28.03.2024

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Folge 34-22 vom 26. August 2022 / Cranz / Müllmuseum soll zum Nachdenken anregen / Exponate wurden aus Abfällen zu etwas Neuem zusammengebaut – Begeisterung bei Kindern und Jugendlichen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 34-22 vom 26. August 2022

Cranz
Müllmuseum soll zum Nachdenken anregen
Exponate wurden aus Abfällen zu etwas Neuem zusammengebaut – Begeisterung bei Kindern und Jugendlichen

In der Nähe der Autobahn, die Cranz [Selenogradsk] mit Königsberg verbindet, nur wenige Kilometer vom Badeort entfernt, befindet sich ein sehr ungewöhnlicher Ort – die sogenannte ökologische Stadt der „Grünen Katze“.

Lustige Namen

Die Öko-Plattform hat ihre Arbeit im Jahr 2020 aufgenommen. Im September vergangenen Jahres, während einer großen Öko-Rallye, eröffnete an diesem Ort ein Müllmuseum namens „MU-MU-KA“ seine Türen. Vorbild für das außergewöhnliche Museum im Königsberger Gebiet war ein Museum in der Region Kaluga mit dem lustigen Namen „MU-MU“. Es wurde vor sechs Jahren eröffnet und beherbergt heute etwa tausend Exponate aus drei Dutzend Ländern. 

Es wurde beschlossen, den „Zweig“ an der Ostsee nach diesem Beispiel zu gründen und ihn „MU-MU-KA“, was für „Musor Kaliningrad“ steht. Der Organisator beider Projekte ist derselbe, nämlich die Moskauer Kunstgruppe Buro. In Cranz  hat sie mehrere kleine Privatmuseen eingerichtet für Katzen, Engel, Schädel und Skelette sowie Eulen und Käuze.

Es ist erwähnenswert, dass es im Museum keinen Müll im eigentlichen Sinne gibt, sondern es handelt sich um Kunstobjekte, die von Künstlern aus Abfall hergestellt wurden. Einige Exponate des Museums sind bereits im Freien zu besichtigen, die auch die anspruchsvollsten Objekte im Eingangsbereich des Museums sind. Dazu gehören ein Elefant aus alten Monitoren, Tastaturen und Computern, ein Dinosaurier aus Autoteilen und eine alte Kleinbuskarosserie sowie ein großer Roboter.

Hinter den Vitrinen im Inneren des Museums befinden sich Dekorationen aus Computer-Mikrochips, Matten aus Plastik, ein geflochtener Samowar aus Papierröhren, eine Lampe aus Altlampen und vieles mehr. Es gibt auch viele Exponate, die man anfassen und auf denen man sitzen oder sich sogar hinlegen kann.

Das Museum erfreut sich großer Beliebtheit, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen. Die Ausstellung wird regelmäßig von Schulkindern besucht.

Das Museum soll auch all jenen eine Plattform bieten, die sich mit Umweltfragen beschäftigen, die sich eingehend und professionell mit Ökologie beschäftigen oder erste Schritte in diese Richtung unternehmen, die einen gesunden Lebensstil führen und die Schönheit in allem sehen können, auch im Müll. Die Ausstellung sorgt nicht nur für Erstaunen und Freude, sondern regt auch zum Nachdenken über das Ausmaß der Umweltverschmutzung auf unserem Planeten an. 

Die Gründer des Museums planen, in naher Zukunft einen Ökomarkt, eine Konzertbühne und einen Vortragssaal einzurichten. J.T.