19.04.2024

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Folge 35-22 vom 02. September 2022 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 35-22 vom 02. September 2022

Leserforum

treffend analysiert 

Zu: Berlin ringt mit den Folgen seiner eigenen Politik (Nr. 33)

Wieder einmal treffend und schonungslos analysiert der Autor René Nehring die Ursachen der Probleme des Landes im Energiebereich. Allein die Überschrift entlarvt in wenigen treffenden Worten die von Politik und vielen Medien propagierte Verwechslung von Ursache und Wirkung. Schon allein dafür lohnt sich das Abonnement. 

Der noch im Konjunktiv formulierte letzte Satz des Artikels bedarf einer Klarstellung. Der Mehrheit der Bevölkerung ist doch zwischenzeitlich bewusst geworden, dass die regierenden Politikern sehr wohl eigene Weltbilder, wie unrealistisch auch immer, vor die Interessen der Bürger und des Landes stellen.

Ein Hinweis noch: Die Nord Stream 2 Leitung endet in Lubmin bei Greifswald. Das liegt zwischen Rügen und Usedom. Das muss Scholz und Habeck mitgeteilt werden. Anderenfalls fahren beide wirklich auf die Insel Rügen und behaupten,die Inbetriebnahme scheitere, denn die Leitung sei doch überhaupt nicht vorhanden.

Peter Warnke, Greifswald 






Ihres Bruders Hüterin

Zu: Die Grenzen des Himmels durchbrochen (Nr. 33)

Immer noch bin ich zufriedene neue Abonnentin Ihrer Zeitung, vor allem, wenn Sie sich wissenschaftlichen Themen widmet, so dem 200. Todestag des Astronomen Wilhelm Herschel. Seine Schwester Caroline haben Sie natürlich erwähnt, doch verdient sie meiner Kenntnisse nach weitere Aufmerksamkeit, die sie in Fachkreisen, sagen wir in feministischen Wissenschaftskreisen, längst genießt. 

Caroline wurde 1750 als achtes von zehn Kindern einer Musikerfamilie in Hannover geboren. Sie sollte als Mädchen Weißnäherin lernen. Doch zum Glück lud ihr Bruder, der spätere Astronom, sie nach Bath/England ein, wo er als Musiklehrer arbeitete. Dort ließ Caroline sich als Sängerin ausbilden. Ihr Bruder baute derweil Fernrohre und Teleskope und widmete sich der Himmelsbeobachtung. 

Inzwischen betrachten etliche Wissenschaftlerinnen beide, Wilhelm und Caroline, als Entdecker (1781) des Planeten Uranus. Er wurde in Folge zum königlichen Hofastronom ernannt, sie nicht. Doch ihr Forscherinnengeist war ungebrochen, und sie erhielt 1785 in Slough bei Windsor ein eigenes Observatorium.

Ein Jahr später gelang ihr als erste Frau in der Geschichte der Astronomie die Entdeckung eines Kometen; in den Folgejahren kamen sieben weitere Kometen sowie etliche sogenannte Doppelsterne dazu. Daraufhin ernannte die Royal Society sie als erste weibliche Astronomin zur „Assistentin“ (immerhin ...): Jahresgehalt 50 Pfund. 

Für ihren Katalog über die Sternen-Nebelforschungen ihres Bruders erhielt Caroline 1828 (sie war nach dem Tod des Bruders 1822 wieder nach Deutschland zurückgekehrt) die Goldmedaille der Royal Astronomical Society. 

Caroline Herschel am Ende ihres Lebens (sie starb 1848): „Ich bin in meinem Wunsche, mich in irgendeinem Zweige des Wissens so weit auszubilden, um dadurch eine ehrenhafte und achtbare Existenz zu gewinnen, immer und überall behindert und gestört worden.“ 

Antje Olivier, Wuppertal






Geldgierige Nachbarn

Zu: Bedingungen aus Polen (Nr. 33)

Was bildet Polen sich eigentlich ein, dass sie wegen Nordstream 1 und 2 von Deutschland eine Entschuldigung erwarten, weil wir es als ein rein wirtschaftliches Projekt dargestellt haben? Welche Funktion soll es denn sonst haben, und wieso wurde nicht bereits während der Planung- und Anhörungsphase ab dem Jahr 2006 dagegen angegangen? Polen und der Ukraine ist zu spät bewusst geworden, dass sich dadurch die Durchleitungsgebühren für die anderen Pipelines erheblich reduzieren werden. 

