23.04.2024

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Folge 40-22 vom 07. Oktober 2022 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 40-22 vom 07. Oktober 2022

Leserforum

Europa zeigt uns den Vogel

Zu: Erfolg durch Scheitern (Nr. 39)

Zu Wirtschaftsminister Habeck ist alles geschrieben: eine inkompetente Niete. Stopp! Ich meine, eher ein Bauernopfer der Atomgeister, die er und die Seinen riefen. Nehmen wir ihn in Schutz, denn die Geschichte ist ganz anders: 2011, als das japanische Atomkraftwerk Fukushima „weg-tsunamit“ wurde, sind die Grünen wegen „Atomkraft, nein danke!“ in Umfragen auf 30 Prozent geschossen, und die damalige Kanzlerin Angela Merkel, opportunistisch, machtversessen, rücksichtslos, hat der CDU das Messer in den Rücken gerammt mit dem Turbo-Atomausstieg, um die Grünen wieder klein­zukriegen. 

Das war der Anfang vom Ende jeglicher verantwortungsvollen Politik in diesem Land, und nur deswegen sind solche, die grün hinter den Ohren sind wie Habeck, Baerbock, Lang, jetzt am Drücker. Wir sind selber schuld! Die immer schön brav wiedergewählte Merkel hat alle konservativen CDU-Positionen aus Opportunismus aufgeben lassen, bis die Volkspartei CDU kaputt war und die enttäuschten Anhänger zur AfD und den Nichtwählern gegangen sind. Heute zeigt uns ganz Europa den Vogel wegen unserer politischen Ampel, Unfähigkeit und Blödheit, während sich Gasmann Putin (hoffentlich) totlacht. 

Jens Richter, Leipzig






Mit Putin reden

Zu: „Heißer Herbst“ spaltet die Linkspartei (Nr. 37, ) und: Aufgeschnappt (Nr. 37) sowie: Wer wirklich schuld ist am Gasmangel der Deutschen (Nr. 36)

Auch wenn die Linke nicht in unsere demokratischen Vorstellungen passt, sollte man die Aussagen von Sahra Wagenknecht wohlwollend prüfen, denn schließlich und endlich werden wir langfristig eine Verständigung mit den Russen brauchen. Ohne Putin zu hofieren wäre es strategisch sinnvoll, mittels Wandel durch Annäherung Russland mehr an den Westen zu binden, um es nicht vollends in die Arme von China zu treiben, dem kommenden Weltherrscher, auch weil Russland unendlich viele Rohstoffe hat und wir die Technologie (sehr zum Leidwesen der USA). 

Derzeit ist alles auf Konfrontation ausgerichtet, und Sanktionen schaden beiden Seiten, wahrscheinlich dem Westen/Europa mehr als der anderen Seite. Und schließlich dürfen wir nicht in ein wirtschaftliches Chaos abrutschen, dazu müssen alle Entscheidungen zum Nutzen des deutschen Volkes überprüft werden. 

Es gibt wohl fünf Pipelines mit unterschiedlichem Zugang, aber jeder versucht, für sich das Beste herauszuholen, zumal die osteuropäischen Länder separate Verträge mit den Russen haben und abhängiger sind, doch Ungarn erhält von Gazprom mehr Lieferungen.

Nun ist unsere Energieversorgung gefährdet, obwohl wir Gas unter anderem aus Norwegen und den Niederlanden erhalten. Und auch der größte deutsche Gasversorger Uniper wird verstaatlicht, während milliardenschwere Entlastungspakete für die Bürger diskutiert werden. 

Letztlich muss der russische Angriffskrieg beendet werden, und dazu könnte der Westen – nachdem er schon 2014 (bei der Besetzung der Krim, d. Red.) nicht reagiert hat – zunächst unter anderem ein Teil der Sanktionen aufheben, dann den Russen die Krim überlassen und zumindest erst einmal einen Waffenstillstand veranlassen (alles war schon mal angedacht). Wer aber findet das Gespräch auf Augenhöhe mit Putin?

