25.04.2024

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Folge 39-22 vom 30. September 2022 / Für Sie gelesen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 39-22 vom 30. September 2022

Für Sie gelesen

Gegen das Vergessen

Waltraut Strittmatter, geborene Apitz (18.8.1935–4.2.2003) lebte mit ihrer Familie bis zur Flucht aus Ostpreußen auf dem Landgut Aweyken bei Königsberg, auf dem ihr Vater Gutsverwalter war. 

Ihr Ehemann, der Ingenieur Rolf Strittmatter, hat die hinterlassenen Aufzeichnungen seiner Frau als Büchlein mit dem Titel „Erinnerungen und Gedanken“ veröffentlicht. Darin enthalten sind neben ihren Briefen mit Stellungnahmen zu Themen der Heimatvertreibung die Erinnerungen Waltraut Strittmatters an ihre unbeschwerte Kindheit im Samland. 

Aufbruch in eisiger Kälte

Diese endete am 26. Januar 1945 abrupt mit dem Aufbruch in eisiger Kälte und extremen Erfahrungen auf der Flucht. Nach drei Wochen war die Mutter mit den beiden kleinen Töchtern in Schleswig-Holstein in Sicherheit. Der Vater war im Volkssturm umgekommen. 1952 siedelte die Familie nach Baden in die Gemeinde Rei-

chenau am Bodensee um. Durch die Sparsamkeit ihrer Mutter war es Waltraut möglich, in Konstanz das Gymnasium zu besuchen und später auf der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg ein Lehramtsstudium abzuschließen. 

Mit ihrem Ehemann und den beiden Söhnen zog sie später in die Bodenseeregion zurück, die für sie zur zweiten Heimat wurde. Erst im Alter wandte sie sich landsmannschaftlichen Tätigkeiten zu. Es hat sie sehr beschäftigt, dass die Anliegen der Vertriebenen-Organisationen ebenso wie Ostdeutschland immer stärker ins Abseits gerieten. Dagmar Jestrzemski

Waltraut Strittmatter, geb. Apitz aus Aweyken, Kreis Königsberg i. Pr.: „Erinnerungen und Gedanken“, Bezug: Rolf-D. Strittmatter, Im Scheibling 6, 69493 Hirschberg, Telefon: 06201/8443764, gebunden, 70 Seiten, kostenlose Abgabe





Zum 90. neu aufgelegt

Der am 11. August in Draguigan verstorbene französische Zeichner und Karikaturist Jean-Jacques Sempé ist bekannt geworden für seine ausdrucksstarken und feinsinnigen Illustrationen und Cartoons, die spitzfindig wie bei Loriot mit Worten, in kleinen Zeichenstrichen Menschliches zum Ausdruck bringen. 

Sempé berührt und zaubert dem Betrachter ein Lächeln ins Gesicht. Seine Kinderbücher über den kleinen Nick und seine Bande stellen eine zeitlose und niedliche Lektüre dar, die gut dazu geeignet ist, sie als Sprachförderung beim Erlernen des Französischen in der Originalsprache zu lesen. 

Anlässlich seines 90. Geburtstags ist das Buch „Endlich Ferien“ aus dem Jahr 1990 erneut aufgelegt worden. Es ist ein wunderschöner großformatiger  Bildband, der jeden Betrachter begeistern wird. Angela Selke

Jean-Jacques Sempé: „Endlich Ferien“, Diogenes Verlag, Zürich 2022, gebunden, 84 Seiten, 36 Euro