29.03.2024

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Folge 38-22 vom 23. September 2022 / Förderverein / Masurenhilfe / Vorgeschichte und Entstehung

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 38-22 vom 23. September 2022

Förderverein
Masurenhilfe
Vorgeschichte und Entstehung

Mein Name ist Werner Koepke, ich bin 67 Jahre alt und lebe in Leiferde, Kreis Gifhorn, meine Familie stammt aus dem Ort Tannenberg, Kreis Osterode. 

Als Mitglied des DRK Ortsvereines Leiferde bekam ich im Sommer 1993 Kenntnis, dass dieser im Spätherbst mit Pkw und Anhänger einen Hilfstransport nach Ortelsburg bringen will. Nachdem ich mich in die Vorbereitungen dazu eingeklinkt hatte, fuhren wir im November 1993 mit einem 7,5 Tonnen-Lastkraftwagen und einem VW-Bus in die von hier 850 Kilometer entfernte Stadt Ortelsburg in Masuren. 180 große Kartons mit fabrikneuen Textilien, Medikamenten, Rollstühlen, Rollatoren und Spielsachen gingen auf den Transport. Die Hilfsgüter wurden dem Polnischen Roten Kreuz, dem Krankenhaus und dem Kinderheim übergeben.

Nachdem ich gesehen hatte, unter welchen Umständen viele Menschen dort lebten, entschloss ich mich, hier weitere Hilfe auf dem privaten Weg durchzuführen.

Binnen fünf Wochen brachte ich vier weitere Transporte nach Ortelsburg, die ich allesamt privat organisiert und finanziert habe. Seither wurden 152 humanitäre Hilfstransporte durchgeführt. Seit elf Jahren bin ich der erste und bisher einzige Ehrenbürger der Stadt Ortelsburg, im November 2016 wurde ich in Allenstein mit dem Polnischen Verdienstkreuz in Gold ausgezeichnet.

Im März 2013 gründete ich dann mit sechs Freunden den „Verein zur Linderung der Not in Masuren“, kurz „Förderverein Masurenhilfe“. Wir sind ein gemeinnütziger Verein mit zwischenzeitlich 42 Mitgliedern und wurden vom Finanzamt Gifhorn als „besonders förderungswürdig“ anerkannt. Auf diese Weise sind wir als eingetragener Verein in der Lage, Sach- und Spendenbescheinigungen auszustellen, die steuerlich Berücksichtigung finden.

Vier bis fünf Transporte führen wir jährlich durch, versorgen die Kleiderkammern vom Polnischen Roten Kreuz in Allenstein und Ortelsburg, die Kinderheime in Ortelsburg und Passenheim, Krankenhaus und Seniorenheim soziale Einrichtungen, Schulen, Kindergärten mit allem, was benötigt wird und wir organisieren können. 

Auch der Verein „Heimat“ der Deutschen Minderheit und der Masurenbund sind bei der Unterstützung nicht zu kurz gekommen.

Anlässlich unseres Novembertransportes im vergangenen Jahr stellten wir fest, dass sich die Fahrzeuge für die ambulante häusliche Krankenpflege in einem bedauernswerten Zustand befanden. Binnen kürzester Zeit konnten wir zwei sehr gute Fiat Panda beschaffen. Diese bekamen neben kleineren Reparaturen noch einen kompletten Service und wurden Anfang Januar dem Roten Kreuz in Allenstein übergeben. Die Vorankündigung schlug schon hohe Wellen, sodass der Präsident und Oberbürgermeister von Allenstein bei der festlichen Übergabe zugegen war.

Zur Durchführung der Transporte stellt uns VW-Nutzfahrzeuge kostenlos Crafter in XXL-Format zur Verfügung. Die Hilfsgüter werden im Raum Gifhorn, Braunschweig, Celle und Hannover zusammengetragen und in der „Masurengarage“, eine Doppelgarage eines unserer Gründungsmitglieder zwischengelagert.

Am 22. September fahren wir mit zwei Transportern nach Masuren. Ein Großteil der Ladung wird beim Polnischen Roten Kreuz in Allenstein zwischengelagert und in die Ukraine weitertransportiert. 

Informationen unter: www.masurenhilfe.de oder per E-Mail: koepke.werner@t-online.de