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Folge 33-22 vom 19. August 2022 / Verkehrsprojekt / Unter Wasser Kreise ziehen / Ein gigantischer Straßentunnel verbindet neuerdings die einzelnen Färöer-Inseln miteinander

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 33-22 vom 19. August 2022

Verkehrsprojekt
Unter Wasser Kreise ziehen
Ein gigantischer Straßentunnel verbindet neuerdings die einzelnen Färöer-Inseln miteinander
Stephanie Sieckmann

Der weltweit erste Unterwasser-Kreisverkehr ist in diesem Frühjahr weit im Norden von Europa in Betrieb genommen worden: bei den Färöer-Inseln. Zwischen Island und Norwegen, unweit der britischen Shetland- und Orkney-Inseln, liegt die Inselgruppe, die autonom ist, aber doch zu Dänemark gehört. Hier leben rund 50.000 Einwohner auf insgesamt 

18 bergigen Inseln verteilt. Zu erreichen waren die Inseln bislang vor allem über Brücken und mit Fähren sowie durch einige kurze Tunnelverbindungen. Seit dem Frühjahr sind Besuche zwischen zwei Inseln deutlich schneller möglich.

Der spektakuläre Unterwasser-Kreisverkehr der Färöer gehört zu einem ehrgeizigen Verkehrsprojekt, das gut 175 Millionen Euro gekostet hat. Die Ausgestaltung des Kreisverkehrs ist keineswegs kostensparend und alles andere als schlicht. Ganz im Gegenteil. Verschiedenfarbige Lichter, leuchtende Farben, die an Aquarelle erinnern und mit wechselnden blau-, türkis, gelb- und grünschillernden Nuancen an Wasser an den schönsten Stränden der Welt erinnern, machen die Unterwasser-Kreisfahrt zu einem farbenfrohen Vergnügen. Künstlerischer Höhepunkt ist eine rund 80 Meter lange Skulptur aus Stahl, die der von den Färöer-Inseln stammende Künstler Trondur Patursson geschaffen hat.

Zu den besonderen Herausforderungen beim Bau des Unterwasser-Kreisverkehrs gehörte der innere Bereich des großzügig angelegten Kreisels, der eine besondere Sicherung benötigte. Rund 

50 Meter Gestein liegen zwischen dem Boden des Fjords und der Kreisverkehr-Decke. Die Verwendung von Schrauben mit besonderem Korrosionsschutz und extra haltbarem Beton war dabei eher Nebensache. Besondere Anforderungen für das schwedische Bau-Team stellten die Belüftung und der Abtransport der mehr als 12.000 Festmeter abgetragener Gesteinsmenge dar sowie die Sicherung der Zuwegungen gegen Leckagen. 

Einer der Tunnel des Infrastrukturprojektes, für das der Startschuss im Januar 2017 fiel, ist der Eysturoytunnilin, der es auf eine Länge von 11,25 Kilometer bringt und dabei bis zu 187 Meter unter Wasser liegt. Bei der Planung des ehrgeizigen Verkehrsprojekts ist man davon ausgegangen, dass rund 5000 Fahrzeuge pro Tag den Tunnel nutzen, der über eine Mautgebühr einen Teil der Kosten rückfinanzieren soll. Für eine Fahrt mit dem Pkw durch den Tunnel muss eine Mautgebühr in Höhe von umgerechnet 

23,50 Euro gezahlt werden. Pendler zahlen einen geringeren Preis. Wer mit einem Bus durch den Tunnel reist, zahlt pro Fahrt rund 180 Euro.

Der Anreiz, den Tunnel zu nutzen, ist groß. Der Eysturoytunnilin bindet die Insel Streymoy mit der Hauptstadt Torshavn an den Unterwasser-Kreisverkehr an. Die Strecke von Torshavn nach Runvik auf der Insel Eysturoy wird durch den Tunnel von 55 Kilometer auf 17 Kilometer verkürzt. Anders formuliert: Statt 64 Minuten dauert die Fahrt nun lediglich 

16 Minuten. Die Mautgebühr wird der eine oder andere Bewohner der Färöer gerne ausgeben, um Zeit zu sparen.

Die künstlerische Gestaltung des Unterwasser-Kreisverkehrs wird dazu beitragen, dass neben der üppigen, wenn auch rauen Natur mit Schafen, Klippen und Wasserfällen ein Besuch beim Unterwasser-Kreisel für Touristen zu den Höhepunkten ihrer Reise zählt. Das Konzept kann aufgehen. Die Bewohner der Färöer-Inseln sind jedenfalls begeistert von ihrem Tunnel mit dem Unterwasser-Kreisverkehr. Das nächste Tunnelsystem ist bereits im Bau. 


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