28.03.2024

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Folge 39-22 vom 30. September 2022 / Nordschleswig / Erinnerung an Düppel und Alsen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 39-22 vom 30. September 2022

Nordschleswig
Erinnerung an Düppel und Alsen
Manuel Ruoff

Nach dem Beginn des Deutsch-Dänischen Krieges von 1864 zogen sich die Dänen vor der preußisch-österreichischen Übermacht vom Festlandteil ihres Gesamtstaates weitgehend zurück. Schließlich blieb ihnen noch ein großer Brückenkopf: die Düppeler Schanzen. 11.000 Dänen versuchten ihn gegen 37.000 Preußen zu verteidigen. Das Kräfteringen gewannen die Preußen mit der Erstürmung der Schanzen am 18. April 1864. Die geschlagenen Dänen zogen sich auf die Insel Alsen zurück.

Damit mussten sie den Festlandteil ihres Gesamtstaates vorerst verloren geben. Andererseits fühlten sie sich auf ihren Inseln sicher, da sie sich anders als zu Lande zur See den klassischen Landmächten Preußen und Österreich überlegen fühlten. Der Glaube, auf den Inseln sicher zu sein, erwies sich jedoch als Illusion. Den Preußen gelang es nämlich, den Alsensund zu überqueren und nach der gewonnenen Schlacht um Alsen, in der 23.000 Preußen auf 10.000 Dänen trafen, ihrerseits einen Brückenkopf auf Alsen zu bilden. Diese Desillusionierung der Dänen führte schließlich dazu, dass sie die Aussichtslosigkeit der Fortführung der Kampfhandlungen einsahen und sich geschlagen gaben. Mit Schleswig-Holstein mussten sie im Frieden von Wien auch auf Düppel und Alsen verzichten.

Preußens damaliger König Wilhelm I. entschied, dass vor Ort als auch in seiner Hauptstadt jeweils Denkmäler an diese Schlachtensiege seiner Truppen erinnern sollten. Mit dem Gesamtprojekt aus dem Düppel- und dem Arnkiel-Denkmal sowie der Siegessäule in Berlin wurde Heinrich Stark, ein deutscher Architekt der Schinkelschule aus dem Hofbauamt, betraut.

Während die Siegessäule ungleich imposanter ausfiel, waren die beiden aus Granit und Oberkirchner Sandstein geschaffenen Denkmäler vor Ort einander sehr ähnlich. Beide waren um die 21/22 Meter hoch, und auch die Baukosten waren vergleichbar. 

Neben den Denkmälern selbst weist auch deren Geschichte Ähnlichkeiten, ja sogar Parallelen auf. Nachdem die Grundsatzentscheidung noch im Kriegsjahr erfolgt war, wurde am 21. April 1865 der Grundstein gelegt. Der Deutsche Krieg von 1866 führte zu einer Unterbrechung, sodass es mit dem Bau erst 1868 so richtig losging. Vor eineinhalb Jahrhunderten, am 30. September 1872, erfolgte dann die feierliche Enthüllung.

Als nach der Kapitulation ihrer Streikräfte von den Deutschen nichts mehr zu befürchten war, sprengten Dänen am 16. Mai 1945 das Düppel- und im Folgemonat auch das Arnkiel-Denkmal.