19.04.2024

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Folge 32-22 vom 12. August 2022 / Kommentare / Mao lässt grüßen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 32-22 vom 12. August 2022

Kommentare
Mao lässt grüßen
Norman Hanert

Mit einer Filz- und Spesen-Affäre samt Rücktritt der Intendantin Patricia Schlesinger erhält der Rundfunk Berlin Brandenburg (rbb) mittlerweile seit Wochen mehr Aufmerksamkeit als mit seinem Fernsehprogramm aus aufgewärmten Fernsehkonserven und ausgedünnter Berichterstattung. Schon seit Jahren schneidet der Sender beim Vergleich der Marktanteile der dritten ARD-Programme regelmäßig als Schlusslicht ab. Ungeachtet der mageren Bilanz war das Gehalt der Intendantin erst kürzlich um 16 Prozent auf üppige 303.000 Euro angehoben worden.

Während bei Programm und Personal gespart wurde, soll allein ein Luxusumbau der rbb-Chef-Etage mit 650.000 Euro zu Buche geschlagen haben.

Etwas in den Hintergrund geraten ist mittlerweile ein Teilaspekt der rbb-Affäre, der allein für sich ein fragwürdiges Doppeldenken im gesamten öffentlich-rechtlichen Rundfunk zeigt. Egal ob der Gebührenzahler die ARD-Sender, ZDF oder Deutschlandfunk einschaltet, das Trommeln für die „Mobilitätswende“ und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, gehören mittlerweile so fest zum Programm wie der tägliche Wetterbericht.

Im Kontrast dazu wurde im Zuge der Vorwürfe wegen Vetternwirtschaft und Spesenrittertum beim rbb bekannt, dass Schlesinger einen außergewöhnlich luxuriösen und PS-starken Dienstwagen nutzen konnte. Inklusive zweier Chauffeure stand der Senderchefin ein Audi A8 mit 435 PS zur Verfügung.

Ins Bild passt die jüngst erfolgte Änderung der Dienstwagenordnung für Mitglieder des rot-grün-roten Berliner Senats. Sie dürfen ihre Dienstlimousinen nun auch während des Urlaubs im europäischen Ausland nutzen. Möglicherweise stellen sich bei dem einen oder anderen geschichtsbewussten Beobachter mittlerweile sogar schon Assoziationen zum China unter Mao Tse-tung ein, in dem der Begriff Auto für die Dienstwagen der Funktionäre stand, während sich das Volk mit Fahrrädern und überfüllten Massenverkehrsmitteln zu begnügen hatte.