19.04.2024

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Folge 40-22 vom 07. Oktober 2022 / Stimmen zur Zeit

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 40-22 vom 07. Oktober 2022

Stimmen zur Zeit

Hannes Hofbauer zeigt sich irritiert von der Art der Tätersuche hinsichtlich des mutmaßlichen Anschlags auf die Nord-Stream-Gasleitungen. Auf „rubikon.news“ (1. Oktober) schreibt er:

„Was Moskau dazu veranlassen sollte, seine eigene Pipeline, die ihm eine gewisse Verhandlungsmacht gegenüber der Europäischen Union und insbesondere Deutschland beließ, zu sprengen, darüber kamen die seltsamsten Theorien zum Vorschein.“





Auch Urs Gehriger zweifelt daran, dass Russland die Pipelines sabotiert hat und spekuliert in der Schweizer „Weltwoche“ (29. September) über einen anderen Verdächtigen:

„Wem nützt dieser Anschlag? Da fällt einem eigentlich nur ein Land ein: Die Ukraine. Sie steht bereits im Krieg ... Bis am Wochenende sah die Lage so aus: Sollte ein Frieden zustande kommen, besteht die Chance, dass die Pipeline wieder geöffnet wird. Das ist jetzt nicht mehr möglich ... Hinzu kommt, dass Russland die Infrastruktur der Ukraine angreift. Da ist die Schwelle für die Ukrainer nieder, Gleiches mit Gleichem zu vergelten.“





Der bekannte US-Ökonom Jeffrey Sachs äußert bei „Bloomberg“ (3. Oktober) sogar einen klaren Verdacht:

„Die Nord-Stream-Pipeline, denke ich, war eine Aktion der USA, vielleicht auch USA und Polen.“





Polens früherer Außenminister Radek Sikorski hat unmittelbar nach dem Pipeline-Vorfall getwittert:

„Thank you, USA.“





Jacques Schuster sieht die Kontrahenten im Ukrainekrieg „gefangen in der Eskalationsspirale“ und warnt in der „Welt“ (30. September):

„Man beschäftigt sich kaum noch mit der Diplomatie und hält militärische Antworten für ausreichend – vor allem weil Moskau starrsinnig bleibt ... Man kann nur hoffen, dass beide Seiten sich auf die Regeln der Realpolitik und des Kalten Krieges nach der Kuba-Krise besinnen. Haben sie diese vergessen, wird dieser Krieg kaum noch einzudämmen sein.“





Kolumnist Gunnar Schupelius vermutet in der „B.Z.“ (25. September), dass die jugendlichen „Klimakämpfer“ immer noch nicht begriffen haben, in welche Lage das Land und die Wirtschaft, und damit auch sie, gerade schlittern: 

„Frisch geföhnt, gut gekleidet, gut ernährt und gut gelaunt gehen sie auf die Straße. Sie leben gut, weil es in diesem Land noch genug Strom und Wärme gibt, die mit Kohle, Kernkraft und Gas erzeugt werden. Sie wissen gar nicht, wie eine Industrienation allein mit Sonnen- und Windkraft funktionieren soll. Sie fordern es trotzdem. Sie merken gar nicht, dass es in diesem Herbst ans Eingemachte geht. Sie sind so gefährlich weltfremd.“





Wort der Woche

„Man ist machtlos. Wir können nicht mehr.“

Andrea Schütze, Inhaberin der Bio-Bäckerei Schütze, die nach 40 Jahren wegen der hohen Energiepreise schließen muss, zur „Braunschweiger Zeitung“ vom 22. September