26.04.2024

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Folge 39-22 vom 30. September 2022 / Meldungen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 39-22 vom 30. September 2022

Meldungen

EU-Hilfsgüter verschwunden

Straßburg – Von den humanitären Hilfsgütern im Wert von mehr als 360 Millionen Euro, die die EU zwischen März und August in die Ukraine geschickt hat, seien Waren im Wert von 342 Millionen Euro gestohlen worden. Das berichtet die zum Europarat gehörende und auf dem Gebiet der Korruptionsbekämpfung aktive Staatengruppe Groupe d’États contre la Corruption (GRECO). Als Beispiel nennt GRECO die Oblast Saporischschja. Dort verschwanden in den letzten sechs Monaten 22 Schiffscontainer, 389 Eisenbahnwaggons und 220 Lastwagen mit Hilfslieferungen aus der EU. Wie die britische Zeitung „The Daily Telegraph“ parallel meldete, erreichten auch Medikamente und andere dringend benötigte medizinische Güter ihren Bestimmungsort nicht und tauchten dann später auf dem Schwarzen Markt auf. Parallel zum Bekanntwerden dieses Ausmaßes an Korruption verkündete die Ukraine, sie benötige 350 Milliarden Euro Wiederaufbauhilfe.W.K.





„Polen muss beheizt werden“

Warschau – Angesichts gestiegener Energiekosten und Knappheit bei Kohle wird in Polen in privaten Haushalten zunehmend Hausmüll in Öfen verbrannt. Wie der Rundfunk Berlin Brandenburg berichtet, ist der Preis für Kohle in Polen im Vergleich zum Vorjahr um das Drei- bis Vierfache gestiegen. Weil aus Russland keine Kohle mehr importiert wird, ist das Brennmaterial inzwischen so knapp, dass sich vor heimischen Kohlegruben und Verkaufsstellen kilometerlange Warteschlangen von Kaufwilligen bilden. Jarosław Kaczyński, der Vorsitzende der Regierungspartei PiS, hatte im September öffentlich erklärt: „Man muss jetzt mit allem heizen, nur nicht mit Reifen und solchen Sachen. Polen muss nun mal beheizt werden.“ Laut einer Umfrage des polnischen Umweltministeriums ist in fast jeder siebten polnischen Gemeinde mittlerweile der Umfang des eingesammelten Mülls zurückgegangen. N.H.





„Agentin“ Alla Pugatschowa

Moskau – Die seit Sowjetzeiten berühmte russische Diva Alla Pugatschowa, die als Sängerin und Liedermacherin auch im Westen bekannt wurde, hat in den sozialen Netzwerken mit einer Ankündigung für Furore gesorgt: Sie wolle den Status eines „ausländischen Agenten“ beantragen aus Solidarität mit ihrem Ehemann Maxim Galkin. Der Komiker und TV-Moderator war auf die Schwarze Liste des Staats gesetzt worden, weil er Putins militärische Spezialoperation öffentlich als „Überfall auf die Ukraine“ bezeichnet hatte. Schon zu Beginn des Kriegs hatte er sich kritisch geäußert, weshalb das Ehepaar nach Israel ausgereist war. Die 73-jährige Pugatschowa kehrte im August nach Moskau zurück. Aufgrund ihrer Popularität wird sie kaum mit einer Verfolgung zu rechnen haben, da der Versuch, die Künstlerin mundtot zu machen, bereits Ende der 1980er Jahre scheiterte. Putins Sprecher Dmitrij Peskow sagte, er habe von Pugatschowa noch keine antirussischen Äußerungen gehört.MRK