeninvestitionen beteiligen. Tschentscher warb zudem erneut für eine Zusammenarbeit der großen norddeutschen Seehäfen Hamburg, Bremen und Wilhelmshaven. Der Präsident des Unternehmensverbandes Hafen Hamburg, Gunther Bonz, sagte zu den Aussagen von Tschentscher, er könne dessen Kritik an der Hafenpolitik des Bundes nicht ganz nachvollziehen. Bonz verwies dabei auf Hamburger Etatkürzungen für den Hamburger Hafen in den vergangenen zehn Jahren: „Man kann nicht die Zuwendungen in Hamburg runterfahren und dann nach Hilfe des Bundes schreien“, so der Präsident des Unternehmensverbandes.N.H.