So wurde von unseren Verbündeten besonders Nordstream 2 zu einer politischen Sache hochstilisiert bei unverhohlenen Androhungen durch US-amerikanische Politiker. Erst dann kamen die deutschen Wortführer, die heute so vehement gegen diese Pipeline wettern, verspätet aus ihrer Deckung. Die Folgen haben wir alle zu tragen. Was jetzt in der Krisensituation beim Thema Gasversorgung in Deutschland und in der Europäischen Union abläuft, ist Hilflosigkeit. „You’ll never walk alone“ soll sich zwar auf den Bürger beziehen, aber Deutschland wird auf dem Energieproblem sitzen bleiben. 

Polen hat bereits angedeutet, dass es „vielleicht“ Erdgas an Deutschland nur dann liefern will, wenn zuvor die Frage der Kriegsreparationen geklärt wird. Ein freundschaftliches Nachbarschaftsverhältnis sieht wahrhaftig anders aus. 

Dr. Hans-Dieter Seul, Berlin






Geld für Ukraine gespart?

Zu: Italien statt Deutschland (Nr. 33)

Hat Wirtschaftsminister Robert Habeck wirklich geglaubt, er erscheint in Katar und seine Verhandlungspartner auf der Gegenseite nicken seine Vorstellung bereitwillig ab? Leider geht aus der PAZ-Meldung nicht hervor, was Habeck unter kurz laufenden Lieferverträgen versteht und für welchen Zeitraum Italien diese Partnerschaft abgeschlossen hat. Das könnte interessant sein. Wollte Habeck nicht zu viel Geld investieren, weil sonst nicht genügend Geld für die Ukraine zur Verfügung steht?

Heinz-Peter Kröske, Hameln 






Ankleben vorm Ministerium

Die Prioritäten einer Senatorin (Nr. 31)

Erst einmal denke ich bei solchen Verrücktheiten von Demonstranten an das künftige Wahlverhalten der Berliner (Ankleben auf viel befahrenen Straßen, dadurch Störung des Verkehrs, dadurch Verärgerung der Verkehrsteilnehmer).

Zum anderen Teil hat das sicherlich auch Auswirkungen auf die Wählbarkeit dieser Parteien bundesweit, insbesondere auf die Linke und die Grünen, ich hoffe auch auf die große Menge der Nichtwähler. Für die auf den Straßen festgeklebten Demonstranten habe ich einen Vorschlag: „Klebt Euch doch fest auf den Zufahrten zum Bundestag und den Ministerien oder gleich direkt an den Wohnungszufahrten der Minister!“ Widerstand ist ein Grund-recht.

Markwart Cochius, Chemnitz






Unchristliches Familienbild

Zu: Puzzleteile einer neuen Ordnung (Nr. 30)

Der sehr informative Artikel von Birgit Kelle über die Familienpolitik der Ampelkoalition verdient es, weiter diskutiert zu werden. Denn viele wollen immer noch nicht wahrhaben, dass die „Ehe für alle“, die Förderung der Homosexualität, die Freigabe der Abtreibung und sonstige „queere“ Bestrebungen Ausdruck eines Kulturkampfs sind, der in den Abgrund führt. Von der Union ist kein Widerstand gegen diese verhängnisvolle Entwicklung zu erwarten. Denn die CDU wurde von Angela Merkel total entchristlicht. 

Auch zuvor hatte die Union sich schon gescheut, in den Weltanschauungskampf der 68er einzugreifen. Bis auf wenige Ausnahmen, zu denen man Franz Josef Strauß zählen kann, haben sich die Unionspolitiker weggeduckt und darauf verzichtet, eigene weltanschauliche Akzente zu setzen. Als Merkel im Jahr 2000 die Anerkennung der Homosexuellen in der CDU durchgesetzt hatte, sprach sie vor den Fernsehkameras davon, dass die CDU auf dem Boden des christlichen Menschenbildes stehe. Indem sie diesen zeitlichen und sachlichen Zusammenhang demonstrativ herstellte, machte sie das Christliche zu einer Karikatur.

Gerhard Synowzik, Stadtoldendorf