29.03.2024

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Folge 37-22 vom 16. September 2022 / Schlesisches Musikfest / Eine Musik, die Grenzen überschreitet / Görlitz nimmt Anlauf für die Wiederbelebung eines der ältesten Musikfestivals in Europa

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 37-22 vom 16. September 2022

Schlesisches Musikfest
Eine Musik, die Grenzen überschreitet
Görlitz nimmt Anlauf für die Wiederbelebung eines der ältesten Musikfestivals in Europa

Das vermutlich älteste Musikfestival Europas startet dieses Wochenende seine neue Ausgabe. Vom 17. September bis 

3. Oktober findet in Görlitz und Niederschlesien das – allerdings erst – 33. Schlesische Musikfest mit 16 klassischen Konzerten, Klavierrezitals sowie Lieder- und Orgelabenden statt.

Schon seit 1830 finden die Schlesischen Musikfeste statt, mal öfter hintereinander, mal jahrzehntelang nicht. 1947 gab es vorerst das letzte Musikfest, das aber unter einem anderen Namen stattfinden musste. Nach der friedlichen Revolution gab es bereits zwei Neustarts, die dann aber immer im Sande verliefen. Vor drei Jahren fand sich dann ein Initiativkreis aus vielen Interessierten zusammen, der 2022 ein kleines Fest unter dem Namen Präludium in Vorbereitung des diesjährigen Musikfestes organisierte. 

Das 33. Schlesische Musikfest findet unter dem Motto „Musik baut Brücken“ statt. Das binationale Musikfest vereint Künstler aus sechs europäischen Ländern. Zu den Spielstätten gehören unter anderem die Friedenskirche in Jauer [Jawor], Schloss Fürstenstein [Zamek Książ], die St.-Christophori-Kirche in Breslau, die Peterskirche in Görlitz sowie die einst für die Austragung der Musikfeste erbaute Görlitzer Stadthalle. 

Neben dem Eröffnungskonzert in der Friedenskirche Jauer mit Ludwig Güttler erwarten die Besucher auch zwei Konzerte in der Görlitzer Stadthalle, deren Bau Graf Bolko von Hochberg maßgeblich als Spielort der Schlesischen Musikfeste unterstützte, wie der Bundesvorsitzende der Schlesischen Landsmannschaft, Stephan Rauhut, hervorhob.

Für die evangelische Innenstadtgemeinde stand die Unterstützung des Musikfestes nie in Frage. „Wir sind und waren immer Netzwerker in Sachen Schlesien. In diesem Jahr dürfen wir unsere Bachtage in das Musikfest mit einbringen und damit einer größeren Öffentlichkeit präsentieren“, sagte Pfarrer Matthias Paul. Eleni Ioannidou vom „Ars Augusta e.V.“ ergänzte: „Früher waren neben großen Künstlern auch Chöre und Musiker aus der Region dabei. Da wollen wir wieder hin – die Schlesier sollen ‚ihr‘ Musikfest durch uns wieder zurückbekommen. Aus einem Workshop junger Musiker aus den Hochschulen Leipzig, Dresden, Kattowitz und Breslau heraus werden wir die Besten in Konzerten erleben dürfen.“

Zu den Höhepunkten des Festivals dürfte neben der Eröffnungsveranstaltung das Abschlusskonzert des Workshops mit Raphael Alpermann am 22. September in der Görlitzer Frauenkirche gehören, in der Arien aus Johann Adolf Hasse „Il re pastore“ (Der König als Hirte) gesungen werden. Bevor am 2. Oktober auf Schloss Fürstenstein in Waldenburg der Bariton Vincent Kusters und die Pianistin Doriana Tchakarova mit „Nachtzauber“ einen Eichendorff-Liederabend geben, wird zum Abschluss am 3. Oktober in der Görlitzer Peterskirche Bachs h-Moll-Messe aufgeführt. tws

www.schlesische-musikfeste.eu