18.04.2024

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Folge 40-22 vom 07. Oktober 2022 / Meldungen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 40-22 vom 07. Oktober 2022

Meldungen

Holz laut EU unnachhaltig

Brüssel – Das EU-Parlament hat der überarbeiteten Erneuerbaren-Energien-Richtlinie (RED) III zugestimmt, die verschärfte Nachhaltigkeitsbestimmungen für die energetische Verwertung von Biomasse-Festbrennstoffen enthält. So gilt Holz zukünftig nicht mehr als erneuerbarer und somit nachhaltiger Energieträger, obwohl Holz fast die Hälfte der derzeit für die Energieerzeugung verwendeten Biomasse ausmacht und mit Holz betriebene Pelletheizungen jahrelang gefördert wurden. Als Vorwand dient die Forstschonung, welche angeblich erfordere, die Entnahme von Holz aus den Wäldern bis 2030 zu verringern, wobei die EU-Kommission das konkrete Ausmaß dieser Reduzierung festlegen soll. Damit droht der absurde Zustand, dass Schadholz, wie es durch das Fällen von Bäumen aufgrund von Borkenkäferbefall entsteht, nicht mehr verbrannt werden darf, sobald die von der EU vorgegebenen Quoten erreicht sind.W.K.





Polen droht mit Klage

Warschau – Polens stellvertretender Außenminister Marcin Przydacz (PiS) kündigte an, Polen werde vor dem Europäischen Gerichtshof Klage gegen die EU-Kommission einreichen, wenn diese die für Polen bestimmten Mittel aus dem sogenannten Corona-Wiederaufbaufonds weiterhin blockiert. Im Radiosender RMF FM sagte Przydacz, Polen werde die Investitionen, die im Konjunkturprogramm des Landes vorgesehen sind, unabhängig davon umsetzen, ob die EU-Kommission die erste Tranche aus dem Fonds ausgezahlt hat. Der stellvertretende Außenminister äußerte sich zudem zuversichtlich, die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen werde „das Interesse verlieren, sich in die polnische Politik einzumischen“, sollte die Partei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS) nach den Parlamentswahlen im kommenden Jahr eine dritte Amtszeit in Folge antreten.N.H.





Kohlemangel in Polen

Warschau – Bereits am 13. April hat Polen als eines der ersten EU-Länder ein Embargo gegen Kohle aus Russland verhängt. Zu Beginn der Heizsaison zeigt sich nun allerdings, dass der Plan der polnischen Regierung, Ersatz für die bislang aus Russland importierten acht Millionen Tonnen Kohle zu finden, nicht vollständig aufgeht. Laut Schätzungen werden von den insgesamt 13,6 Millionen polnischen Haushalten noch immer zwei Millionen mit Kohleöfen beheizt. Davon wird laut dem MDR eine Million Haushalte ohne Kohlereserven in den Winter gehen. Als Problem hat sich herausgestellt, dass Häfen wie Danzig auf den Import der großen Kohlemengen gar nicht vorbereitet sind. Getrieben von einer steigenden globalen Nachfrage hat sich der Kohlepreis auf dem Weltmarkt zudem seit Jahresbeginn verdreifacht. Von den ungefähr 50 Millionen Tonnen an Kohle, die Polen selbst fördert, sind nur etwa sieben Millionen Tonnen für die Beheizung in den Haushalten geeignet.N.H.