26.04.2024

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Folge 37-22 vom 16. September 2022 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 37-22 vom 16. September 2022

Leserforum

Vorbildliches Bayern

Zu: Bittere Abrechnung mit Markus Söders CSU (Nr. 33)

Vielen Dank für die Besprechung des Buches „Ich will meine CSU zurück“ von Florian Stumfall. Mit Blick auf die Politik der alten CSU schreibt der Rezensent zu Recht: „Die Erfolge in puncto Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung und innere Sicherheit konnten sich sehen lassen“ (was eher noch untertrieben ist). 

Dabei sollte nicht vergessen werden, dass diese Erfolge nur vor dem Hintergrund spezifischer gesellschaftlicher Verhältnisse in Bayern möglich waren. Zu nennen sind insbesondere: im Verhältnis zum Durchschnitt der Bundesrepublik ein besonders hoher Anteil praktizierender Christen, unterdurchschnittliche Scheidungsraten, weniger Kinder, die bei nur einem Elternteil aufwachsen, geringere Fremdbetreuung von Kindern im Vorschulalter, deutlich weniger verhaltensauffällige und sonstig kranke (allergische) Kinder bei den Schuleingangsuntersuchungen und deutlich weniger Kinder ohne jeglichen Schulabschluss.

Interessant ist auch die Stärke der Hauptschule und der geringere Anteil von Kindern, die auf weiterführende Schulen übergingen. Also: Meister statt Master.

Ansonsten freuen wir uns weiter auf die Beiträge von Herrn Stumfall in der PAZ.

Dr. Hansjürgen Bals, Werder






Ein Kardinalfehler

Zu: Berlin ringt mit den Folgen seiner eigenen Politik (Nr. 34)

Deutschland steckt in einer politisch gemachten Krise. Seit fast zwölf Monaten (von möglichen 48) versucht die Ampelregierung in der gegenwärtigen Legislaturperiode Politik zu gestalten. Sie versucht es. Und ja, gearbeitet wird dort 

bestimmt – aber gestaltet, wenn ja, was und wie? 

Für ihre Ideologie opfern deren Politiker die Energiesicherheit ihrer Bürger/Wähler. Ein Kardinalfehler. Ebenso ein schwerwiegender Fehler ist die Sanktionspolitik gegen Russland. Vollmundig propagierte Ministerin Baerbock vom Auswärtigen Amt Sanktionen als „Bestrafungen“ gegen Putin. Der Kanzler ist dabei, die Richtlinien der Politik zu bestimmen. Zum Beispiel in einer durchgeknallten Energiewende ortet er sich auf dem richtigen Weg. 

Unser Land befindet sich in einem katastrophalen Zustand, und nun noch 

36 Monate? Kritiker werden von Kanzler Scholz und Ministerin Faeser als Demokratiefeinde an den Pranger gestellt. Angesichts der oben beschriebenen Fakten ist das eine Dreistigkeit. Es ist unglaublich, was sich in der Republik abspielt. Was, wenn nicht sofortiger Politikwechsel in der aktuellen Bundesregierung möglich ist, wäre nun eigentlich zu tun? 

Karl-Heinz Rieger, Kiel






Das Kreuz mit einem Kreuz

Zu: Eine Insel voller Kirchen (Nr. 35)

Über diesen Artikel habe ich mich besonders gefreut, da ich Nessebar selbst schon besucht und einige der dortigen Kirchen besichtigt habe. Das Foto der Autorin zeigt die beeindruckende Pantokratorkirche, die eine Besonderheit aufweist, welche man auf dem Bild nicht erkennen kann: Um die Außenfassade des Gebäudes herum zieht sich nämlich eine Leiste mit Hakenkreuz-Ornamenten. 

Dazu erlebte ich dann etwas, das man häufig bei geschichtlich unbedarften und „politisch korrekten“ Nachkriegsdeutschen erlebt: Einige der Touristen aus unserer Reisegruppe gaben sich überrascht, ja geradezu entsetzt ob der Ornamente. Da half auch nicht die Erklärung der Reiseleiterin, hier handele es sich um typische Schmuckelemente spätbyzantinischer Architektur, die auch dazu beigetragen hätten, dass die heutige Museumsstadt Nessebar von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt worden sei, vielmehr glaubte irgendjemand immer noch anmerken zu müssen, es handele sich um ein Symbol, das vom Nationalsozialismus missbraucht wurde und deshalb in jedem Falle und überall entfernt werden müsse. Die Nichtdeutschen unter den Touristen, aber auch die Deutschen der älteren Generation, sahen hingegen keinerlei Probleme beim Anblick der Kreuze, vermutlich auch deshalb, weil sie um den geschichtlichen Hintergrund und seine Bedeutung vor Ort wussten.

