23.04.2024

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Folge 32-22 vom 12. August 2022 / Römisches Reich / Geschichte für Kinder erklärt / Frank Schwieger gibt anhand der Erzählung von einem elfjährigen Mädchen Einblicke in Gesellschaft und Alltag des Alten Roms

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 32-22 vom 12. August 2022

Römisches Reich
Geschichte für Kinder erklärt
Frank Schwieger gibt anhand der Erzählung von einem elfjährigen Mädchen Einblicke in Gesellschaft und Alltag des Alten Roms
Silvia Friedrich

Ein solches Geschichtsbuch hätte sich mancher als Kind gewünscht. Spielerisch erfahren Kinder ab acht Jahren beim Lesen und Anschauen alles Wissenswerte über das Römische Reich. 

Der Autor Frank Schwieger zeigt in „Julia im Alten Rom“, dass er es als Latein- und Geschichtslehrer wunderbar versteht, wie man Kindern – wie immer bei guten Kinderbüchern aber auch Erwachsenen – Geschichte plastisch vermittelt. 

Mythologie und Christentum

Eingebettet in eine Geschichte, in der die elfjährige Julia, Tochter einer wohlhabenden römischen Familie, die Hauptrolle spielt, führt der Autor die Leser durchs Alte Rom. Das Geschehen ereignet sich im Jahre 64 nach Christus, als Kaiser Nero regierte. Julias Vater ist krank und das Mädchen macht sich auf die Suche nach einem Arzt, der ihm helfen kann. 

Während ihres Gangs durch die Stadt erfährt man ganz nebenbei, woraus eine römische Familie bestand und wer dazu gehörte, nämlich die Sklaven. Eine Seite befasst sich mit der Erklärung, um wen es sich bei diesen unfreien Menschen handelte. Auch erfährt man, dass die Römer verschiedene Gottheiten anbeteten, und dass diesen Opfer gebracht wurden. 

Die römische Mythologie darf natürlich auch nicht fehlen, sei es die Legende von Romulus und Remus, die von einer Wölfin erzogen worden sein sollen, oder die Unterwelt, die vom dreiköpfigen Höllenhund Cerberus bewacht wird. Julia geht zur Mitte des Alten Roms ins Forum Romanum mit seinen vielen Tempeln und prachtvollen Gebäuden. Und wenn man sich hier schon auf dem Marktplatz befindet, kann eine kurze Erklärung dazu, wie die römische Gesellschaft aufgebaut war, auch nicht schaden. Julias Weg führt auch durch das „Arme-Leute-Viertel“, die 

Subura. Hier ist es völlig anders als dort, wo das Mädchen wohnt: mehrstöckige Häuser, Enge und meist nur ein Zimmer waren die Regel.

Das Kind begegnet Christen, und somit erfährt man auch etwas über die Geschichte des Christentums und dessen Verfolgung durch die Herrscher Roms. Julia trifft auf ihrem Weg nicht nur Kaiser Nero, sondern auch Simon Petrus und den Arzt, der ihrem Vater helfen kann.

Am Ende gibt es noch eine „Kleine Chronik der Römischen Geschichte“ und eine Auflistung der historischen Personen im Buch. Museumstipps in Deutschland schließen dieses informative Kinderbuch ab. Mit Sicherheit ist dieses Buch eines der besten Kinderbücher, um jungen Menschen das Alte Rom nahezubringen.

Frank Schwieger/Anne Bernhardi: „Julia im Alten Rom“, Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2022, gebunden, 48 Seiten, 17 Euro