30.04.2024

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Folge 36-22 vom 09. September 2022 / Korrektur / Nachtrag zum Flüssiggas

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 36-22 vom 09. September 2022

Korrektur
Nachtrag zum Flüssiggas

Im Aufmacher der PAZ 35 wurde nicht berücksichtigt, dass Flüssiggas (LNG) für den Transport durch Herunterkühlung stark verdichtet wird, wodurch die mittels LNG zur Verfügung stehenden Transportkapazitäten um ein Vielfaches höher sind.

Andererseits hat die Überschlagsrechnung in dem Artikel zugunsten von LNG-Schiffen ein Ladevolumen von 266.000 Kubikmetern zugrunde gelegt, weil dies der Kapazität der größten Schiffe entspricht. Tatsächlich haben viele LNG-Tanker nur ein Ladevolumen von 125.000 bis 147.000 Kubikmetern. Hinzu kommt, dass in der Rechnung als Vergleichsgröße für die bisherigen Erdgaslieferungen aus Russland lediglich das Volumen von Nord Stream 1 mit 58,8 Milliarden Kubikmetern (Stand: 2021) genannt wurde. Die gesamten Gaslieferungen von Russland in Richtung EU waren jedoch ungleich höher. Für 2020 etwa nennen mehrere Quellen eine Menge von rund 168 Milliarden Kubikmetern (verlässliche Zahlen für das Jahr 2021 konnten nicht recherchiert werden).

Insofern ändert sich an der Grundaussage des Artikels, dass LNG-Schiffe kaum in der Lage sind, die bisherigen Erdgaslieferungen zu ersetzen, nichts. Zumal die für einen Ersatz der bisherigen Erdgaslieferungen erforderlichen zusätzlichen LNG-Kapazitäten erst noch geschaffen, sprich weitere Schiffe gebaut werden müssen.

Außerdem blenden die LNG-Befürworter gern die mit den Schiffstransporten verbundenen CO₂-Emissionen aus, die zwingend in eine Gesamtbewertung hineingehören. neh