Als wir im Laufe der Weiterreise dann in die Ukraine kamen, wo an einem einzigen Verkaufsstand unter anderem Sonnenrad-Anhänger verkauft wurden, die aus zwei übereinander gelegten Hakenkreuzen bestanden, fand die völlig unnötige Diskussion ihre Fortsetzung, obwohl ausdrücklich darauf hingewiesen wurde, dass es sich hierbei gerade für junge Menschen um einen Glücksbringer handele. Es wird wohl auch weiterhin ein ungelöstes Phänomen vieler Deutscher bleiben: Das „Kreuz“ mit dem Hakenkreuz.

Wolfgang Reith, Neuss






Putin lacht sich tot

Zu: Gazproms Probleme (Nr. 35)

Zu Gazproms Problemen gehören auch unser Umgang damit sowie unsere Bemühungen, das Problem durch Entgegenkommen zu lösen, was bei manchen vorgebrachten Empfehlungen, wenn man gründlicher überlegt oder mal gerechnet hätte, absurder kaum sein kann:

Der vorgebrachte Vorschlag einer Inbetriebnahme von Nord Stream 2 scheint mir sehr töricht zu sein: Wie ist unser Vertrauen zu rechtfertigen, dass Putin zum einen nicht über unser Einlenken feixt und zum anderen nach kurzer Zeit auch diese Mengen unter einem leicht zu findenden Vorwand wieder einbehält? Soll das etwa einen wie ihn beeindrucken? Trotz unseres Einknickens ist dann unser Problem das gleiche geblieben.

Kaum minder töricht ist der vorgebrachte Vorschlag, den Leitungsinhalt zu beschlagnahmen. Selbst bei Stillstand und Höchstdruck beträgt der Leitungsinhalt nicht einmal eine Million Kubikmeter. Es gibt zwei Gründe – bei Stillstand wird die Leitung kaum maximal gefüllt sein, und geringe Drücke können wegen nicht vorhandener Kompressoren nicht für eine Entnahme genutzt werden – dafür, dass die entnehmbare Menge in der Praxis deutlich niedriger sein wird. Dagegen ist die kontrahierte jährliche Bezugsmenge von 55 Milliarden Kubikmetern mindestens 55.000-Mal so hoch wie die in Beschlag nehmbare. Das soll eine wirkungsvolle Gegenmaßnahme sein? Der einzige Vorteil dieser Empfehlung besteht in einer nicht unbegründeten Hoffnung, dass Putin sich darüber totlachen kann.

Solche Vorschläge können zwar publizistisch verfangen: Hinsichtlich einer Abwendung unserer zu erwartenden Gasknappheit sind sie aber ungeeignet. Weitere, nicht kurz zu erklärende Probleme in diesem Zusammenhang werden in der Diskussion entweder heruntergespielt oder nicht einmal erwähnt. Warum gehen Krämerseelen in Politik und Wirtschaft Putin so leicht auf den Leim?

Dr. Dr. Hans-Joachim Kucharski, Mülheim






Lob des Neun-Euro-Tickets

Zu: Ende eines fragwürdigen Experiments (Nr. 35)

Warum ein so total negativer Bericht? Wir machten mit dem Neun-Euro-Ticket nur positive Erfahrungen! Meine Frau und ich nutzten dieses Ticket in den betreffenden drei Monaten insgesamt achtmal. Von Senftenberg aus, unserem Wohnort, fuhren wir nach Berlin, Leipzig, Dresden, Cottbus und Lübbenau teils mehrfach. Die Züge waren meist nur halbvoll. Sitzplatzprobleme gab es keine, und die Züge waren auch immer pünktlich. Das Angenehme ist auch gewesen, dass man mit diesem Ticket in den Städten ebenso den ÖPNV nutzen konnte. Wir sind sonst Autofahrer. Aber so nutzten wir halt auch mal die Regionalbahn und den ÖPNV. Die Einschätzung zu dem Ganzen in der PAZ kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.

Dieter Pohle, Senftenberg