24.04.2024

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Folge 35-22 vom 02. September 2022 / Tag der Heimat / Brückenbauer in Europa / Zahlreiche Vertreter der Erlebnisgeneration und ihre Nachkommen nahmen an der zentralen Gedenkveranstaltung des BdV in Berlin teil

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 35-22 vom 02. September 2022

Tag der Heimat
Brückenbauer in Europa
Zahlreiche Vertreter der Erlebnisgeneration und ihre Nachkommen nahmen an der zentralen Gedenkveranstaltung des BdV in Berlin teil

Rafał Dutkiewicz war der Hauptredner der diesjährigen Auftaktveranstaltung zum „Tag der Heimat“ des Bundes der Vertriebenen (BdV) in Berlin. Der ehemalige Stadtpräsident von Breslau [Wrocław] (2002–2018) stelle nach den Worten des BdV-Präsidenten Bernd Fabritius das die Menschen Verbindende in den Vordergrund seines Handelns, „weil Fortschritt und eine gemeinsame, friedliche Zukunft nur miteinander und in Kenntnis der gemeinsamen Vergangenheit in all ihren Höhen und Tiefen erreicht werden können“.

Zentrale Gedenkveranstaltung des Bundes der Vertriebenen

Der „Tag der Heimat“ ist die zentrale Gedenkveranstaltung des BdV und geht zurück auf die Verabschiedung der Charta der deutschen Heimatvertriebenen, die am 6. August 1950 vor dem Stuttgarter Schloss verlesen wurde. In diesem Dokument, gleichsam dem „Grundgesetz der deutschen Heimatvertriebenen“, formulierten die Überlebenden von Flucht und Vertreibung einerseits das Recht auf die Heimat, verzichteten jedoch ausdrücklich auf Rache und Vergeltung. „Wir werden jedes Beginnen mit allen Kräften unterstützen, das auf Schaffung eines geeinten Europas gerichtet ist, in dem die Völker ohne Furcht und Zwang leben können. 

Davon, dass die Arbeit der Vertriebe- nen in den vergangenen Jahrzehnten Früchte getragen hat, zeugen bis heute Veranstaltungen wie der alljährliche „Tag der Heimat“. 

In diesem Jahr trafen sich zahlreiche deutsche Heimatvertriebene, Flüchtlinge, Aussiedler und Spätaussiedler – Vertreter der Erlebnisgeneration und ihre Nachkommen – sowie Partner aus dem Bereich der deutschen Minderheiten, aus Politik, Kultur und Gesellschaft am 27. August. Die Veranstaltung stand unter dem Leitwort „Vertriebene und Spätaussiedler: Brückenbauer in Europa“ und fand in der Französischen Friedrichstadtkirche in der Bundeshauptstadt statt.

Bernard Gaida erhielt die Ehrenplakette des BdV

Einer der Ehrengäste war Bernard Gaida, der als Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Minderheiten (AGDM) in der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten (FUEN) die Ehrenplakette des Bundes der Vertriebenen für die wichtige Arbeit der AGDM verliehen bekommen hat. 

Fabritius erläuterte die Ehrung wie folgt: „Mit dieser einstimmig vom BdV-Präsidium beschlossenen Ehrung wollen wir ein Zeichen dafür setzen, dass unsere verständigungspolitische Arbeit mit den in der Heimat verbliebenen Deutschen – den deutschen Minderheiten in Europa und den Nachfolgestaaten der Sowjetunion – ebenso ‚natürliche‘ wie engagierte und erfolgreiche Partner hat, die sich fortwährend mit eigenen Herausforderungen im Kultur-, Sprach- und Identitätserhalt konfrontiert sehen.“

Auch die Ukraine war aus gegebenem Anlass Thema beim „Tag der Heimat“. So freute sich der BdV-Präsident darüber, den Vorsitzenden des Rates der Deutschen der Ukraine, Wolodymyr Leysle, zu einem Grußwort begrüßen zu dürfen. 

Joachim Ochel, Oberkirchenrat beim Bevollmächtigen des Rates der EKD,  sprach in seinem Geistlichen Wort über die Bedeutung von Brückenbauern und nahm so das Leitwort der Veranstaltung gekonnt auf.

Feierliche Kranzniederlegung

Im Anschluss an die Veranstaltung wurde in guter Tradition die alljährliche, feierliche Kranzniederlegung am Mahnmal der deutschen Heimatvertriebenen, der „Ewigen Flamme“ auf dem Theodor-Heuss-Platz begangen, bei der neben Fabritius auch der Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Andreas Geisel MdA, sowie der Berliner BdV-Landesvorsitzende, Staatssekretär a.D. Rüdiger Jakesch, Gedenkworte sprachen.PAZ