19.04.2024

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Folge 33-22 vom 19. August 2022 / Tierbeobachtung / Ein Walross in Ostpreußen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 33-22 vom 19. August 2022

Tierbeobachtung
Ein Walross in Ostpreußen

Auf der Kurischen Nehrung wurde diesen Sommer ein Walross gesichtet, bei dem es sich wohl um dasselbe Tier handelt, das am 16. Juni auf Rügen gemeldet wurde. Seine Reise führte es bis Finnland, wo es einen Rettungsversuch nicht überlebte. Nach tierärztlicher Aussage handelte es sich vermutlich um ein weibliches Tier. Auch an der südöstlichen Küste Schwedens war zuvor schon ein Walross gesichtet worden. Aufgrund der unterschiedlichen Länge der Stoßzähne ist jedoch davon auszugehen, dass es sich nicht um ein und dasselbe Tier handelte.  

Walrosse sind überwiegend in den polaren Gebieten des Atlantiks und Pazifiks heimisch. Nur selten werden Tiere in der Nordsee oder bis in den Skagerrak beobachtet, aber auch vor der spanischen Küste sind Sichtungen belegt. In die Ostsee verirren sie sich fast nie. Als Grund für derartige Wanderungen vermuten Forscher den Verlust des permanenten Eises als Lebensraum. „Der Klimawandel führt für Walrosse und Eisbären vermutlich zu drastischen Veränderungen der saisonalen Wanderungen und Aufenthaltsgebiete“, so Michael Dähne, Kurator für Meeressäugetiere am Deutschen Meeresmuseum.H. Sch.