Das Schlossmuseum Ismaning bei München macht mit der Sonderausstellung „Auge in Auge mit der herzoglichen Familie von Leuchtenberg“ Geschichte besonders anschaulich. Das Schloss war die Sommerresidenz vom Stiefsohn Napoleons, Eugène de Beauharnais, und seiner Gemahlin Auguste Amalie, Tochter des Bayerischen Königs Max I. Joseph, als Herzog und Herzogin von Leuchtenberg. Auguste Amalie war die Halbschwester von Königin Elisabeth von Preußen.

Im Spiegel der graphischen Porträt-Sammlung Helmut Friedl, Pfreimd, und der Mode des 19. Jahrhunderts erwacht die bayerisch-europäische Familie noch bis zum 30. Oktober hier wieder zum Leben. Die zehn nachgeschneiderten Kostüme, keine historischen Originale, acht für Damen, zwei für Herren, kommen aus der Sammlung der Französin Nathalie Harran. Dazu Hüte, Taschen und weitere Accessoires, alle eingebettet in Szenerien mit Großfotos und einigen historischen Schlossmöbeln. Die Schau ergänzt damit zwei Kostüme der Dauerausstellung, gefertigt nach zwei Gemälden, die Auguste Amalie und Eugène um 1810 als Vizekönige im Schlosspark von Monza zeigen.

Das Atelier La Dame d’Atours von Nathalie Harran fertigt Kostüme aller Epochen für verschiedenste Zwecke an. Ein Teil wird regelmäßig in Frankreich in Ausstellungen gezeigt. Auch in den USA und in der Schweiz (Arenenberg) waren sie schon zu sehen. Für Deutschland ist dies die erste Ausstellung. Für seine hochwertige Arbeit wurde dem Atelier für die Pflege des lebendigen historischen Erbes 2017 von der französischen Regierung das Prädikat „Entreprise du Patrimoine vivant“ verliehen.

Schloßstraße 3a, 85737 Ismaning, geöffnet Dienstag bis Sonnabend 14.30 bis 17 Uhr, sonntags 13 bis 17 Uhr. Eintritt: 2 Euro.

www.schlossmuseum-ismaning.de