Günter Algner, Berlin






Leicht Erkältet

Zu: Ende eines fragwürdigen Experiments (Nr. 35)

Unter „Aufgefallen“ schreiben Sie von Ausfalltagen infolge der Corona-Sommerwelle. Hier fallen Sie kurzzeitig, im sonst guten Beitrag, ins flache „Klabauterbachschema“ ab. Früher sagte man dazu Sommergrippe, also eine Erkältung in den Sommertagen, verursacht durch unterschiedliche Erreger. Inwieweit irgendwelche C-Viren dabei sind, kann erst nach einer Kreuzdiagnose festgestellt werden. Also Vorsicht mit irgendwelchen opportunen Begriffen! Was sein kann, ist die Tatsache, dass durch teilweise geschwächte Immunsysteme der mit der experimentellen Substanz injizierten Bürger die Erkältungswelle in diesem Jahr besonders hoch ausgefallen sein könnte.

Selbst in Medien wie „Sky Bundesliga“ oder dem „Kicker“, so ist es mir aufgefallen, haben die Fußballspieler und Trainer in letzter Zeit kein Corona mehr, sondern sie haben eine Erkältung oder einen Schnupfen oder ein Unwohlsein. Dies stimmt doch optimistisch, oder? Ansonsten ist alles gut. 

Udo Schmidt, Dessau






Ziemlich vergesslich

Zu: Omertà an der Elbe? (Nr. 32)

Omertà bezeichnet im engeren Sinne die Schweigepflicht der Mitglieder der Mafia und ähnlicher krimineller Organisationen gegenüber Außenstehenden und ist ein Teil des Ehrenkodex der Organisation. 

Wie singt die Folkloregruppe „Haindling“ aus Bayern in ihrem Lied: „I hob vagessn“? „I hob vagessn, dass i so vagesslich bin und bin auf’s Radl aufegschdieng und einfach losgfahrn. I hob vagessn, dass i so vagesslich bin, bin auf mei Radl aufegschdieng, jezd stäh i do!“ (Übersetzung: Ich habe alles vergessen, bin trotzdem losgeradelt, und jetzt steh ich da ganz blöd in der Gegend herum).

Wenn der Kanzler sagt, er könne sich an nichts erinnern (im Fall des Cum-Ex-Skandals, d. Red.), dann ist er entweder wirklich ganz vergesslich geworden, oder er ist gar dement. Vielleicht gibt es bei Scholz so eine Art „Dazwischen-Krankheit“, das könnte bedeuten, dass er sich partout an nichts mehr erinnern kann oder sich einfach nicht mehr erinnern will. Eine Erinnerung könnte für ihn bedeuten, dass sein Job als Kanzler flöten geht.

Klaus P. Jaworek, Büchenbach






Teure Schlamperei

Zu: Teuerungstreiber Staat (Nr. 29)

Unser Staat hat uns schon immer abgezockt. Es gab immer einen Grund, dem Bürger das Geld aus der Tasche zu ziehen. Denn wenn man weniger Gas, Wasser und Strom verbraucht hat, bedeutete das noch lange nicht, dass man im Folgejahr auch weniger Abzahlungen zu leisten hatte. Denn zwischenzeitlich kamen so viel Erhöhungen, dass die Ersparnis beim Verbrauch oft keine Wirkung hatte.

Jetzt ist also der Müll dran. Jahrzehnte hat man den Müllverbrauch gefördert. So nach dem Motto: „Viel Müll bedeutet Reichtum.“ Da wurden Menschen ausgelacht, die auf den immensen Müll aufmerksam gemacht und gefordert haben, dass das reduziert werden muss. Aber hier geht es ja nicht nur darum, dass sich möglicherweise die Müllpreise erhöhen. Sondern über die Müllverbrennung werden auch Haushalte mit Ferndampf (Warmwasser und Heizung) versorgt. Das bedeutet dann auch, dass Haushalte, die diese Versorgung haben, über die CO₂- Emissionen aus Müllverbrennungsanlagen eine weitere Erhöhung hinnehmen müssen. Bei uns gibt es eine solche Müllverbrennungsanlage, und wir sind froh, dass sie da ist. Die Schadstoffbelastung ist im Laufe der Jahrzehnte geringer geworden. Kohle, Gas und Öl sind schlechter. 

Diese Art der Versorgung ist nicht unbedingt günstiger, denn in der Regel müssen wir alle sechs Monate mit einer Preiserhöhung rechnen. Und die Verbraucher haben keine Möglichkeit, den Anbieter zu wechseln. Das bedeutet: Wir sind ohnehin schon benachteiligt.

Die Androhung der CO₂-Abgabe auf Benzin und Gas zeigt doch auch hier nur, dass wir die Schlamperei von Jahrzehnten jetzt teuer bezahlen müssen. 

Heinz-Peter Kröske, Hameln