Seit er in den späten 60er Jahren damit begonnen hat, seine Bilder auf den Kopf zu stellen, gilt Georg Baselitz in der Künstlerszene als Star. Seither malt er auch „verkehrt herum“. Ein Teil seiner kopfstehenden Werke sind nun in Potsdam zu sehen. Die Klassik wird zeitgenössisch, aus dem Tempel für die Göttin der Baumfrüchte wird ein Tempel der Gegenwartskunst: Bis 31. Oktober läuft in dem von Karl Friedrich Schinkel als 19-Jähriger entworfener Pomonatempel auf dem Pfingstberg die Ausstellung „Schinkel nach Athen tragen“, in der Baselitz neun neue Arbeiten auf Papier präsentiert.
Der Titel verweist auf die griechischen Ursprünge des klassizistischen Pomonatempels, der als Teepavillon genutzt werden sollte. Ein zartes, fast zärtliches Gipfeltreffen des wichtigsten deutschen Architekten des 19. Jahrhunderts und des Großmeisters der Malerei. Kuratiert wird die Ausstellung von Cornelius Tittel, Kulturchef der „Welt“-Gruppe und Chefredakteur des Kunstmagazins „Blau“.
Der Pomonatempel ist durch bürgerliches Engagement des Fördervereins Pfingstberg nach der Wende wieder aufgebaut worden.SPSG/tws
Pomonatempel auf dem Pfingstberg, geöffnet am Sonnabend und Sonntag von 14 bis 17 Uhr, Eintritt frei, Spenden erwünscht